Auf der Spur des Nazi-Onkels
Der Historiker Guy Marchal geht seiner Familiengeschichte nach und schreibt über ein notorisches Mitglied der NSDAP. Lücken des Unwissens füllt er mit Fiktionen – so entsteht ein veritabler Forschungskrimi.
Der Historiker Guy Marchal geht seiner Familiengeschichte nach und schreibt über ein notorisches Mitglied der NSDAP. Lücken des Unwissens füllt er mit Fiktionen – so entsteht ein veritabler Forschungskrimi.
Es war eine Überraschung, dass erneut jemand aus Polen den Literaturnobelpreis gewann. Im eigenen Land stösst Olga Tokarczuk jedoch noch immer auf Ablehnung.
Sie gehören zu den seltsamsten Wesen in der Tierwelt: zauberhaft und rätselhaft. Und je mehr wir über sie wissen, desto rätselhafter erscheinen sie uns.
Vor rund hundert Jahren regelten zwei Verträge die Neuordnung der ehemaligen Donaumonarchie. Der Wiener Historiker Arnold Suppan analysiert die Abkommen von Saint-Germain und Trianon und zeigt an ihrem Beispiel, dass Stabilität nicht ohne Gerechtigkeit geschaffen werden kann.
Wie die Christen von Verfolgten selber zu Verfolgern wurden und Abweichler mit einer Härte bestraften, die keine Gnade kannte. Der amerikanische Literaturwissenschafter Stephen Greenblatt fragt nach den Anfängen religiöser Intoleranz.
Der österreichische Publizist Paul Lendvai erzählt aus seinem bewegten Journalistenleben. Sein Buch ist ein Plädoyer für politischen Anstand.
Es gibt verschiedene, sie unterscheiden sich, und nicht in jeder haben alle etwas zu sagen: Die «Sparte» ist etwas, das man nicht so leicht wechseln kann, auch wenn man das möchte.
Zwei Jahrzehnte lang prägte Hanno Helbling das NZZ-Feuilleton und den intellektuellen Diskurs in der Schweiz. Martin Meyer widmet ihm ein Buch.
Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, steht zu Unrecht im Schatten von Freud und Jung. Er hat das Individuum als Teil der Gesellschaft untersucht und das Verhältnis zwischen Arzt und Patient überdacht.
Ein Roman über die Poesie und den Betrug der Bilder, über Gott, über den Krieg? Ja, das alles findet sich in Jérôme Ferraris bewegendem Korsika-Roman.
Hat sie einen guten Ruf, die Klugheit? Ja und nein. Es haftet ihr immer auch etwas von unseriöser Verschlagenheit an….
Das war überfällig: Die alte deutsche Fassung von «Vom Winde verweht» wird nun durch eine Neuübertragung ersetzt. Doch der Umgang des Übersetzerteams mit aus heutiger Sicht rassistischen Elementen wirft auch Fragen auf.
Fast eine Million deutsche Frauen wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs vergewaltigt. Die Kinder und Enkel der Opfer leiden bis heute unter den Folgen.
Träumen Sie beim Wort «Florida» noch von Sonne und Orangen? Dann lohnt sich vielleicht der Griff nach Lauren Groffs Erzählband. Er öffnet ganz andere Perspektiven auf den Bundesstaat und seine Bewohner….
Ein reiches Leben muss nicht unbedingt glücklich sein; die wenigsten würden wohl die Erfahrungen auf sich nehmen wollen, die Lucia Berlins Biografie prägten. Aber daraus hat sie ein Erzählwerk voller Energie und unberechenbarer Schönheit geschaffen.
Fast eine Million deutsche Frauen wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs vergewaltigt. Die Kinder und Enkel der Opfer leiden bis heute unter den Folgen.
Reisen in Räume voller Russ, Lärm und Dreck waren im ausgehenden 19. Jahrhundert höchst populär. Etliche Bürger pilgerten in ihrer Freizeit in Fabriken, die sie als «Kathedralen der Arbeit» verstanden….
Zu unrecht reagieren wir reflexhaft mit Abscheu auf Schleim. Ein schön gestaltetes Buch rehabilitiert die wichtige Substanz.
Inspiriert, anregend und obendrein massgeschneidert für hiesige Leser ist Stefan Weidners Übersicht wichtiger Werke aus dem islamischen Kulturraum.
Wer dieses historische Buch liest, hat die Gegenwart unweigerlich vor Augen: Mischa Meier legt eine monumentale Geschichte der Völkerwanderung vor.
Er schreibe nicht, um sich auszudrücken, sondern um von sich loszukommen, sagt Jon Fosse. Es ist eine Spitze gegen seinen dem Autobiografischen verfallenen Kollegen Knausgård. Das neuste Projekt, «Der andere Name», soll daher ein Exerzitium der Form sein….
Im angelsächsischen Raum gilt der Brite James Wood als eine der führenden Stimmen in Sachen Literaturkritik. Sein Roman «Upstate» gibt auch Antwort auf die Frage, ob und wie Wood aus seiner Kompetenz schriftstellerischen Mehrwert schlägt.
Die romantischen Gefühle erleben gerade im Praxistest ihre Entzauberung. Botho Strauss sammelt ihre Überreste ein.
Zugegeben, der Entscheid fällt schwer: Soll nun «Emma» oder «Pride and Prejudice» als Austens Meisterwerk gelten? Der erstgenannte Roman jedenfalls, kürzlich in neuer Übersetzung erschienen, begeistert als hintergründiges Kammerspiel immer wieder.
Der Tessiner Schriftsteller Matteo Terzaghi erzählt in seiner Kurzprosa Kürzestgeschichten. Aber in den kurzen Texten leuchtet die grosse weite Welt auf.