Ein Roman wie zerknülltes Backpapier unter der heissen Sonne
Philipp Tingler versucht eine Gesellschaftskomödie zu schreiben. Das ist lustig und langweilig zugleich.
Philipp Tingler versucht eine Gesellschaftskomödie zu schreiben. Das ist lustig und langweilig zugleich.
Wenn heute über Fragen der Verhüllung diskutiert wird, geht die Geschichte meist vergessen. Ihr wäre zu entnehmen, dass die Blösse der Frauen stets für deren Unvernunft stand – und mitnichten auf Gleichberechtigung hindeutete.
Es ist die Kunst der Kiewer Erzählerin Yevgenia Belorusets, Anschaulichkeit, Märchenton und Detailgenauigkeit zu vereinen, so dass sich aus ihren Frauenporträts die kollektive Befindlichkeit der ukrainischen Gesellschaft herausschält.
Ernst Augustin konnte etwas, das die Kollegen auch können wollten. Dennoch blieb der Autor weitgehend unentdeckt.
Nach sechzig Jahren zeigt sich, wie gut «Asterix» gealtert ist. Auch der neue, achtunddreissigste Band handelt nicht nur vom Widerstandswillen eines Gallierdorfes. Er spiegelt auch unsere Gegenwart….
Mit ihrem provokanten Essay über den repressiven «Kult um die Mutterschaft» zog die Schriftstellerin Rachel Cusk im Jahr 2001 Kritik und schieren Hass auf sich. Das Buch liegt nun auch auf Deutsch vor – und hat nichts von seiner Aktualität …
Eine Biografie des Soldaten, Politikers und Hoffnungsträgers Yitzhak Rabin aus der Feder eines seiner engsten Vertrauten.
In unseren schnelllebigen Zeiten schreibt kein Autor für später – oder gar für die Ewigkeit. Man hangelt sich von Auftritt zu Auftritt und findet sich damit ab: Dass heutige Literatur schon morgen gestrige gewesen sein wird.
Er war ein literarischer Revolutionär, aber Modernismen mochte er nicht leiden. Er kämpfte immer wieder mit der Zensur – zugleich hielt er die Fahne der Monarchie hoch. Eine monumentale Biografie wirft Licht auf das Leben des Philosophen und streitbaren Publizisten Wassili …
Mit viel Sinn für das Soziale rekonstruiert der Historiker Ivan Jablonka ein grausames Tötungsdelikt. Doch leider mangelt es ihm an Respekt für das Opfer.
Es ist zwar ein Roman, den Petina Gappah vorlegt, doch die simbabwische Schriftstellerin hat dafür ausgiebig recherchiert. Sie zeigt den Afrikaforscher Livingstone aus der Sicht seiner einheimischen Begleiter und setzt deren Treue und Mut ein Denkmal.
Im zweiten Wolkenbruch marschiert Thomas Meyer geradewegs Richtung Pulp Fiction. Wenn die jüdische Weltverschwörung (sic!) gegen verstecke Nazis aus einem bayrischen Berg (!…
Als Schriftsteller ist Ivo Andrić (1892–1975) eine Jahrhundertfigur. Seine «Bosnische Trilogie» brachte ihm Weltgeltung ein. Weniger ruhmreich war seine Karriere als königlich-jugoslawischer Diplomat und Tito-Protégé: Statt Widerstand wählte er Anpassung….
In einem österreichischen Landidyll geschehen seltsame Dinge. Am Ende fügt sich in diesem Roman eins zum anderen und zu einem düsteren Bild.
Von den heiligen Schriften im alten Israel über die ersten Evangelien bis zum Kanon der Bücher des Alten und Neuen Testaments, das ist ein langer Weg. Wann die Bibel so war, wie wir sie heute kennen, ist gar nicht so …
Bisher unbekannte Texte und Entwürfe offenbaren frühe homoerotische Phantasien des französischen Schriftstellers.
Eduardo Halfon schreibt einen Roman über ein totes Kind, das die Lebenden weit über seinen Tod hinaus in Atem hält.
Der Historiker Werner Plumpe hat eine lesenswerte Geschichte des Kapitalismus geschrieben. Wer kein Scharlatan sein will, sollte es lesen.
Anhand des griechischen Philosophen Anaximander diskutiert Carlo Rovelli die Ursprünge und das Wesen der Naturwissenschaften. Der Physiker bietet gute Unterhaltung, argumentiert jedoch nicht immer schlüssig.
Ein Porträtband erzählt die Geschichte der Vereinigten Staaten anhand der absonderlichen Seiten ihrer höchsten Staatsvertreter.
Viele Menschen haben sie täglich vor Augen – aber was wissen wir eigentlich über die Brille? Stefana Sabin widmet dem unterschätzten Gegenstand eine kleine Kulturgeschichte.
Ein Porträtband erzählt die Geschichte der Vereinigten Staaten anhand der absonderlichen Seiten ihrer höchsten Staatsvertreter.
Nie wurden mehr politische Attentate verübt als Ende des 19. Jahrhunderts. Der Historiker Heinz-Gerhard Haupt beschreibt, wie die Europäer der Bedrohung damals begegneten – und was heutige Staaten daraus lernen könnten….
Aus Historie und Hirngespinsten setzt die Schweizer Schriftstellerin Ivna Žic eine Geschichte zusammen, die nicht mehr ganz werden kann. Ihr Roman aber schafft ein flirrendes Bild.
Man kann den Peloponnesischen Krieg auch als Krieg zweier Systeme verstehen. Und als Prüfstein für die Demokratie. Der Bonner Althistoriker Wolfgang Will zeichnet den fast dreissigjährigen Kampf zwischen Athen und Sparta nach….