Alle Artikel von Fixpoetry

Ein Ereignis

Kritik: Koleka Putumas Weckruf aus der kollektiven Amnesie ist ein Ereignis. Die gerade bei Wunderhorn erschienene zweisprachige Ausgabe, die Putumas Gedichte mit der Übersetzung von Paul-Henri Campell ergänzt, präsentiert unbequeme Gedichte, die weh tun. Denen, die immer noch schweigen, denen, …

Es regnete Steine in Strömen

Kritik: Eine Auswertung verschiedener, bisher selten bis unveröffentlichter Texte von Georges Bataille haben Michel Surya und Tim Trzaskalik für die Fröhliche Wissenschaft bei Matthes und Seitz Berlin unter dem Titel Der Fluch der Ökonomie soeben herausgebracht. Von den Texten selbst, …

Tisch, komm, nimm Platz

Kritik: Neu aufgelegt im Ritter Verlag wurde unlängst Francis Ponges Der Tisch, eine „enthusiastische Phänomenologie“ desselben, wie sie vermutlich nur Einzelgängerdichter Ponge hätte verfertigen können. Gemeinsam mit einem kundig-klugen Nachwort von Übersetzer Walter Seitters erschließt sich in diesem kurzen Band …

Maxim Biller oder die Liebe zur Familie

Kritik: Ein Absolvent einer Journalistenschule erhält einen Anruf seiner Mutter, die in ihren Wechseljahren sehr sensibel auf die Gedichte der „bisexuellen russischen Poetesse“ Marina Zwetajewa reagiert und schon immer eine Leidenschaft für Ossip E. Mandelstam hat. Der Anruf, den das …

Jedes Wort ist ein Pferd

Kritik: China ist ein Land mit einer reichen Lyriktradition, trotzdem bleibt die Anzahl der in die deutsche Sprache übersetzten Werke heutiger Dichter*innen überschaubar. Daher ist es erfreulich, dass nun Zang Di mit einer Auswahl seiner Gedichte kennengelernt werden kann. Der …

Lavendellied

Kritik: Was für eine Ansage, was für ein Anspruch, dem sich Elke Laznia mit dem vorangestellten Zitat von Marguerite Duras aussetzt. „Schreiben heißt nicht Geschichtenerzählen. Es ist das Gegenteil von Geschichtenerzählen….

No

Kritik: In einem schmalen Band versucht Donald Richie, „our man in Yokohama“, USA, das, was er unter dem westlichen Begriff Ästhetik versteht der japanischen Phänomenologie derselben, oder das, was er meint dort vorgefunden zu haben, überzustülpen. Richtigerweise ist der Essay …

Dichte Beschreibung

Kritik: Um es gleich vorweg zu sagen: Es geht hier nicht ums Reisen. „Die Maschinen sind volljährig, wenn sie mit dem Träumen / aufgehört haben“, beginnt eines der vielen weitausholenden Gedichte im Kapitel „Schwarze Ampeln“. „Die Maschinen sind pensionspflichtige Serienmodelle“, …

Getragen von Worten

Kritik: Poetisiaka lautet der Titel des aktuellen Gedichtbandes von melamar. Wie der Titel zu verstehen ist, das verrät uns schon der Klappentext: Poetisiaka wollen Lust darauf machen, der Kreativität Raum zu geben. So wie Aphrodisiaka zur Liebe anregen, wollen sie …

Eltern und Kinder

Eingekreist: Es gibt Leute auf Facebook, die die Weisheit der Welt in Form von vorgefertigten Sprüchen ihren Freunden nicht vorenthalten. Zum Beispiel: „Sei freundlich zu allen Lebewesen, das ist die wahre Religion.“ Man mag es gutheißen oder belächeln, der …

Und, tut's weh?

Kritik: Lina, Maggie und Sloane. Drei Frauen, die begehren. Das sind die Protagonistinnen in Lisa Taddeos just erschienenem Buch, welches bereits als „Klassiker der feministischen Literatur“ (O, the Oprah Magazine) gefeiert wird….

Über das Mutterwerden

Kritik: Fast eine Generation nach dem Erscheinen des Originals, ist Rachel Cusks „Lebenswerk“, in der Übersetzung von Eva Bonné jetzt auch in deutscher Sprache erhältlich. Cusk ist hierzulande mit ihrer aus den Titeln „In Transit“, „Outline“ und „Kudos“ bestehenden Romantriologie …

in der mammutsteppe der hypermoderne

Kritik: mit dem blick eines prähistorikers, der zeitalter und weltenorte überschaut und verbindet, durchwandert andré schinkel in seinen gedichten epochen und landschaften des planeten und der menschheit. oft kann man dem terror des privaten und der provinz nur kreativ und …