20 Jahre Verbot des Romans "Esra":Alles könnte anders sein

20 Jahre Verbot des Romans "Esra": Maxim Billers Roman "Esra" von 2003. Das autobiografisch gefärbte Werk erzählt die Liebesgeschichte zwischen Esra und Adam. Seit dem Verbot ist es nicht im Buchhandel erhältlich.

Maxim Billers Roman "Esra" von 2003. Das autobiografisch gefärbte Werk erzählt die Liebesgeschichte zwischen Esra und Adam. Seit dem Verbot ist es nicht im Buchhandel erhältlich.

(Foto: Kiepenheuer & Witsch)

Maxim Billers "Esra", vor 20 Jahren erschienen, ist ein harter, klarer, meisterhafter Roman. Die Auswirkungen des Verbots prägen die deutsche Literatur bis heute.

Von Nils Minkmar

Als habe das Buch sein Schicksal vorausgeahnt, durchzieht die Frage nach der Grenze zwischen Leben und Literatur den Roman "Esra". Er müsse ihr versprechen, nichts über sie zu schreiben, bittet die Protagonistin ihren Freund, den Schriftsteller Adam. Sie fühle sich sonst immer beobachtet. Aber er kann es nicht, denn ein Autor, der sich in dieser Art bindet, verliert die Freiheit, und ohne Freiheit schafft er keine Kunst. Das enorme Risiko also, sich diese Freiheit zu nehmen, ist ihm bewusst, denn er hat schon einmal in der Vergangenheit über Esra und ihre Familie geschrieben und sich so den Hass der dominierenden Mutter zugezogen.

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