Was ist noch mal die Ozonschicht? Warum geht es den Korallen schlecht? Und was heißt, die Ozeane werden sauer? Fragen wie diese stellen sich Kinder – und auch so manch Erwachsener. Seitdem das Trendthema Klimawandel oder gleich Weltretten von den Jugendbuchverlagen entdeckt wurde, kann man Antworten in zig Büchern zum Thema finden. Viele folgen derselben Logik, erklären in lexikalischem Aufbau die wissenschaftlichen Basics und animieren dann die Leserinnen und Leser zum Handeln: Du musst jetzt aktiv werden!

Marc ter Horsts Palmen am Nordpol. Alles über den Klimawandel ist überraschend anders. Auch dieses Buch wirkt zunächst wie ein großes Rundumschlag-Lexikon, das auf 192 Seiten viel Wissen über den Klimawandel vermittelt. Bis man die wunderbaren Texte zu lesen beginnt: Jedes Kapitel erzählt, spannend und in klarer Sprache, eine eigene kleine Geschichte. In "Konfusion ums Klima" geht es um den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Dafür berichtet ter Horst von einer Begebenheit, die sich vor mehr als 150 Jahren in Australien zugetragen hat. Damals warnte der Landvermesser George Goyder die Bauern davor, sich in für die Landwirtschaft zu trockenen Gegenden anzusiedeln. Doch gerade als er ein Gebiet für ungeeignet erklärt hatte, fing es genau da an zu regnen. Die Bauern glaubten ihm nicht, zogen dorthin – und mussten in den folgenden Jahren einer nach dem anderen ihre Farm wieder verlassen. Auf lange Sicht behielt Goyder recht. "Die Bauern hatten einen fatalen Fehler gemacht", schreibt ter Horst, "sie hatten das Wetter mit dem Klima verwechselt."