Seit kurzem hat Ashley einen Job in einer Doughnut-Fabrik, und während der Zucker in ihre Augen rieselt, fragen ihre neuen Kolleginnen sie aus – ob sie verheiratet sei, ob sie Kinder habe. »Ich wappne mich für das, was noch kommt, und versuche, das Gewicht all dessen zu tragen, was ich nicht habe.« Tatsächlich ist das, was sie hat, nicht viel: eine heruntergekommene Sozialwohnung und manchmal, wenn das Geld reicht, auch Strom; eine Handvoll Besitztümer, die in einen Schuhkarton passen; kaum Freunde, keine Familie. Dafür aber eine beschissene Vergangenheit, viel verlorene Zeit und Wut, jede Menge Wut. Nicht einmal einen Namen hat sie, ihre Kolleginnen, die »Zuckergussbräute«, nennen sie Ashley, weil sie sich »Louise« nicht merken können, und womöglich stimmt auch dieser Name nicht. Im Laufe ihres Lebens nimmt sie viele Identitäten an, heißt Lulu, Catherine, Beverly, Kim …