Weihnachten und sinnlose Gewalt

von | 03.12.2020 | #litadvent, Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga, Specials

Weihnachten – ein Fest der Liebe, Freundschaft und Besinnlichkeit. Jedoch nicht für den gewalttätigen, intergalaktischen Kopfgeldjäger Lobo. Geschichtenzeichnerin Celina hat das Comic-Spezial von 1991 gelesen.

Der Comic beginnt mit einem Pärchen, das ernsthafte Probleme hat. Ein Buch wurde vor ihrer Haustür abgelegt, in dem anscheinend die „weihnachtliche“ Geschichte von Lobo zu lesen ist. Lobo hat in einer Bar ein Treffen mit dem Osterhasen. Dieser hängt total betrunken an einem Tisch – er schafft es nicht einmal mehr, sich selbst einen Drink einzugießen. Der Hase gibt Lobo einen Auftrag: Der Weihnachtsmann ist sein Konkurrent und er will diesen beseitigen lassen. Der Kopfgeldjäger nimmt den Auftrag an.

Wer ist Lobo?

Die Figur des rockigen, stehts gewaltbereiten und intergalaktischen Kopfgeldjägers Lobo wurde 1982 vom US-amerikanischen Comicautor und -zeichner Keith Giffen gemeinsam mit dem Autor Roger Slifer erschaffen. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre hatte Lobo zunächst Gastauftritte in DC-Comicserien wie „Superman“, „Mister Miracle“ und „Justice League International“. Als Hauptfigur trat er in den Team-Serien „L.E.G.I.O.N.“ und „R.E.B.E.L.S.“ auf und erfreute sich nun größerer Beliebtheit unter den Lesenden.

Darauf folgten im Laufe der 1990er Jahre einige One-Shot-Specials, Miniserien und schließlich sogar eine eigene, von 1993 bis 1998 erscheinende Serie. Einer dieser One Shots ist der hier vorgestellte Comic „Lobo: Paramilitary Christmas Special“. Aufgrund seiner Übermenschlichkeit sowie starken Gewaltbereitschaft wird er auch der Deadpool des DC-Universums genannt.

Pro und Contra

Die Geschichte des Comics ist an sich kurz und bündig, allerdings teils schwer nachvollziehbar und unverständlich. Das liegt unter anderem an Ungereimtheiten. Zum Beispiel erfahren die Lesenden nie, was es genau mit diesem Pärchen auf sich hat, das zu Anfang und am Ende erscheint.

Generell liegt der Fokus auf der Gewalt. Beispielhaft kann hier die blutige Szene, in der die Wichte des Weihnachtsmannes von Lobo ins Jenseits geschickt werden, genannt werden. Die Zeichnungen beziehungsweise der Zeichenstil von Simon Bisley ist hierbei sehr passend. Er wirkt krass, verstörend, teils verzerrt und düster trotz der starken Farben des Heftes.

„Lobo: Paramilitary Christmas Special“ ist nur auf Englisch zu erhalten und Erwachsenen zu empfehlen, die Action an Weihnachten mögen.

Lobo: Paramilitary Christmas Special. Keith Giffen, Alan Grant. Zeichnungen: Simon Bisley. DC Comics. 1991.

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #litadvent. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]
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