Gedichte
Michael Stavaric. Foto: Yves Noir 1….
Michael Stavaric. Foto: Yves Noir 1….
Andrea Drumbl. Foto: Evamaria Giritzer Es war die Zeit der Honigmelonen und der leichten Kleidung, die Zeit des aufkommenden Sommers, und es war die Knabenhand, von der Elke träumte, und sein Mund, den sie in ihrer Vorstellung sich bewegen spürte, …
Peter Henisch. Foto: Eva Schobel Die Versuchung, eine Geschichte zu schreiben, in der einer träumt, er würde K entführen. K und seine Klone (Klon*innen) in einem Kleinbus….
Fundamentale Mechanismen der Kognition: Oswald Wiener. Foto: Heribert Korn Vorbemerkung Oswald Wieners Dichten und Denken, das mich bewegt, beinahe seit ich literarisch zu schreiben begonnen habe, verdanke ich mehr, als ich in wenigen Sätzen sagen kann….
Felix Hartlaub auf einem vermutlich um 1936 entstandenen Foto. Foto: Archiv Melanie Hartlaub HANNE KNICKMANN Einen so unbestechlichen Blick wie von Felix Hartlaub, schrieb Hans Magnus Enzensberger 2019, habe es in der Literatur nach 1945 nicht mehr gegeben. Das Leben …
Julya Rabinowich. Foto: Michael Mazohl Marinas Hand hielt dunkelblaue Früchte verborgen. Die Handfläche war klein, kleiner als die Handflächen anderer Neunjähriger, und sie wurde in der Schule ausgelacht, weil sie immer noch Kindergartenkindfinger hatte….
In einer zunehmend weichgespülten Literaturlandschaft wächst das Bedürfnis nach literarischer Größe. Wo sind noch die Schriftsteller-Giganten, die früher den Stand der Dinge in Sachen Literatur definierten? Findet man sie nicht mehr vor Ort, sucht man im Ausland danach….
Sehr geehrte Damen und Herrn, lieber Stefan Gmünder! „Ein Staatspreis für einen Zweifler, der in Richtung Glück dort aufs Ganze geht, wo die Optimisten bereits nach Atem ringen, von den Realisten ganz zu schweigen….
Vielleicht hat Ernst Bloch recht, und Heimat ist kein Ort, sondern eine Perspektive. Ich bin in einer kleinen Stadt im Westen der Schweiz aufgewachsen, durch die ein Fluss fließt. Als Kind stand ich oft an dessen Ufer und schickte segellose …
Daniel Wisser. Foto: Arnold Pöschl Nach vierzig Jahren permanenter Kommerzialisierung muss sich auch der Literaturbetrieb – was oder wer das auch immer ist – eingestehen, dass er nicht ewig dabei mitwirken kann, die Flutwelle, die ihn fortzuspülen droht, auch noch …
Neulich war es also so weit, und mein Stammwirt starb. Wolfgang Wagner, der über sechzig Jahre die Apfelweinwirtschaft Zu den Drei Steubern in Frankfurt am Main, Dreieichstraße Ecke Klappergasse, geführt hatte. Jeden Tag waren wir bei ihm….
Es gibt Ereignisse, die fallen einem einfach zu oder buchstäblich auf den Kopf und verändern oder beenden gar eines Menschen Leben. Man mag sie Zufall nennen oder Schicksal, da einem die Hintergründe und Zusammenhänge nicht bekannt sind – warum sich …
Zwischen Apokalyptik und Erlösung: Der Traum eines lächerlichen Menschen. Grafik von Wiktor Piwowarow. Das Pandemiegeschehen der vergangenen anderthalb Jahre hat deutlich gemacht, wie ein unsichtbarer viraler Erreger sich verbreiten und durch Mutationen über längere Zeit sich behaupten kann….
Margit Schreiner. Foto: Patricia Marchart Die Wahrheit des Autobiographischen liegt im radikal subjektiven Blick. Ich habe immer schon zur Übertreibung geneigt….
Semier Insayif wer er sei. fragten sie. wer er sei….
Renate Welsh. Foto: Christopher Mavric Warum?…
Ludwig Laher. Foto: Reinhard Winkler Ich bin jetzt fünfundsechzig. Pensionsreif, heißt das in der Welt da draußen….
Anna Kim. Foto: EJ van Lanen Vor ein paar Monaten erhielt ich die Anfrage, ob ich einen Offenen Brief unterzeichnen würde, der folgendermaßen beginnt: „Am 13. April machte die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse ihre Shortlist öffentlich….
Paul Nizon, Norbert Gstrein. Fotos: Jerry Bauer, Gustav Eckart Lieber Paul Nizon, wir haben einmal eine Freundschaft gehabt, und irgendwann haben wir sie nicht mehr gehabt, und jetzt lese ich in Ihrem Journal*, auf mich bezogen, das Wort „Vatermord“ und …
Sandra Gugic.Foto: Dirk Skiba Die Augen öffnen, auf dem Rücken treiben, unter einem restlos zufriedenen Himmel, alles an dieser Situation könnte richtig sein, aber im ersten Stock öffnen und schließen sich unermüdlich Fenster. Am Morgen durften wir zwischen vier …
Günter Eich, Schluchsee, Mai 1950. Foto: Nimbus, Kunst und Bücher Der Dichter Günter Eich (1907–1972) steht seit einiger Zeit nicht mehr auf der Agenda des Literaturbetriebs. Er firmiert heute in Lexika als „Kahlschlag“-Literat und erfolgreicher Hörspielautor der Nachkriegszeit, der sich …
Ein fernes Land war Raul in die Wiege gelegt worden. Sein Vater lehrte dessen Sprache. Seine Mutter übersetzte Bücher, die dort – auf einem anderen Kontinent – erschienen….
Nach wochenlanger Hölderlin-Lektüre habe ich endlich Ben Lerners Essay The Hatred of Poetry gelesen, um vielleicht etwas zu finden, was mir all das nicht Verstandene zumindest ein bisschen erklärt. Darin gibt es den, wie ich glaube, bezwingenden und nahezu tautologischen …
In der Kinderserie Pan Tau gibt es eine Folge, in der Menschen ihre Münder verlieren. Sie fallen einfach aus den Gesichtern, doch bevor sie auf dem Boden aufschlagen, öffnen sich die Lippen, und die Münder fliegen davon wie Schmetterlinge….
GISELA TRAHMS Ist es nur ein Schritt von der Literatur zum Feuilleton? Wie kam es, dass Sie sich für beide entschieden?…