Jesus, Nietzsche und Ulrike Meinhof

ein Ausschnitt aus dem Roman „Der Wolkenhandel“

 

Da war zum Beispiel Lilo. Nick hatte sie auf einer Lesung kennengelernt, die Der Ullrich im Schizzo-Tempel organisiert hatte, einem wahrlich abgewrackten, ranzigen Ort. Das war rund drei Monate nachdem Der Ullrich und er den CutUp-Generator installiert hatten.

„Der Schizzo-Tempel ist der abgefuckteste Ort, den ich kenne“, hatte Der Ullrich gegenüber Nick geschwärmt: „Nur Suchtkranke und andere Verrückte. Bis jetzt gab es an jedem Abend, an dem ich dort war, eine Schlägerei!“

„Du betonst das, als handele es sich um eine besondere Attraktion, die der Wirt sich ausgedacht hat“, entgegnete Nick belustigt.

„Genau. Ab acht gibt’s Pizza-Baguettes für zwei Euro, und ab zehn ne Schlägerei!“ Er sagte es so, als würde er es ernst meinen.

„Weiß das deine Freundin, wenn sie dort lesen soll?“ fragte Nick besorgt.

„Der Schizzo-Tempel ist für Lilos Gedichte genau der richtige Ort“, antwortete Der Ullrich ausweichend, aber überzeugt.

Das Publikum bestand vorwiegend aus Verrückten, Alkoholikern und anderen suchtkranken Menschen, teils ehemalige Hausbesetzer, die nach Räumung ihres Hauses zu gewöhnlichen obdachlosen geworden waren, oder Obdachlose, die nur vorübergehend in einem besetzten Haus Unterschlupf gefunden hatten, mit einem vage, aber gleichwohl radikalem linken Bewusstsein, denen es fürs Leben im selbstorganisierten Kollektiv allerdings an sozialer Kompetenz fehlte, wenn sie nicht sogar unter handfesten Persönlichkeitsstörungen litten, andere Punks und ausgeflippte, gerade erst frisch aus der Haft entlassene Sträflinge auf der Suche nach Anschluss, Drogendealer, die in all diesen Leuten mehr oder weniger zurecht ihr potentielles Zielpublikum witterten, sowie ein paar wenige marxistisch geprägte Intellektuelle in der so irrigen, wie utopischen Hoffnung, in diesem chaotischen Pulk aus armseligen und gescheiterten Existenzen ebenfalls ein Zielpublikum für ihre Agitation zu finden. Die Atmosphäre in diesem Lokal war höllisch: die einen stritten, andere lallten betrunken oder schlichtweg irre vor sich hin, noch wieder andere schliefen, den Kopf auf die Tischplatte gelegt, kranke und vor Krankheit riechende Hunde streunten zwischen den Beinen der Tische, Stühle und Besucher … und in diesem Ambiente also hatte Der Ullrich eine Lesung für Lilo organisiert … für Nick glich es schon einem Abenteuer, sich nur einen Weg durch die Leute zur Theke zu suchen und ein Bier zu bestellen, während er von mehreren Seiten angequatscht wurde und dabei versuchte, sich einerseits in keine Dialoge verwickeln zu lassen, andererseits nicht arrogant zu wirken und dadurch Argwohn auszulösen.

Allerdings, es war wie ein Wunder: die Leute konnten noch so betrunken oder verrückt sein, sie merkten immer, wenn jemand unsicher war oder eine Schwäche verbergen wollte, und so hielt ihn schon drei Meter vorm Tresen ein Typ auf, der lachte: „Eyh, Mann, ich weiß, dass du mich nicht magst, aber weißt du was, das ist mir scheißegal!“

„Ich weiß nicht, ob ich dich nicht mag, ich kenne dich ja nicht“, antwortete Nick betont vernünftig und eigentlich auch nicht ganz ehrlich.

„Eyh Mann, ich kenne dich auch nicht!“ erwiderte der Mann, „Aber weißt du was, das ist mir auch scheißegal. Ich quatsch die Leute einfach an, ich bin so `n Typ, ich denke mir, eyh Mann warum nicht, quatsch doch die Leute einfach an!“ Und er umarmte Nick, wie bei einem christlichen Ritual, und drückte ihn fest an sich.

