Rachel lebt in Los Angeles und ist einsam. Ihre billige Wohnung liegt in einem mit typischem kalifornischem Retro, mit Kacheln und Muscheln beklebten Haus. Alles ist klapprig und etwas fantasielos eingerichtet: Ikea-Bett, Ikea-Stuhl, Ikea-Sofa. Essen und Kleidung kauft Rachel in Billiggeschäften, bei 7-Eleven und Subway. Auch ihr Job ist aus Sicht der Unterhaltungsindustrie, für die L.A. steht, nichts Besonderes. Rachel arbeitet in einer Talentagentur, in der ihr Boss regelmäßig die Schlagwörter der Stunde fallen lässt: Selbstermächtigung, Identität, Diversität – auf die Rachel genervt-überlegen reagiert. Denn Identität, das ist Rachels Schlachtfeld. Sie hat, je nachdem, zu viel oder zu wenig davon. Sie ist Jüdin, aber "keine gute", wie sie sagt. Denn sie ist weltlich und nahezu traditionslos aufgewachsen, mit einer idealkörperbesessenen Mutter, die sie in Dysmorphie und Anorexie trieb. Rachel ist lesbisch, weiß aber nicht so genau, ob das wirklich stimmt und wie sie, wenn ja, ihre Sexualität ausleben soll.