Ist es Naivität oder schon Zynismus, wenn das Grauen zum wohligen Vergnügen verkleinert wird?
Mit Inbrunst werfen sich manche Autoren auf soziale Miseren. Das ist vielleicht gut gemeint, befördert aber meistens die Banalisierung des Elends.
Mit Inbrunst werfen sich manche Autoren auf soziale Miseren. Das ist vielleicht gut gemeint, befördert aber meistens die Banalisierung des Elends.
Die Corona-Pandemie hat uns der Smart City einen Schritt nähergebracht. Vielleicht ist die Fiktion die einzig angemessene Form, um über die vernetzte, datenkontrollierte und sichere Stadt nachzudenken. Niklas Maak tut das in seinem neuen Roman….
Wie innovativ und vital die polnische Literaturszene ist, beweisen drei jüngere Autorinnen: Martyna Bunda, Wioletta Greg und Dorota Maslowska. In ihren Romanen erzählen sie aus dezidiert weiblicher Perspektive von Dramen aus Geschichte und Gegenwart.
Der Insektenforscher Jean-Henri Fabre war als Wissenschafter vielleicht gerade darum so genial, weil er ein ebenso begnadeter Schriftsteller war.
Bücher sind keine Allzweckwaffe in Krisenzeiten. Und das Lesen macht auch nicht glücklicher. Es gibt bessere Gründe, ein Buch in die Hand zu nehmen….
Hässlich, kränklich, schwach: Molly und Ralph sind alles andere als prädestinierte Helden. Aber die Amerikanerin Jean Stafford erzählt ihre Geschichte mit ebenso viel Wucht wie Augenmass.
In «Quell des Lebens» erkundet Bergsveinn Birgisson die Lebenswelt des alten Island. Indem er effektvoll europäische Aufklärung und isländische Volkskultur aufeinandertreffen lässt, reflektiert sein Roman auch die wirtschaftlichen Aporien der Gegenwart.
Er ist zum Lachen, zum Heulen und voll überraschender Wendungen, dieser literarische Appetithappen aus Kanada. Das Land sollte Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sein: Ob der Hauptgang folgen wird?
Im «Dritten Reich» galt ein fortschrittliches Tierschutzgesetz, und Hunde, Wölfe oder Pferde waren hochgeschätzt. Doch hinter der angeblichen Tierliebe steckte der nationalsozialistische Rassenwahn.
In Anna Katharina Hahns Roman sind alle auf der Suche: Sie suchen die Vergangenheit, sich selbst oder ein kleines Glück. Richtig rund wird dabei nur der Roman. Aber das ist doch auch schon etwas….
Was haben Tattoos, Turnschuhe und Politik gemeinsam? Chanel-Handtaschen und der Tod? Katja Eichinger denkt in ihrem neuen Buch über Lebensentwürfe und das Aussehen nach und begegnet unterwegs Jürgen Habermas in Sneakers und Nick Cave im schwarzen Anzug….
Wir leben auf einem Kontinent der Kontraste – so sieht es Jürgen Wertheimer. In seinem Buch führt er durch mehr als 2000 Jahre europäischer Kulturgeschichte und entdeckt darin ebenso viele Muster wie Metamorphosen.
Was ist das wirkliche Leben? Wo kann man es finden? Und was heisst es, ein wirkliches Leben zu führen?…
Die Strapazen der Reise schreckten sie trotz ihren hohen Jahren nicht. Neunzigjährig reiste Edna O’Brien nach Nordnigeria, um mit von der islamistischen Miliz entführten jungen Frauen zu reden.
Der Planet könnte einsamer werden: Der weltgrösste Reiseführerverlag, Lonely Planet, kommt in Bedrängnis.
Wenn Stockholm und Budapest einander näher sind als Vater und Sohn: In seinem Roman «Der Schwede» begibt sich der Ungar Gabor Schein auf die Suche nach den Ursprüngen des Ich.
Der als Grossmaul verschriene Boxchampion Muhammad Ali und ein introvertierter weisser Junge in Pretoria – wie bringt man diese gegensätzlichen Charaktere zusammen? Der südafrikanische Autor Ivan Vladislavic wählt einen ungewöhnlichen Ansatz.
Sie sind einem vertraut, über Jahrzehnte, man weiss, wie sie sich anfühlen, sie sind Teil der eigenen Geschichte: die Dinge, die sich im elterlichen Haus angesammelt haben. Auf einmal muss man das Haus räumen, und sie schauen einen fremd an.
Auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean spielt der Roman «Alma». Darin begibt sich der französische Schriftsteller auf eine delikate Spurensuche.
Der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflege – und der Geburtstag von Florence Nightingale. Vor 200 Jahren ist die berühmte britische Krankenschwester zur Welt gekommen….
Bei Superrechnern aus Fernost ist Vorsicht geboten: Im jüngsten Roman von Jean-Philippe Toussaint wittert ein EU-Beamter Cyberbetrug. Bei seinen Recherchen in China offenbart er dann aber Dinge, die einen stärker bewegen als jeder Krimi.
Fast zehn Jahre liegt der Arabische Frühling zurück. Der Journalist Peter Hessler fragt danach, wie sich Ägypten seither verändert hat – und zieht in seinem Buch eine ernüchternde Bilanz.
Der Bündner Schriftsteller wird nicht müde, seine Abgesänge auf die verlorenen Dinge anzustimmen. Jetzt ist der Kiosk dran.
Warum tun Menschen, was sie tun? Und kann man im Voraus erkennen, was sie im Schild führen? Ja, sagt der Psychiater Frank Urbaniok….
Viele Sozialwissenschafter glaubten im 20. Jahrhundert, dass Schädelumfänge etwas über das Wesen von Menschengruppen aussagten. Der Anthropologe Franz Boas brach mit solchen Stereotypen….