Nick erwiderte den herzlichen Druck, machte sich aber sogleich wieder los und sagte: „Du bist ein netter Typ, alles klar Mann!“ klopfte ihm auf die Schulter und kämpfte sich weiter vorwärts Richtung Tresen, das ersehnte Bier bestellen.

„Jau Mann, bis später!“ rief der Typ ihm nach.

Kurzum: die kurze Expedition zum Tresen und zurück war für Nick ein kleines Abenteuer, und er war froh, als er mit dem Bier in der Hand endlich wieder halbwegs sicher hinter seinem Tisch in der Ecke saß. Er bereute schon, sich nicht gleich zwei Bier auf Vorrat besorgt zu haben, so musste er ja gleich nochmal los, und überlegte, wie er Den Ullrich überreden könnte, ihm das nächste Bier mitzubringen, als der Tisch wackelte. Ein Hund hatte das Tischbein mit seinen Zähnen gefasst und zerrte daran wie an einem Kaninchen.

„Keine Sorge, der Hund schnappt nur nach Tisch-, nicht nach Menschenbeinen, das habe ich ihm abgewöhnt“, erklärte ein Typ mit glasigem Blick fürsorglich, der neben seinen Hund auf dem Boden kroch. Er wirkte erstmal nicht wie jemand, der sich mit Hundedressuren gut auskannte, beziehungsweise viel Zeit und Energie dahinein investierte.

„Na, hoffentlich hat’s geklappt“, murmelte Nick ohne ihn anzugucken.

Aber der Mann hatte das nicht mehr gehört, sondern begann mit einer Handsäge, keine Ahnung, wo er die her hatte, das Tischbein anzusägen.

„Das Tischbein, das brauche ich“, kommentierte er sein Sägen. „Das brauche ich für meinen Hund zum Amputieren.“

„Apportieren“, korrigierte ihn Nick.

„Ja, aber bevor mein Hund es apportieren kann, muss ich es dem Tisch amputieren.“

Dann eröffnete Der Ullrich die Lesung. Er stand auf dem kleinen Podest am anderen Ende des Raumes und kündigte Lilo an: „ … schön, dass ihr alle gekommen seid …“ – ein echter Witz, dachte Nick, schließlich war kaum einer ihretwegen hier; Lilo konnte schon froh sein, wenn ihr jemand bloß zuhörte, nein, noch weniger: wenn sie jemand bloß registrierte und weniger Lärm verursachte. Die beiden schien das nicht zu stören, sie stellten sich in Pose wie bei einer konventionellen Lesung, sprachen betont und gemessen, so als befänden sie sich  in einer Stadtbibliothek oder einer Buchhandlung, während die übrigen Gäste weiter vor sich hin redeten, mit den Bierflaschen auf den Tisch schlugen oder ganz unbehelligt ihre Drogengeschäfte abwickelten, und dann begann Lilo bedächtig ihre höchst komplexen, verstiegenen, gedrechselten, anspielungsreichen Gedichte zu lesen. Wort für Wort, Zeile für Zeile, Gedicht für Gedicht referierte sie sich durch ihr Programm. Nick fühlte sich ganz eigenartig berührt, es hatte was Absurdes, aber auch Rührendes.

Lilo packte ihre Gedichte an wie kulturwissenschaftliche Hausarbeit. In der Regel hatten ihre Gedichte stets ein besonderes Thema, zum Beispiel die Militärdiktatur in Chile oder der Regierungswechsel in Griechenland, manchmal waren es besondere Ereignisse, wie die Ausbürgerung Wolf Bier­manns aus der DDR, oder auch besondere Persönlichkeiten wie Edward Snowden oder Hedda Gabler. Zunächst einmal recherchierte sie Quellen, sammelte Material, das sie verarbeitete, aber auch auf sich wirken ließ und nachspürte, was für Bilder in ihr auftauchten, welche Emotionen dabei ent­standen. Sie versuchte einen eigenen, subjektiven Zugang zum Thema zu finden, von dem aus sie das Material umstrukturieren, neu sortieren konnte, bis der Text so gehaltvoll wurde wie für einen Essay; aber sie machte ein Gedicht mit sechs Strophen daraus, hochverdichtet und lyrisch verfremdet, so dass schon normale, konzentrierte, nicht betrunkene Zuhörer größere Probleme bekamen, ihrem Netz aus Anspielungen und Sinnverweisungen zu folgen. Hier, im Café Schizzo-Tempel erschien ihr Vortrag komplett hoffnungslos.

