Funktionierende Demokratie mit Schwächen
Die gelungene Gesamtdarstellung zur Bundesrepublik Deutschland erscheint in der zehnten Auflage. Sie geht auch auf neueste Entwicklungen ein und bringt Defizite zur Sprache.
Die gelungene Gesamtdarstellung zur Bundesrepublik Deutschland erscheint in der zehnten Auflage. Sie geht auch auf neueste Entwicklungen ein und bringt Defizite zur Sprache.
Ein Autor nimmt sich vor, allen Leuten zu danken, die einen Beitrag zu seinem Morgenkaffee leisten. Er scheitert grandios – und lernt dadurch einiges über die moderne Gesellschaft und sich selbst.
Es ist ein Werden und Vergehen in dem Gedichtband «firma» von Klaus Merz. Nie war der Tod gegenwärtiger, nie war dessen Antlitz freundlicher.
Der zweite Band von Volker Ullrichs grosser Hitler-Biografie ist den «Jahren des Untergangs» gewidmet. Nicht nur der (kalkulierte) Grössenwahn des «Führers» kommt darin zum Ausdruck. Auch das vollumfängliche Versagen der Generäle wird deutlich….
Einst träumte Kaiser Wilhelm II. davon, Babylon nach Berlin zu holen. Nun erzählt Kenah Cusanit von diesen Phantasien in einem grandiosen Debütroman….
Was ist ein Redner? Ein integrer Mensch, der auch gut zu reden versteht, sagte der alte Cato. Der Philosoph Alfons Reckermann bestätigt das: ohne Ethik keine Rhetorik….
Island liegt touristisch, fussballerisch und literarisch im Trend. Für das 330 000-Seelen-Volk der Isländer sind Bücher fast so etwas wie eine Kirche.
Wie übersetzt man van Gogh in Sprache? Können Worte einen fliegenden Raubvogel einfangen? Antworten findet man in der jüngsten Gedichtsammlung von Jürgen Brôcan und einer vom schottischen Romancier und Lyriker John Burnside edierten Anthologie, die hundert hochkarätige Naturgedichte versammelt….
Frankreich, so Eric Zemmours Kernthese, sei über tausend Jahre hinweg der «Herzschlag Europas und daher der Welt» gewesen. Nur beklagt er den leisen Rückzug seines Landes aus der Geschichte.
Der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Erich Fromm war kein Freund des Kapitalismus. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – liefern seine Schriften wertvolle Erkenntnisse für Führungskräfte.
Die Neuenburger Schriftstellerin Antoinette Rychner schreibt einen Künstlerroman und hält ihn geschickt in der Schwebe zwischen Ernst und Satire.
«Der nasse Tod» schliesst das Lebenswerk des Literaturnobelpreisträgers Kenzaburo Oe. Es ist ein anrührendes, stark autobiografisches Buch über die Tragödie eines alternden Schriftstellers – das es bei der doppelten Vater-Sohn-Geschichte und der Auseinandersetzung mit dem japanischen Nationalismus leider nicht bewenden …
Er kämpfte gegen den Vietnamkrieg, rief die Anti-Atom-Bewegung ins Leben und versuchte sein Leben lang zu verstehen, was das ist, der Mensch: Günther Anders war ein konservativer Revolutionär, den es neu zu entdecken gilt.
Wäre er nur eine Peinlichkeit, könnte man den Roman «Stella» durch Nichtbeachtung bestrafen. Er ist aber ein Machwerk von der übleren Sorte.
Das leidenschaftliche Verlangen nach literarischem Ausdruck machte ihr manchmal selber Angst. Wie sehr das Schreiben Katherine Mansfields Leben durchdrang, mit welcher Leidenschaft die früh Verstorbene ihre Frist nutzte – das ist an ihren Tagebüchern abzulesen, die jetzt in neuer Übersetzung erschienen …
Was ist Natur, was Kultur, wo steht die Linke, wo die Rechte? In seinem Buch «Schwein und Zeit» denkt der Philosoph Fahim Amir über Tiere nach und wirbelt menschliche Kategorien durcheinander.
Wer Gegenwind scheut, kommt auch an Ziele, wer ihm trotzt, mit grösserer Wahrscheinlichkeit an die eigenen. Der Historiker und Politiker Georg Kreis erinnert sich.
In seinem neuen Roman verflicht Neel Mukherjee die Schicksale von Dienstboten, Arbeitern, Randständigen; schonungslos und feinfühlig zugleich zeigt er auf, wie Menschen sich verhärten und verrohen, wenn sie selbst wie Tiere behandelt werden.
Alles, was man herkömmlicherweise mit georgischer Literatur verbindet, findet sich im mächtigen Roman von Otar Tschiladses 2002 erschienenem Roman «Der Korb»: Düsternis, Gewalt, Schmerz, Schmutz und Gleichgültigkeit. Die Katastrophen des 20. Jahrhunderts werden dargeboten in homerischer Erzähllaune….
Im Ersten Weltkrieg beschossen die Deutschen die Kathedrale von Reims. Der Angriff liess die alten Debatten um die deutschen «Barbaren» in Frankreich neu aufflammen. Doch in seinem Buch zeigt Thomas W….
Manchmal ist die Literatur auch nur ein optischer Trick oder eine Schule des Sehens. Der Poet Oswald Egger ist darin ein Meister und Zauberer.
Judith Schalansky beschwört in ihrem «Verzeichnis einiger Verluste» die Anwesenheit des Verschwundenen. Wie ferne Echos sprechen ihre Fundstücke zu einer Gegenwart, die ihrerseits laufend Unbrauchbares aussortiert.
Der Glaube ist ewig. Doch das Streben nach seinen Ursprüngen führt dazu, dass er sich stetig verändert.
Es wuchert die Erinnerungsliteratur, doch dieses Buch der russisch-jüdischen Autorin Maria Stepanova ist ein Grossereignis. Es entreisst jene dem Vergessen, die den Marasmus des Sowjetsystems überstanden, ohne sich zu verbiegen. «Nach dem Gedächtnis» ist ein Essay, ein Roman und zugleich …
Von Wilhelm Röpke geht eine andauernde Faszination aus. Dies auch deshalb, weil seine intellektuelle Verortung schwerfällt. Nicht nur Liberale erkennen im schillernden Ökonomen des 20….