Der schwedische Dramatiker, Theaterregisseur und Schriftsteller Lars Norén ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren nach einer Covid-19-Erkrankung, wie eine Sprecherin seines Verlags Albert Bonniers bestätigte. Seine Familie danke dem Personal zweier Stockholmer Krankenhäuser für ihre "fantastische Betreuung und Fürsorge", heißt es in der Mitteilung.

Der 1944 in Stockholm geborene Norén hat in den Sechzigerjahren mit der Gedichtsammlung Syrener, snö sein Debüt als Lyriker gegeben. Seitdem verfasste er rund 30 Lyrik- und Prosabände sowie viele Stücke für Theater, Fernsehen und Radio. Seinen großen Durchbruch als Dramatiker feierte er in den Achtzigern mit Natten är dagens mor (Nacht, Mutter des Tages) und Kaos är granne med Gud (Chaos ist nahe bei Gott). Von seinen poetischen Bänden wurden mehrere ins Deutsche übersetzt und im Suhrkamp-Verlag veröffentlicht, darunter Nachtwache und Eintagswesen.

Norén galt in Schweden als eine bedeutende Größe der Bühnenkunst. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem renommierten Bellman-Preis und dem Nordischen Preis der Schwedischen Akademie. 1983 war er Schwedens Dramatiker des Jahres.

"Es ist fast unmöglich, Lars Noréns Bedeutung als Schriftsteller und Dramatiker in lediglich ein paar Sätzen zu formulieren. Aber er war einer der Größten unserer Zeit", würdigte ihn seine Verlegerin Eva Bonnier. Der Kulturchef der Tageszeitung Dagens Nyheter, Björn Wiman, urteilte: "Er war unser größter Dramatiker nach Strindberg."