„Als nächstes möchte ich ein Gedicht über Ulrike Meinhof vortragen“, sagte Lilo.

„Yeah!“ rief ein ranziger Typ neben Nick. Und dieses Yeah war durchaus freundlich gemeint, machte aber auch eine Menge Druck, fand Nick, denn es schwang etwas mit wie: na los jetzt, Puppe, jetzt muss aber endlich mal was kommen! Ein Ton wie: zieh‘ dich aus, Puppe!, und er bekam Angst um Lilo, aber vielleicht kam es ihm auch nur so vor.

„In dem Gedicht geht es um Ulrikes Entscheidung, sich der terroristischen RAF-Gruppe anzuschließen“, erklärte Lilo vorab: „Also aus der friedlichen Protestbewegung den Schritt in die Illegalität zu gehen. Ich möchte von dieser Entscheidung aus auf Ulrikes Leben blicken und sie als Schlüssel zum Verständnis ihrer Persönlichkeit nehmen. Das ganze Dilemma ihres Schicksals bündelt und spiegelt sich in dieser Entscheidung“, erklärte sie bedeutungsvoll, als hätte sie den heiligen Gral entdeckt.

„Hör auf zu quatschen, fang an!“ brüllte der Typ von vorhin schon.

„Dann halt die Klappe, Mann, denn jetzt geht’s los!“ gab sie zurück.

Nick verstand von dem Gedicht nur einzelne Absätze, der Rest ging im üblichen Kneipenlärm unter, Zeilen wie: „Greifst mit dem Arm in den Abgrund / den Du für eine Wurzel hälst“, oder: „In der Sekunde nur ein Schritt / der einen Spalt in die Welt reißt / und auch durch uns, durch jedes Plenum, durch jede Partei“, und: „Steigst du ab aus der Gesell­schaft / weil du das Netz der Schuld zerreißen willst / das Nietzsche nicht ans Kreuz / sondern in den Wahnsinn trieb.“

sowie schließlich: „Und geißelst dich selbst / die Peitsche ist deine Konsequenz / unter Autobahnbrücken, in Neubausiedlungen / in den vernagelten Diskussionen / der Jungen, mit mehr Wut als Verstand / schon strukturell nicht zum Siegen gedacht / sondern als Märtyrium angelegt / von deinem Unbewussten / in doch sonst so hellem Verstand.

Das Publikum freilich nahm den Text kaum zur Kenntnis, insofern die Leute nicht einfach weiterredeten, glotzten sie in das dunkle Glas ihrer Bierflaschen oder stierten vor sich hin, nicht sichtbar, ob sie der Lesung lauschten oder im Nebel ihres eigenen Bewusstseins verschwanden, vermutlich aber wohl eher letzteres, dachte Nick. In einer hinteren Ecke des Raumes erbrach sich sogar ein Punk auf den Boden, doch auch ohne Bezug auf Lilos Vortrag, sondern einfach nur weil er zu viel getrunken hatte oder die Drogen schlecht waren. Schließlich wurde die Lesung von einem jungen, offenkundig psychotischen Punker beendet, der Lilo auf der Bühne als „Hexe“ und „hinterhältige Fotze“ beschimpfte, was sie, Der Ullrich und Nick zuerst auf den Inhalt ihres Gedichts bezogen, bis sich im Verlauf herausstellte, dass der Typ sie verwechselte und für irgendeine andere Frau hielt, die ihn vor einigen Jahren in Bremerhaven mal aus ihrer Wohnung geworfen hatte.

