Eine späte Wiederbegegnung von Tochter und Mutter weckt alte Erinnerungen
Die Kärntner Schriftstellerin Maja Haderlap schickt in «Nachtfrauen» eine Romanfigur auf eine Reise in die Kindheit. Alte familiäre und politische Konflikte brechen auf.
Die Kärntner Schriftstellerin Maja Haderlap schickt in «Nachtfrauen» eine Romanfigur auf eine Reise in die Kindheit. Alte familiäre und politische Konflikte brechen auf.
Als Kolumnist der «New York Times» kommentiert David Brooks das politische Geschehen in seinem Land. Geradeso gern befasst er sich mit menschlichen Beziehungen und Gefühlen. Diese zu schulen, sei in unserer Gesellschaft nötiger denn je, sagt er im Gespräch….
Über die Geschichte der rund 2,5 Millionen Russlanddeutschen, die heute in der Bundesrepublik leben, wissen ihre Landsleute in der Regel wenig. «Das Gedächtnis der Töchter», ein vielschichtiger und vielstimmiger Roman, könnte daran etwas ändern.
Der Erfolgsschriftsteller aus Olten ist ein wahrer Verwandlungskünstler. In seinem neusten Buch zeigt sich Alex Capus – vielleicht versehentlich – als fabelhafter Satiriker.
In Thomas Lehrs Roman kommen Extraterrestrische zu Wort. Was sie sagen, ist nicht besonders schmeichelhaft für die Menschlinge.
Sayaka Murata hat alle wichtigen Literaturpreise Japans gewonnen. In ihren Romanen thematisiert sie die prekäre Lebenswelt der Generation Z – wie etwa 24-Stunden-Supermärkte. Ihre Figuren sind Überlebende, denen vor lauter Überleben die Lebenskraft fehlt….
Seine Vorstellung von dem, was Literatur soll und kann, grenzte ans Absolute: Sie sollte zum eigentlichen Medium indianischer Identität werden. N. Scott Momaday hat diese Vorgabe überzeugend umgesetzt….
Auf das Massaker der Hamas im vergangenen Oktober hat David Grossman mit erstaunlichen Beiträgen reagiert. Zugleich erweisen sich frühere Texte als prophetisch. Nun kann man sie in einem schmalen Sammelband nachlesen….
Der Erzähler in den umwerfenden Werken des polnischen Modernisten (1904–1969) schaltet und waltet in seinem Reich nach Gutsherrenart. Jetzt erscheint eine Werkausgabe.
1933 veröffentlichte Ernst Toller im Exil seine Autobiografie, die zugleich die Vorgeschichte des Nationalsozialismus schildert. Nun ist das noch heute bestürzend aktuelle Buch wieder neu aufgelegt worden.
Ob Stine Pilgaard «Dänemarks erfolgreichste Autorin» ist, wie der Verlag sie bewirbt, wissen wir nicht. Aber keine nimmt so scharf und so amüsant das zwischenmenschliche Verhalten aufs Korn wie sie. Ihr jüngster Roman erweist sich als «ein kleines Meer von Anekdoten»….
Er kommt aus dem Berlin der Revolten und lebt heute als Pensionär zwischen Büchern und Bildern. Ungewollt ist der Musiker, Maler und Autor Thomas Kapielski zum Chronisten seiner Epoche geworden.
Zwei Jahre konnte Stanislaw Assejew aus den von Separatisten und russischen Geheimdienstkräften besetzten Gebieten in der Ostukraine berichten. 2017 wurde er verschleppt, inhaftiert und gefoltert. Über diese Zeit hat er einen erschütternden Bericht verfasst….
Der ungarische Katastrophenvisionär László Krasznahorkai ist der Weltuntergänge durchaus nicht müde. In seinen jüngsten Stücken herrschen weder Kausalität noch Moral, das macht das Ganze so unheimlich.
Die Logik der polnischen Politik nach der Wende von 1989 ist nicht leicht zu verstehen. Polens Geschichte ist von Traumata belastet und seine Souveränität entsprechend prekär. Unentwegt toben reale oder imaginierte Überlebenskämpfe, welche tiefe Narben hinterlassen….
Der österreichische Schriftsteller Hugo Bettauer schilderte in seinem Roman die fatalen Folgen, die ein Beschluss der Wiener Stadtbehörden hatte. Seine Fiktion lässt an die Gegenwart denken.
Die Beschwörung des Lebens in einer einfachen Hütte inmitten der Natur ist ein Topos der meditativen ostasiatischen Literatur. Freilich ist der Rückzug nicht immer freiwillig, wie Bai Juyi, Kamo no Chomei und Matsuo Basho zeigen.
Der 7. Oktober 2023 hat die Welt verändert. Unmittelbar nach dem Anschlag der Hamas erinnerten sich der iranisch-deutsche Schriftsteller Navid Kermani und der israelische Soziologe Natan Sznaider an eine alte Korrespondenz….
Mit grossartiger Essaykunst und profunder Kenntnis porträtiert der Literaturwissenschafter zwölf der bedeutendsten Autoren der klassischen Moderne. Von Thomas Mann bis Virginia Woolf.
Früh und eindringlich warnte Juri Andruchowytsch vor den aggressiven Expansionsgelüsten des Putin-Regimes. Von manchen wurde er dafür als hysterisch abgetan und als Nationalist abgestempelt. Doch er behielt recht….
Ein italienischer Publizist glaubt nicht an die offizielle Version von Camus’ Tod. Lieber spricht Giovanni Catelli in verschwörungstheoretischer Manier von einem Komplott und behauptet, Beweise zu haben.
Mit ihrem Lübeck-Epos «Unsereins» schreibt Inger-Maria Mahlke eine Gegengeschichte zu Thomas Manns Schlüsselroman. Sie schaut in den Maschinenraum des Bürgertums, dahin, wo die Dienstleute nach Höherem streben.
In Deutschland protestieren die Bauern. Zwei Romane erzählten in den letzten Jahren vom existenziellen Kampf der Landwirte, die von Politikern und Städtern belächelt oder verachtet werden.
Mit «Rauch und Schall» hat Charles Lewinsky einen vergnüglichen Roman über den Dichterfürsten geschrieben. Er holt ihn hinunter aufs menschliche Mass.
Mit dem Triumph der Bolschewisten in der Oktoberrevolution sahen viele europäische Intellektuelle und Künstler die Utopie von der gerechten Welt wahr werden. Miroslav Krleža blieb erstaunlich trocken und kühl.