Ein Autor kritisiert Männergewalt – und erliegt dabei seinem eigenen Geltungsdrang
Mit viel Sinn für das Soziale rekonstruiert der Historiker Ivan Jablonka ein grausames Tötungsdelikt. Doch leider mangelt es ihm an Respekt für das Opfer.
Mit viel Sinn für das Soziale rekonstruiert der Historiker Ivan Jablonka ein grausames Tötungsdelikt. Doch leider mangelt es ihm an Respekt für das Opfer.
Im zweiten Wolkenbruch marschiert Thomas Meyer geradewegs Richtung Pulp Fiction. Wenn die jüdische Weltverschwörung (sic!) gegen verstecke Nazis aus einem bayrischen Berg (!…
Als Schriftsteller ist Ivo Andrić (1892–1975) eine Jahrhundertfigur. Seine «Bosnische Trilogie» brachte ihm Weltgeltung ein. Weniger ruhmreich war seine Karriere als königlich-jugoslawischer Diplomat und Tito-Protégé: Statt Widerstand wählte er Anpassung….
In einem österreichischen Landidyll geschehen seltsame Dinge. Am Ende fügt sich in diesem Roman eins zum anderen und zu einem düsteren Bild.
Von den heiligen Schriften im alten Israel über die ersten Evangelien bis zum Kanon der Bücher des Alten und Neuen Testaments, das ist ein langer Weg. Wann die Bibel so war, wie wir sie heute kennen, ist gar nicht so …
Bisher unbekannte Texte und Entwürfe offenbaren frühe homoerotische Phantasien des französischen Schriftstellers.
Eduardo Halfon schreibt einen Roman über ein totes Kind, das die Lebenden weit über seinen Tod hinaus in Atem hält.
Ein Porträtband erzählt die Geschichte der Vereinigten Staaten anhand der absonderlichen Seiten ihrer höchsten Staatsvertreter.
Anhand des griechischen Philosophen Anaximander diskutiert Carlo Rovelli die Ursprünge und das Wesen der Naturwissenschaften. Der Physiker bietet gute Unterhaltung, argumentiert jedoch nicht immer schlüssig.
Viele Menschen haben sie täglich vor Augen – aber was wissen wir eigentlich über die Brille? Stefana Sabin widmet dem unterschätzten Gegenstand eine kleine Kulturgeschichte.
Der Historiker Werner Plumpe hat eine lesenswerte Geschichte des Kapitalismus geschrieben. Wer kein Scharlatan sein will, sollte es lesen.
Ein Porträtband erzählt die Geschichte der Vereinigten Staaten anhand der absonderlichen Seiten ihrer höchsten Staatsvertreter.
Aus Historie und Hirngespinsten setzt die Schweizer Schriftstellerin Ivna Žic eine Geschichte zusammen, die nicht mehr ganz werden kann. Ihr Roman aber schafft ein flirrendes Bild.
Man kann den Peloponnesischen Krieg auch als Krieg zweier Systeme verstehen. Und als Prüfstein für die Demokratie. Der Bonner Althistoriker Wolfgang Will zeichnet den fast dreissigjährigen Kampf zwischen Athen und Sparta nach….
Nie wurden mehr politische Attentate verübt als Ende des 19. Jahrhunderts. Der Historiker Heinz-Gerhard Haupt beschreibt, wie die Europäer der Bedrohung damals begegneten – und was heutige Staaten daraus lernen könnten….
Wer auf literarischen Realismus und süffiges Erzählen schwört, muss bei Mircea Cartarescu alle Hoffnung fahren lassen. Der Rumäne ist ein Meister des bildhaft Surrealen und sprachlich Verstiegenen.
Kreuz und quer und manchmal gar nicht schicklich entwickeln sich die Beziehungen in Doris Lessings Laboratorium der Liebe. Die schmale Erzählsammlung ist zum 100. Geburtstag der Literaturnobelpreisträgerin erschienen….
Bei Mary Shelley war Frankensteins Kreatur ein Spiegelbild menschlicher Hybris. Der Iraker Ahmed Saadawi adaptiert den Roman ebenso frei wie raffiniert: Im missgestalteten Leib des Monsters reflektiert er gleich doppelt das Schicksal seines Landes.
Zwölf palästinensische Autorinnen und Autoren stellen sich ihre Heimat im Jahr 2048 vor. Die Enge der Gegenwart bleibt spürbar; umso erstaunlicher ist der Variantenreichtum der Zukunftsvisionen.
Es braucht Courage, sich an einem Werk zu messen, das als Eckpfeiler der Weltliteratur gilt – vielleicht genau den irren Heldenmut von Cervantes’ Don Quichotte. Salman Rushdie wagt’s: Er hat den Ritter von der traurigen Gestalt und seinen Knappen ganz …
Die Harvard-Historikerin Jill Lepore schaltet sich in die Debatte um die historische Identität der Vereinigten Staaten ein. Sie plädiert für eine erneuerte Geschichtsschreibung der einzigartigen Nation USA, die nicht auf der Idee eines ethnisch und kulturell möglichst homogenen Nationalstaates aufgebaut ist.
In einer Biografie zeichnet Rebekka Haefeli das Leben des Seilbahnpioniers Willy Garaventa nach.
Charles de Gaulle stammte aus einer streng katholisch-nationalen Welt und blieb ihr zeitlebens verbunden. Zugleich trat er oftmals mutige Alleingänge an. In seiner Biografie zeigt Johannes Willms den General in dessen ganzer Widersprüchlichkeit….
Wer frei spricht, wirkt glaubwürdiger. Eine gute Rede entsteht vielleicht erst im Reden. Johan Schloemann untersucht, was es mit der Kunst der freien Rede auf sich hat –und erklärt, weshalb Hitler Radioansprachen mied….
Nach dem Zweiten Weltkrieg und bis zu ihrem Tod hat Hannah Arendt mit Dolf Sternberger korrespondiert. Die Briefe, die zwischen den beiden politischen Denkern hin- und hergingen, sind Zeitdokumente: Sie reflektieren den allmählichen Aufbau eines demokratischen Staatswesens.