Nabelwärts

fast als Parodie zu singen

 

Ich fand mich nabelwärts in Räuschen,

du trankst mich aus, verlegtest mein Gehirn,

ich war entbrillt und hatte nur die Stirn,

mit stummen Worten Liebe vorzutäuschen.

 

Potenten Wahns uns taumelnd zu entkeuschen

zerfloss mein kalter Nerv, gerann mein Zwirn

und ließ sich aus den Beinen nicht entwirrn;

wir tauchten lautlos unter ins Enttäuschen.

 

Wir wussten nicht mal richtig, wer wir sind,

wir stürzten blutlos blutend aus dem Traum

und blieben uns auch hellen Tages blind.

Wir hielten nasse Augen in den Wind

und suchten uns nur selbst und fanden kaum

den ersten Wagnisweg ins Labyrinth.

 

 

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Weiterführend →

KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.