Man sagt der österreichischen Literatur seit je eine besondere Neigung zur Artistik, zum Formspiel, zur Sprachbewusstheit nach – insofern ist Teresa Präauer eine ganz und gar österreichische Schriftstellerin. Avantgarde nicht als verkrampfte Pflichtübung, sondern als Tanzvergnügen: Das Raffinierte kommt bei der 1979 in Linz geborenen Autorin schon immer leichtfüßig daher, denn der Formtrieb ist bei ihr eine Regung der Spielfreude. Und ihr jüngster Roman, Kochen im falschen Jahrhundert, ist die literarische Spielanleitung zu einem soziologischen Distinktionswettbewerb.