Der Mensch hat sich selber gezähmt
Durch die Anwendung tödlicher Gewalt hat sich der Mensch zum zivilisierten Wesen entwickelt – das ist eine irritierende These. Der Primatenforscher Richard Wrangham macht sie in seinem Buch plausibel.
Durch die Anwendung tödlicher Gewalt hat sich der Mensch zum zivilisierten Wesen entwickelt – das ist eine irritierende These. Der Primatenforscher Richard Wrangham macht sie in seinem Buch plausibel.
Das Telefon ist schon 160 Jahre alt – nicht Graham Bell, sondern der deutsche Tüftler Philipp Reis hat es entwickelt.
In extremen Zeiten zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht. Monika Helfer stellt die Figuren ihres Romans auf eine harte Probe.
Der junge deutsche Schriftsteller Christian Baron debütiert mit einem Bericht über seine Kindheitswelt. Er verbrachte sie im Dunst von Alkohol und häuslicher Gewalt.
Das Romanfragment «Die glückliche Moskwa» ist einer der vielen Texte von Andrei Platonow (1899–1951), die aus Zensurgründen unpubliziert blieben. Dabei sympathisierte der Autor lange mit der Revolution, entstellte sie aber unbeirrbar zur Kenntlichkeit.
Hellwach sollte man sein, wenn man in Regina Porters Debütroman «Die Reisenden» einsteigt. Die Afroamerikanerin rollt sechs Dekaden Geschichte auf und zeichnet das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiss kritisch, aber ohne Ressentiment nach.
Herkunft und Geschlecht sind plötzlich wieder Kriterien, um Menschen zu sortieren. Welche Gruppe in der neuen moralischen Hierarchie oben und welche unten steht, lässt sich präzise beschreiben. Doch wer hat eigentlich die neue Ständeordnung entworfen?…
Die Hafen-City heisst so, weil dort kein Hafen ist. Und auch sonst ist im neuen Hamburg nicht mehr alles wie früher. Das ist zwar nirgends anders, aber wenn man es so charmant erzählt wie Schuldt, lesen es auch Nichthamburger gern….
Bauen mit dem Baugrund selbst ermöglicht einen neuen Zugang zum ressourcenschonenden Bauen und zur Natur überhaupt, nachzulesen im Buch «Pisé. Stampflehm – Tradition und Potenzial».
Wir opfern den Annehmlichkeiten der Technologie immer neue Bereiche der Privatsphäre. Mit seinem Debütroman will der Brite Sam Byers aufzeigen, wohin das führen kann.
Jacob Burckhardts «Weltgeschichtliche Betrachtungen» sind ein Monument, das man genau lesen muss. Jürgen Osterhammel tut das, aber nicht misstrauisch genug.
Heimat ist da, wo das Düstere hockt. Bov Bjerg schlägt mit seinem Roman böse Schneisen in die deutsche Kulturlandschaft.
Mit der Harmonie im 1918 gegründeten Vielvölkerstaat Jugoslawien war es nicht ganz so weit her. Am Beispiel einer grossbürgerlichen jüdischen Familie erzählt Miljenko Jergović schonungslos von Kroatien als einem Ort von Wut und Gewalt, Scham und Angst.
Eine Lichtgestalt – vielleicht. Aber möglicherweise ist Coetzees Romanheld auch nur ein naseweises, öfters nervendes Kind. Mit «Der Tod Jesu» beschliesst der Literaturnobelpreisträger eine irritierende Parabel über die Grenzen menschlichen Verstehens….
Die literarische Auseinandersetzung mit dem Klimawandel macht als «Climate-Fiction» bereits Schule. Aber es gibt auch Schriftsteller, die dieses Thema in Sachbüchern behandeln wollen. Dabei kommen ganz unterschiedliche Erzählstrategien zum Einsatz….
Das Lügen gehört zum Geschäft der Literatur. Doch richtig lügen ist eine grosse Kunst, die den Faktencheck bestehen muss.
Den Klimaaktivisten kann es der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen nicht recht machen. Die Realität allerdings zeigt, dass seine skeptische Prognose nicht unbegründet ist.
Bernd Brunner schreibt eine Kulturgeschichte des Nordens.
Die Geschichte hilft, den Konflikt zwischen Georgien und Russland zu verstehen.
Friedrich Pollock scheint heute fast vergessen. Doch niemand stand dem Vordenker der Frankfurter Schule so nahe wie er. Die lebenslange, tiefe Freundschaft von Pollock und Horkheimer war sogar vertraglich fixiert….
Für viele seiner Landsleute ist Jan Erik Vold der Poet schlechthin. «Nada» heisst sein Schlüsselwort, das man auf Spanisch als «nichts», auf Kroatisch und Serbisch aber als «Hoffnung» verstehen kann.
Vielleicht war es die beständigste Frauenbeziehung in Kafkas Leben. Ottla und er waren sich herzlich zugetan. Nun erscheint erstmals eine Erzählung ihrer Biografie….
Alain Mabanckous Roman «Petit Piment» ist eine Hommage an die Schwachen in Kongo. Den im Waisenhaus aufgewachsenen Titelhelden hat der Autor selber gekannt.
Wer hasst, sieht nur noch sich selber. Und das Bild, das er sich vom anderen macht. Karl Heinz Bohrer hat eine Literaturgeschichte des Hasses geschrieben….
Die Waadtländer Schriftstellerin war eine grosse Aussenseiterin und eine ebenso grosse Künstlerin. In den fünfziger und sechziger Jahren schrieb sie ihre unvergleichlichen Werke.