Antje Rávik Strubel hat den diesjährigen Deutschen Buchpreis für den Roman Blaue Frau erhalten, und das ist eine sehr zeitgemäße Entscheidung, weil in diesem Buch sehr bedeutsam und sehr ernsthaft sexualisierte Gewalt zum Thema wird. Es handelt vom Leben der jungen Tschechin Adina, die im Siebengebirge aufwächst, nach Deutschland gerät und auf einem Gut an der Oder von einem international renommierten Kulturfunktionär vergewaltigt wird und die schließlich nach Finnland zieht, wo sie den Gewalttäter zufällig wiedertrifft und eine Anklage in greifbare Nähe rückt – oder aber blutige Rache.