#netzrundschau 07/2015
Auch im Juli wird eifrig Kritik an der Literaturkritik geübt und über neue Wege und Möglichkeiten nachgedacht. Angestoßen wurde die Debatte vor gut einem Monat von Wolfram Schütte, der zur Gründung eines Online-Literaturmagazins aufrief, woraufhin Kritiker, Blogger und Verleger allerlei Vorschläge und Gegenvorschläge machten und noch immer machen. Ekkehard Knörer beispielsweise wünscht sich eine Zeitschrift, die sich an den angelsächsischen Review-Formaten orientiert; Dana Buchzik weist auf die Notwendigkeit hin, auch die Leser einzubinden; Wolfgang Tischer hingegen zweifelt an der Idee einer neuen Zeitschrift, räumt aber ein, dass es einen »Inselführer« braucht, der »die literarischen Debatten im Netz zusammenfasst oder erschließt«; Florian Kessler plädiert stattdessen für einen renovierten Alfred-Kerr-Preis, der »Literaturbeiträge jedes Kalibers«, online wie offline, berücksichtigt; Jan Drees fordert schlichtweg mehr Leidenschaft (nicht, ohne zuvor ein bisschen Ordnung in die Debatte gebracht zu haben); und Guido Graf stellt sich die Kritik gar als »eigene Kunst« vor …