Alle Artikel von Fixpoetry

Barockes Placebo, die Zweite

Kritik: Zu dieser vorliegenden Rezension gibt es mehrere Begleitumstände. Der eine ist, dass sie zu spät kommt. Angedacht waren „zwei Meinungen“ zu Bulucz‘ Gedichten, eine von Ingo Ebener, eine zweite von mir, publiziert in rascher Folge, also in räumlicher Nähe …

Kerschbaumer verdient Leser

Kritik: Martina Wörgötters Studie zu Marie-Thérèse Kerschbaumers literarischer Sprache ist fabelhaft. Bloß: Kann man Sekundärliteratur allgemein empfehlen, die sich einer Autorin widmet, die ihrerseits „not a popular author” ist, wie die Verfasserin aus der Rezeption zitiert? Ja, das kann man, …

Viele verschiedene "konzepte"

Kritik: I – Ein Buch muss das gefrorene Meer sein, für die nutzlosen Schlittschuhe in uns Nico Bleutges Gefühl für Sprache ist immer wieder überwältigend, ebenso sein Wortschatzzücken, das Verknüpfen von Klangschopf und Tiefenschärfe in jedem Takt. Hat ein Bleutge-Gedicht …

Der Schelm als Kind

Kritik: Sie ist zehn Jahre alt und ihr Vater lässt sie als Geisel in einem Restaurant sitzen, weil er die Rechnung nicht bezahlen kann. Ebenso bleiben Mutter und Tochter in den Hotels in Ostende, Lemberg, Salzburg, Paris, wenn der Vater …

Monter à Paris

Kritik: In Frankreich ist „Retour à Reims“ bereits 2009 erschienen. Dass das Buch jetzt auch auf Deutsch vorliegt, ist dem Suhrkamp Verlag und Tobias Haberkorn, der es übersetzt hat, zu verdanken. Es ist zu wünschen, dass es viele Leser findet….

Rotoradio

Fix Zone: Radio Revue (Foto: Ferdinand Kriwet) Im Deutschlandradio Kultur am 26.06.2016 um 18:30 Uhr: „Erinnerung übt sich ein, nicht um Gedächtnis aufzubauen……

Ein demokratischer Dichter

Kritik: Im hochroth Verlag ist unter dem Titel „Heimatland Neurose“ eine chronologisch angeordnete Auswahl aus fünf Gedichtbänden von Jeffrey McDaniel erschienen. Für die Übersetzung ist Ron Winkler, der schon seit einer Dekade Jeffrey McDaniels Gedichte ins Deutsche überträgt, zu danken. …

Nachfolge Christi im Japan des 17. Jahrhunderts

Kritik: Der Schriftsteller Shusaku Endo gehörte zu der kleinen christlichen Minderheit japanischer Christen, deren Ursprung auf die Missionstätigkeit portugiesischer Patres zurückgeht. Nachdem die Missionare zunächst eher wohlwollend aufgenommen worden waren, gab es Ende des 16. Jahrhunderts einen radikalen Schwenk in …

Reinhard-Priessnitz-Preis 2016

Fix Zone: Reinhard-Priessnitz-Preis geht an Sandra Gugic „Lebensfragmente und schlaglichtartige Aufnahmen vom Alltag ihrer Protagonisten verdichtet Sandra Gugic zu einem überzeugenden vielstimmigen und multiperspektivischen Kaleidoskop. Sie versteht es, ihre Sprache den jeweiligen Figuren anzuverwandeln, und schafft so das authentische Porträt …

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016

Fix Zone: Carolin Emcke erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016 Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat die deutsche Journalistin und Publizistin Carolin Emcke zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt. Das gab Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des …

Die Stadt, der Feind

Kritik: Kate Tempest hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Die 30jährige Britin, die bereits als Lyrikerin, Autorin von Theaterstücken und Musikerin auf sich aufmerksam gemacht hat, hat die Figuren und Geschichten ihres letzten Album „Everybody Down“ nun in Buchform gebracht. Dabei …

»Ich finde es auch nachvollziehbar«

Kritik: Reemtsmas neues Buch ist auffällig: viele Behauptungen, manch dann aber brillante Begründung und – en passant – feine Textarbeit. Jedenfalls: lebendig. Der Text, so beginnt der Autor, sei bedeutsam: Seine Bedeutsamkeit aber ist „der Umgang, den man mit ihm …

Die Grenzen der Wahrnehmung öffnen

Kritik: Es fängt mit ihrer Langeweile an: Die Philosophiestudentin Kit ist auf einer Konferenz über Phänomenologie in Des Moines, auf der ein Professor mit zurückweichendem Haaransatz und spektakulär unkorrekten Ansichten über die Husserlsche Intentionalität die post-konferenzielle Cocktailstunde dominierte. Das wollte …

ruckediguck

Kritik: „Schleuderfigur“ ist der Name eines Kinderspiels, das mir als „Figurenreißen“ bekannt war: Der Figurenreißer ist ein Zauberer, hält ein Kind an den Händen, dreht sich mit ihm im Kreis und lässt unvermittelt los. Die Fliehkraft zieht das Kind nach …

Alles verändert sich

Kritik: „So lange her, schon gar nicht mehr wahr“, heißt das Buch von Franziska Gerstenberg, das acht Erzählungen enthält. Darin begegnen wir Protagonisten, die aus unterschiedlichen Gründen mit den Untiefen des Alltags, genauer, des Lebens zu kämpfen haben… Weiterlesen

Harte Nüsse

Kritik: Manchmal bekommt ein Rezensent von Verlegern und Autoren Bücher zugeschickt, weil sie offenbar der Auffassung sind, er sei genau der Richtige, um ihr Buch zu besprechen. Und er denkt, warum bloß? In meinen kühnsten Träumen kriege ich dann von …

Im Testosterondunst

Kritik: Kate Tempest ist eine technisch gute Rapperin und wie bei jeder technisch guten Rapperin braucht sie nur den richtigen Stoff und die korrekte Attitüde, um wirklich gut abzuliefern. Kate Tempest ist aber auch Theaterregisseurin, Romancière und Lyrikerin. Die zweisprachige …