Alle Artikel von NZZ Literatur
Christian Berkels Romandebüt: Im Alltäglichen wächst die Angst
Der Schauspieler Christian Berkel probiert sich im Romanfach. «Der Apfelbaum» ist ein lebendiger, facettenreicher Roman, der noch einmal von den Sehnsüchten, Idealen und den Mordtaten des 20. Jahrhunderts erzählt….
Vom scharfsinnigen Historiker zum allwissenden Pädagogen – Yuval Noah Harari legt ein neues Buch vor
Mit seiner «Kurzen Geschichte der Menschheit» ist der israelische Intellektuelle weltbekannt geworden. In seinem neusten Buch malt Yuval Noah Harari den Untergang unserer Spezies an die Wand – und erteilt uns Lektionen fürs 21. Jahrhundert….
Japanische Lyrik ist, wenn die Sonne durch Moorbirken geht und einem die Mücken der Sprache durch den Kopf schwirren
Die Lust der Japaner an der vollendeten Form noch im Kleinsten macht auch vor dem Gedicht nicht halt. Haiku, die kürzeste Lyrikform der Weltliteratur, und Tanka, seine grössere Schwester, komprimieren den Moment in der Sprache in berückender Weise. Das zeigen drei …
Der amerikanische Autor Matt Ruff huldigt H. P. Lovecraft und fragt: Wer hat Angst vorm weissen Mann?
«Lovecraft Country» von Matt Ruff kehrt geschickt die unterschwellige Fremdenfeindlichkeit seines titelgebenden Vorbilds um – und ist zugleich eine Hommage an die phantastische Literatur.
Robert Walsers boshafter Schalk: «Ich bin trotzdem etwa noch der neuntgrösste eidgenössische Dichter»
Der rätselhafte Robert Walser muss immer wieder neu entdeckt werden. Nun ermöglicht eine neue Ausgabe seiner Briefe die Besichtigung eines atemberaubenden Dichterlebens.
Spott, Stil und Charme: Freunde porträtieren James Joyce
Mit seinem irisierenden Geist zog James Joyce viele Menschen in seinen Bann; er war nicht nur ein umworbener, sondern auch ein sorgender und treuer Freund. Das und vieles mehr erfährt man aus den Erinnerungen von Padraic und Mary Colum.
Ist Europa in der Frühen Neuzeit als neue Christenheit entstanden?
Mark Greengrass interpretiert Vorgeschichte und Verlauf des Dreissigjährigen Kriegs auf hohem Abstraktionsniveau: Der britische Historiker beschreibt in seinem neuen Buch, wie «Europa» damals die «Christenheit» als einheitsstiftendes Konzept abgelöst habe. Mit den Fakten nimmt er es dabei nicht allzu genau.
Neue Bücher zum Dreissigjährigen Krieg: Georg Schmidt unternimmt einen Erkundungsritt durch Europas Apokalypse
Vor vierhundert Jahren hat der Dreissigjährige Krieg begonnen. Etliche Bücher zu dem Thema sind bereits auf den Markt gekommen – Georg Schmidt schafft es, aus der Masse an Neuerscheinungen herauszustechen.
Mit einem Grashalm schreiben. Gedichte von Alberto Nessi
Der Tessiner Dichter Alberto Nessi ist ein grosser Sprachkünstler und Wortzauberer. Nun hat Christoph Ferber eine Auswahl seiner zuletzt entstandenen Gedichte mit musikalischer Virtuosität ins Deutsche übersetzt.
Goethe und Hitler in einer Reihe
Die Nazis instrumentalisierten den deutschen Dichter für ihre Zwecke – und die Weimarer Goethe-Gesellschaft unterstützte sie nach Kräften. Das zeigt der amerikanische Germanist W. Daniel Wilson in seinem Buch «Der faustische Pakt»….
Geschichte als pittoresker Erlebnispark
Valentin Groebner erkundet in einem fulminanten Essay, wie im Tourismus historisches Material neu arrangiert wird, damit es seinen Zweck erfüllt: den Reisenden ein Gefühl der Authentizität und Ursprünglichkeit zu geben.
