Die Lyrikerin Judith Zander ist in dieser Woche für ihren Gedichtband im ländchen sommer im winter zur see (dtv) mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet worden. So weit, so gratulationswürdig. Die Jury lobte ihre "nuancierte Wortarbeit" und die "hohe Musikalität" ihrer Sprache. Nur leider sahen das viele Nutzer in den sozialen Medien anders und witterten bei der 42-jährigen Dichterin aus dem brandenburgischen Jüterbog statt großer Verskunst nur eine wahllose Aneinanderreihung von Wörtern.

Und so ergoss sich nach der Preisbekanntgabe durch den SWR der lyrische Volkszorn über den hier abgedruckten Text, bei dem die fehlende Großschreibung nur das geringste Verständnisproblem war. Neben den allfälligen Verweisen auf Loriots Dichterparodie Krawehl, Krawehl und auf Hape Kerkelings Musikerstreich Hurz! durften da auch der weniger appetitliche "geschwollene Quark" und die "KI im Endstadium" nicht fehlen. Sperrig, schwer zugänglich, als Gedicht nicht zu gebrauchen, so die einhellige Meinung der SWR-Community.