So oder so war die Luft raus. Eine sonderbare Veranstaltung. Doch für Lilo selbst waren Lesungen wie diese offenbar nichts Ungewöhnliches: „Schade, ich hätte gern noch mein Gedicht zu Hannah Arendt gelesen, das hätte bestimmt auch gut hier reingepasst …“, sagte sie zu Dem Ullrich, als sie sich mit je einer Flasche Bier in der Hand zu Nick an den Tisch setzten. Dabei klang Lilo überhaupt nicht verärgert oder enttäuscht, sondern lediglich erschöpft, weil Vorlesen eben anstrengend ist, wie jede Arbeit.

„Zum Schluss wurden die Leute ja etwas unruhig“, sagte Lilo.

Zum Schluss?!“ brüllte Nick und bereute eine Sekunde später seine drastische Reaktion: „Es hat doch die ganze Zeitkaum jemand zugehört!“ ergänzte er leiser.

„Naja“, sagte Lilo traurig. Als ob ich sie gekränkt habe, dachte Nick entsetzt, und wie um es wieder gut zu machen, aber durchaus auch aus ehrlichem Interesse, sagte er: „Das Gedicht über Ulrike Meinhof hat mir wirklich gut gefallen. Leider habe ich nicht alles verstanden, aber diese Zeile mit der Schuld, der großen Schuld, ääh …“

„Die kleine Schuld ist für dich die große Schuld / die große Schuld ist für dich die kleine Schuld“, ergänzte Lilo lächelnd.

„Genau“, erwiderte er und zeigte mit dem Finger auf Lilo: „Genau die Zeile meinte ich, das hat was, also die Idee, dass Ulrike Meinhof subjektiv meinte, nur die Wahl zu haben zwischen zwei verschiedenen Sorten des Schuldigwerdens …“

Es war nicht ganz klar, ob sie Nicks Frage als Akt der Wiedergutmachung durchschaute oder sich ehrlich über sein Interesse freute – sie reagierte absolut professionell, wie eine Künstlerin, die beruflich Auskunft über ihre Werke erteilt: „Ja, ich sehe Ulrikes Entscheidung, den Schritt aus dem legalen Widerstand in den kriminellen, terroristischen Widerstand zu gehen, nicht nur als eine konsequente politische Entscheidung, sondern interpretiere sie vor allem theologisch als Buße. Das normale Leben verstehe ich als das unbekümmerte, angenehme Leben, es ist gewissermaßen erkauft durch eine Verstrickung in Schuld, eine Verstrickung freilich, der niemand entkommen kann: man kauft Nestle-Produkte und unterstützt damit den Hunger in der dritten Welt, man fährt mit dem Bus, der von Mercedes Benz gebaut ist, die Waffengeschäfte im Nahen Osten tätigten …

Unter dieser universellen Verstrickung in Schuld, der jeder Mensch unterliegt, der sich nicht als Eremit in eine Waldhöhle zurückzieht, sondern ein normales Leben in der Gesellschaft führt, unter dieser Verstrickung, wie gesagt, hat Friedrich Nietzsche schon Ende des 19ten Jahrhunderts gelitten. Darum erwähne ich ihn in meinem Gedicht, weil ich die Unvermeidlichkeit dieser Schuldigkeit betonen möchte. Und anders als man es nach der Lektüre des „Antichristen“ glauben könnte, empfand Nietzsche durchaus Sympathien für Jesus Christus, insbesondere für dessen Fähigkeit zum grenzenlosen Mitleiden, die er auch in sich gefunden zu haben meinte, so dass er sich kurz vor seinem Wahnsinn um 1884 in Briefen selbst auch als „den Gekreuzigten“ bezeichnete. Christus wurde darüber zum Märtyrer, dem eine neue Religion folgte, Nietzsche zum Wahnsinnigen.

Diese lyrische Gegenüberstellung von Nietzsches Wahnsinn und Christus Kreuzigung ist sehr zentral für meine Interpretation Ulrikes Entscheidung, in den terroristischen Untergrund zu gehen“, erklärte sie und hob den Finger („Achtung! Wichtig!“), als wäre es nicht ihr eigenes Gedicht, sondern ein kanonischer Text, den sie interpretierte. „Es ist nämlich die besondere Pointe in meiner Betrachtung, den Schritt in den blutigen Kampf der Terroristen nicht nur als politische Konse­quenz zu verstehen, sondern als Buße. Indem Ulrike nämlich ein gutes, aber schuldiges Leben aufgab, um stattdessen ein Leben im Untergrund zu führen, in ständiger Angst vor der Polizei sich verstecken zu müssen etc. vollzog sie eben nicht nur eine politische Konsequenz, sondern sie übte vor allem Buße für ihre Verstrickung in Schuld; sicherlich eine höchst blutige Buße, für die auch eine Menge fremder Leben geopfert wurden.“