Ein wahrer Krimi erzählt von den ersten Herrschern Europas
Die Himmelsscheibe von Nebra zeugt von einer frühen Hochkultur in Europa, von der bisher niemand wusste. Der Archäologe Harald Meller und der Historiker Kai Michel zeichnen die spannende Geschichte ihrer Entdeckung und Entschlüsselung nach.
Annie Ernaux erinnert sich an einen Sommer von Gewalt und Erniedrigung
In dem Buch «Erinnerung eines Mädchens» schreibt die französische Schriftstellerin über erste sexuelle Erfahrungen: Sie zerstörten mehr als nur die sehnsuchtsvollen Erwartungen einer jungen Frau.
Wichtigster Literaturpreis der spanischsprachigen Welt für historischen Roman
Der spanische Schriftsteller Santiago Posteguillo gewinnt den Planeta-Literaturpreis, die am höchsten dotierte literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt.
Elena Ferrantes Debütroman: Die Vergangenheit vergeht nicht
1992 war Elena Ferrantes erster Roman erschienen. Sie schildert darin Szenen aus der traumatischen Kindheit einer jungen Frau. Es entsteht das Bild einer unauflösbar verknoteten Mutter-Tochter-Beziehung….
Melancholie und Widerstand – Gabriela Adamesteanu begibt sich auf die Suche nach Rumäniens verlorener Zeit
In ihren Romanen thematisierte Gabriela Adamesteanu schon zu Ceausescu-Zeiten mutig Dinge, die politisch inopportun waren. Ihr 1983 erschienener Roman «Verlorener Morgen» packt Rumäniens zerfahrene Geschichte im 20. Jahrhundert in einen einzigen Tag – ein grosser erzählerischer Wurf….
Furcht frisst das ganze Land
Schon vor der brutalen Niederschlagung der Aufstände von 2011 und dem folgenden Bürgerkrieg war Syrien ein Reich der Angst. Die Schriftstellerin Dima Wannous hat es in einem Erzählband umkreist; in ihrem ersten Roman versucht sie direkt anzugehen, was letztlich mit der …
Die Geschichte Europas beginnt im Meer
Der Mensch ist ein Landwesen. Aber er hat gelernt, das Wasser zu beherrschen, zur See zu fahren. Die Historiker Cyprian Broodbank und Jürgen Elvert beleuchten die Rolle des Meeres für die Geschichte Europas – von der Geburt der mediterranen Welt …
Die Erotik nackter Zahlen
Wie ist die Schweiz heute? Und wie war sie vor 100 Jahren? Die Frage kann man auch statistisch beantworten….
Mit jedem Klick stirbt ein bisschen Freiheit
Menschen werden zu Datenwolken, die jederzeit auf der ganzen Welt abrufbar sind. Gesellschaften zerfallen in Horden, denen elementarste demokratische Prinzipien fremd sind: Das neue Buch des amerikanischen Journalisten Franklin Foer ist ein Pamphlet, das aufräumt mit den Versprechungen der digitalen Gesellschaft.
Vincenzo Todisco: Ein Kind, das nicht sein darf
Mit seinem Roman «Das Eidechsenkind» ist Vincenzo Todisco für den Schweizer Buchpreis nominiert worden. Er schildert darin das traurige Schicksal eines Kindes, das mit italienischen Gastarbeitern in die Schweiz kam.
Gedichte von W. S. Merwin: Die Antwort ist die Frage selbst
Er hat sich in vielerlei Formen versucht, nie aber in abgehobene Experimente verirrt. Die stillen Beobachtungen des amerikanischen Lyrikers W. S….
Michael Chabon betreibt Familienforschung im Konjunktiv
Die Geschichte von der Jagd des Grossvaters auf Wernher von Braun mutet an wie eine Räuberpistole – aber der amerikanische Schriftsteller Michael Chabon unterfüttert sie mit allerlei aktenkundigem Material. Denn die Grenzen zwischen Fiktion und Wahrheit stehen immer zur Debatte.
Nino Haratischwili verliert sich in ihrem neuen Roman im Tschetschenienkrieg
Ein russischer Oligarch gibt im Tschetschenienkrieg den Glauben ans Menschliche auf und stellt sich Jahre später der eigenen Vergangenheit. Nino Haratischwili hat sich ein wuchtiges Thema für ihren Roman ausgesucht.
