Vor nunmehr 53 Jahren, im Juni 1967, eroberte der von mehreren arabischen Staaten bedrohte, gerade einmal 19 Jahre alte Staat Israel in einem militärisch brillanten Präventivschlag die Golanhöhen, den Sinai, das Westjordanland sowie den östlichen Teil Jerusalems. Während Israel später den Sinai räumte, Ostjerusalem und die Golanhöhen jedoch förmlich annektierte, blieb das Westjordanland offiziell unter Besatzungsherrschaft und in drei Verwaltungszonen israelischen, palästinensischen und gemischten Charakters aufgeteilt. Vor diesem historischen Hintergrund muss man das wohl bedeutendste Buch zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts lesen, das in den vergangenen Jahren erschienen ist. Omri Boehms Israel – eine Utopie könnte die lähmende Resignation des immerwährenden Mantras von der Zweistaatenlösung überwinden. Der Autor des Buches, der 1979 in Israel geborene und in New York lehrende Philosoph Omri Boehm – ein ausgewiesener Spezialist für die Philosophen Immanuel Kant, Baruch Spinoza und Leo Strauss –, greift dazu auf die Gründerväter des Zionismus zurück. Sein Buch erscheint in einer denkbar brisanten Lage.