Liechtenstein ist ein kleines Land, das sich gross träumt
Was die Banker für Liechtenstein waren, ist Benjamin Quaderer für dessen Literatur. Jene mehrten den Wohlstand, er wuchert mit der Phantasie.
Was die Banker für Liechtenstein waren, ist Benjamin Quaderer für dessen Literatur. Jene mehrten den Wohlstand, er wuchert mit der Phantasie.
Touristen bringen von ihren Reisen schöne Souvenirs nach Hause. Franz Hohler aber kommt mit Geschichten zurück, darunter sind veritable Preziosen.
Alexander von Humboldt schrieb wissenschaftliche Bücher, Jules Verne verfasste fiktive Werke. Doch die Techniken der beiden Autoren waren ähnlicher, als man meinen könnte.
Melitta Breznik schreibt ein berührendes Buch über den Tod der Mutter. Sie gerät damit auch in ihre eigenen verschwiegensten Zonen.
Leseempfehlungen hatten in der Zeit des Lockdown Hochkonjunktur. Wer den Marathon auf David Bowies Spuren fortsetzen möchte, kann nun zu einem Band greifen, der die hundert Lieblingsbücher des Musikers kommentiert. Einige davon verriet er allerdings lieber nicht….
In einem Buch denkt die französische Rabbinerin Delphine Horvilleur über den Antisemitismus nach. Sie macht deutlich, wie tief der Hass mit der jüdischen Lebensweise verbunden ist.
Zwei China-Experten untersuchen Pekings globalen Machtanspruch. In ihrem Buch beschreiben sie eine «lautlose Eroberung» und mahnen den Westen, an seinen freiheitlichen Errungenschaften festzuhalten.
1772 segelte Georg Forster mit seinem Vater in die Südsee. Die Begegnung mit den Indigenen machte ihn zuerst zum Ethnologen und dann zum Revolutionär.
Während in Frankreich Chanel No. 5 den Markt eroberte, wurde in Russland ein ganz ähnliches Parfum populär. Karl Schlögel schreibt die Geschichte zweier Düfte und zweier Frauen – sie fügen sich in seinem Buch zu einer eher flüchtigen Mischung….
Simone de Beauvoir galt lange als begabte Interpretin des grossen Jean-Paul Sartre. Tatsächlich hat sie ihr Denken ab den 1920er Jahren kontinuierlich entwickelt und ist in vielen Bereichen eigene Wege gegangen. Das zeigt eine neue Biografie, die auf bisher wenig …
Im Jahr 2006 machte die Übersetzung eines atemberaubenden Romans über Dostojewski Furore, dessen russischer Verfasser kaum einer kannte. Jetzt liegt von Leonid Zypkin auch der vielschichtige Roman «Die Brücke über den Fluss» vor, eine Geschichte seiner Familie.
In Taipeh schliesst ein grosses Kulturkaufhaus seine ikonische Filiale – und verlängert dafür maximal grosszügig die Öffnungszeiten eines anderen Standorts. Die Idee zündet vor allem bei jungen Leuten.
Der argentinische Autor Hernán Ronsino hat eine trickreiche Novelle geschrieben, in der nur dies klar ist: Eine Beinprothese kann ihrem Inhaber viel Verdruss verursachen.
Zieht man die Bilanz von Amy Hempels Schaffen, dann zeigt sich, dass Kurzprosa ein äusserst zeitaufwendiges Handwerk ist. Und Band für Band beweist die amerikanische Erzählerin, dass sich die Mühe lohnt.
Wer in Tokio der Bücherliebe nachgeht, erlebt oft ihre magische Erfüllung.
Kaum jemandem war Wuhan ein Begriff, bevor es zum Epizentrum der Corona-Pandemie wurde. Dramatische Szenen spielten sich nach dem jähen Lockdown ab, vieles blieb im Dunkeln. Ein Tagebuch berichtet über die gespenstische Zeit und wagt laute, aber diffuse Kritik….
Mit Inbrunst werfen sich manche Autoren auf soziale Miseren. Das ist vielleicht gut gemeint, befördert aber meistens die Banalisierung des Elends.
Wie innovativ und vital die polnische Literaturszene ist, beweisen drei jüngere Autorinnen: Martyna Bunda, Wioletta Greg und Dorota Maslowska. In ihren Romanen erzählen sie aus dezidiert weiblicher Perspektive von Dramen aus Geschichte und Gegenwart.
Die Corona-Pandemie hat uns der Smart City einen Schritt nähergebracht. Vielleicht ist die Fiktion die einzig angemessene Form, um über die vernetzte, datenkontrollierte und sichere Stadt nachzudenken. Niklas Maak tut das in seinem neuen Roman….
Der Insektenforscher Jean-Henri Fabre war als Wissenschafter vielleicht gerade darum so genial, weil er ein ebenso begnadeter Schriftsteller war.
Bücher sind keine Allzweckwaffe in Krisenzeiten. Und das Lesen macht auch nicht glücklicher. Es gibt bessere Gründe, ein Buch in die Hand zu nehmen….
In «Quell des Lebens» erkundet Bergsveinn Birgisson die Lebenswelt des alten Island. Indem er effektvoll europäische Aufklärung und isländische Volkskultur aufeinandertreffen lässt, reflektiert sein Roman auch die wirtschaftlichen Aporien der Gegenwart.
Hässlich, kränklich, schwach: Molly und Ralph sind alles andere als prädestinierte Helden. Aber die Amerikanerin Jean Stafford erzählt ihre Geschichte mit ebenso viel Wucht wie Augenmass.
Er ist zum Lachen, zum Heulen und voll überraschender Wendungen, dieser literarische Appetithappen aus Kanada. Das Land sollte Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sein: Ob der Hauptgang folgen wird?
Im «Dritten Reich» galt ein fortschrittliches Tierschutzgesetz, und Hunde, Wölfe oder Pferde waren hochgeschätzt. Doch hinter der angeblichen Tierliebe steckte der nationalsozialistische Rassenwahn.