Alle Artikel von KUNO

Neue Lyrik

1. Es giebt in Deutschland einen Dichter, einen echten Dichter; aber, fragt man einen aus der Menge nach ihm, so bekommt man entweder ein langes Gesicht oder ein ironisches Lächeln zu sehen. Dieser echte Dichter ist Detlev Freiherr von Liliencron….

Strahlensatz

  Wie es kommt, strahlend: es kann kommen, kausal, mit Bindeglied, die Wunde erlernt ihr Lied, die Formel erstarkt am Satzende, sei es am Grab, im Spiegel, auf Brücken, darunter, sei es für immer, mit Umarmung zur Knochensprache erhoben, wenn……

GESTÄNDNIS

  Ich hasse vor allen Dingen den Tod Und will mich töten. Dies letzte, verzweifelte Wagen Ist mir bis heute geblieben. Wo fährst du hin, verfahrener Sinn Auf polterndem Wagen?…

SCHAFE

    näherten sich schafe unruhig  mauern unter der erde  überwuchert von gestrüpp und disteln  konnten selbst die hunde sie nicht halten stand einer leibhaftig am herd kochte er  und lud zum mahl unterm hügel  fiel der schäfer auf die……

Nachtgewæchse

  Labyrinthe des Ichs & seiner Echos an den Kehrpunkten der Geschichte > die einverleibte Œkonomie verursacht Abstossungsreaktionen = Nomaden vollf∫hren zirkulære Bewegungen & richtungslose Wanderungen auf den Erkundungsgængen durch Ruinenlandschaften   verinnerlichte Entfremdungsprozesse erzeugen bei metaphysisch Obdachlosen einen fortschreitenden……

le mot, das Wort

  Das Nachwort empfiehlt, den vorliegenden Gedichtzyklus noch einmal, dann aber von hinten nach vorne, auch sprunghaft, zu lesen. Damit folgt die Lektüre einer Grundfigur, die vielen dieser Gedichte einbeschrieben ist. Das gilt zuallererst für das letzte Gedicht, das den……

Todtnauberg

  Arnika, Augentrost, der Trunk aus dem Brunnen mit dem Sternwürfel drauf, in der Hütte, die in das Buch – wessen Namen nahms auf vor dem meinen? –, die in dies Buch geschriebene Zeile von einer Hoffnung, heute, auf eines……

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  im Bauch des Vaters wächst Sonnenschein Sommersprossen sprenkeln seine Haut sie sucht dich Dunkelheit – Junkie trotz jeder Sucht: Sicherheiten denn im Bauch des Vaters       *** Baumzyklen, Gedichte von Sophie Reyer, KUNO 2025 Weiterführend →  Ein Porträt……

Rückblick

  An dem Tag (ein Dienstag),an dem die Theorien anfingenmit ihren Konsequenzen Ernst zu machen, d.h. ein riesiger Schrödinger-STRUMPF oder SCHLUPF (das weiß man nicht)die Maschen der Raum-Zeit zerriß, plötzlich alle top-Quarks TRUDELTEN(Kramer), und zwar chaotisch, d….

Siebenbürgische Zeitung

Matthias Buth, Jahrgang 1951, seit fast fünfzig Jahren im bundesdeutschen Literaturbetrieb mit wachsender Anerkennung präsent, ist ein Dichterjurist, der den gelungenen Spagat zwischen geflügelten Sätzen und strengen juristisch abgewogenen Sentenzen vollzogen hat. Die vorliegende Publikation, eine Kombination aus freien Versrhythmen,……

vogelmenschen

  ich lehnte mich an den wind im glauben auf rettung vor dem tod griffen meine hände nach stimmen die herüberwehten aus einer anderen zeit   in einem früheren leben war ich vogelmensch und flog durch kristalline gebirge war schmetterlingsfrau……

Küche

  durch den Türspalt einen Blick auf den Herd das Marmorbecken den tropfenden Hahn die Mutter steht einen Teig knetend & fürchtet nicht rechtzeitig fertig zu werden       *** Fragen im Schlepptau, Gedichte von Ines Hagemeyer. Ludwigsburg: Pop……

Lyrik im Digital

Poetry is when every line begins with a capital. (Graffito)    „Dichtung ist das Sakrale im säkulären Getriebe, ohne Religionsersatz sein zu wollen … Was genuin gut ist, tief, erlitten und fest, das bleibt …“ und schützt uns vor dem……

Der Taucher

  »Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, Zu tauchen in diesen Schlund? Einen goldnen Becher werf ich hinab, Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund. Wer mir den Becher kann wieder zeigen, Er mag ihn behalten, er ist sein eigen….

Biographismus

  die wechselnden Phasen von der Geburt zum Tod mit philologischen Tiefbohrungen ausloten & in einem Panorama der Epoche die Anatomie der Seele erkunden   Selbstzweifel wird zu Selbstzerfleischung nirgendwo ist das Entsetzen spuerbarer als im Vakuum des Vergessens =……

Der stille Grund

  Der Mondenschein verwirret Die Täler weit und breit, Die Bächlein, wie verirret, Gehn durch die Einsamkeit Da drüben sah ich stehen Den Wald auf steiler Höh, Die finstern Tannen sehen In einer tiefen See. Ein Kahn wohl sah ich……