„Das ist toll“, sagte Nick, jetzt ehrlich beeindruckt von ihrer Analyse, den Querverbindungen und gezogenen Schlüssen, „Das ist wirklich toll. Dieses coole Verständnis von Jesus, Nietzsche und Ulrike Meinhof, das gefällt mir gut. Aber ausgerechnet hier im Schizzo-Tempel, wo doch kein Mensch die nötige Ruhe zum Zuhören mitbringt. Selbst diejenigen, die zuhören wollten, konnten sich vor lauter Entzugssymptomatik kaum konzentrieren!“

„Das stimmt“, gab sie zu: „Aber ich kann nur lesen oder nicht lesen. Wenn ich nicht lese, hört mich erst recht niemand; wenn ich lese, habe ich zumindest eine Chance!“

Er, Nick wusste nicht, ob er sie mehr bewunderte oder bedauerte. Er bedauerte sie, weil sie die Bedeutung ihres lyrischen Werks so maßlos überschätzte, weil sie sich Illusionen machte und selbst eine total unsinnige Veranstaltung wie diese für sich subjektiv noch als Erfolg verbuchte; doch er bewunderte sie zugleich wegen ihrer Hartnäckigkeit, einfach weil sie nur ihr Ding durchzog, ohne sich um die Resonanz zu kümmern oder von fehlender Resonanz den Spaß nehmen zu lassen.

 

 

 

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Einen Hinweis zu Clockwork Orwell. Über die kulturelle Wirklichkeit negativ-utopischer Science-fiction von Thomas Nöske, finden Sie hier.

Weiterführend → Zu den Gründungsmythen der alten BRD gehört die Nonkonformistische Literatur, lesen Sie dazu auch ein Porträt von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins. Kaum jemand hat die Lückenhaftigkeit des Underground so konzequent erzählt wie Ní Gudix und ihre Kritik an der literarischen Alternative ist berechtigt. Ein Porträt von Ní Gudix findet sich hier (und als Leseprobe ihren Hausaffentango). Lesen Sie auch die Erinnerungen an den Bottroper Literaturrocker von Werner Streletz und den Nachruf von Bruno Runzheimer. Zum 100. Geburtstag von Charles Bukowski, eine Doppelbesprechung von Hartmuth Malornys Ruhrgebietsroman Die schwarze Ledertasche. 1989 erscheint Helge Schneiders allererste Schallplatte Seine größten Erfolge, produziert von Helge Schneider und Tom Täger im Tonstudio/Ruhr. Lesen Sie auch das Porträt der einzigartigen Proletendiva aus dem Ruhrgebeat auf KUNO. In einem Kollegengespräch mit Barbara Ester dekonstruiert A.J. Weigoni die Ruhrgebietsromantik. Mit Kersten Flenter und Michael Schönauer gehörte Tom de Toys zum Dreigestirn des deutschen Poetry Slam. Einen Nachruf von Theo Breuer auf den Urvater des Social-Beat finden Sie hier – Sowie selbstverständlich his Masters voice. Und Dr. Stahls kaltgenaue Analyse. – Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Ebenso eindrücklich empfohlen sei Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten. Inzwischen hat sich Trash andere Kunstformen erobert, dazu die Aufmerksamkeit einer geneigten Kulturkritik. In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen, der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Die KUNO-Redaktion bat A.J. Weigoni um einen Text mit Bezug auf die Mainzer Minpressenmesse (MMPM) und er kramte eine Realsatire aus dem Jahr 1993 heraus, die er für den Mainzer Verleger Jens Neumann geschrieben hat. Jürgen Kipp über die Aufgaben des Mainzer Minipressen-Archives. Ein würdiger Abschluß gelingt Boris Kerenski mit Stimmen aus dem popliterarischen Untergrund.

 

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