Alle Artikel von intellectures

Eine pulsierende Geschichte des Begehrens

Wie macht man eine problematische Geschichte, die vom Einzelnen nur lückenhaft zusammengehalten kann, nachvollziehbar und spürbar? Die Lyrikerin Rosmarie Waldrop hat in ihrem Roman »Pippins Tochter Taschentuch« Wege gefunden und eine eigene Poetik des Erinnerns entworfen, die in Ann Cottens …

Mythen in Tüten

Iris Hanika lässt in ihrem kunstvoll verdichtetem Roman »Echos Kammern« eine nicht mehr ganz junge Künstlerin zwischen New York und Berlin nach sich selbst suchen. Dabei gerät sie an einen attraktiven Studenten, dem nicht nur sie verfällt. Die Lektüre dieses …

Die Bedeutung des Flügelschlags

Mit »Die Vögel« hat Tarjej Vesaas 1957 den »besten norwegischen Roman, der je geschrieben wurde« (Karl Ove Knausgård) verfasst. Dessen Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel ist eine ergreifende Sensation und nur folgerichtig für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. »Kein Wind, …

Niemandsland Kitchike

Kitchike könnte ein ganz normaler Ort sein, ist es aber nicht. Denn die Wahrheit ist in dem Kaff ebenso wenig zu finden wie die Gerechtigkeit. Gerüchte, Erzählungen und Mythen halten die Menschen in dieser Stadt zusammen….

Ausgezeichnet dissonant

Was heißt es, in Europa schwarz zu sein. Der britische Essayist und Fotograf Johny Pitts hätte einfach seine eigenen Erfahrungen schildern können. Er hat sich für einen anderen Weg entschieden und ist durch ganz Europa gereist….

Berichte aus der Prärie

Mit Ihrer Erzählung »Vom Aufstehen« gewann Helga Schubert im vergangenen Jahr achtzigjährig den Ingeborg-Bachmann-Preis. Nun legt sie unter gleichnamigem Titel 29 bewundernswerte Erzählungen vor, die »Ein Leben in Geschichten« vorbeiziehen lassen.

»dasz die Sprache VERWUNSCHEN war«

Die 97-jährige Österreicherin Friederike Mayröcker beobachtet in ihrem mutmaßlich letzten Buch »da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete« radikal die eigene Wirklichkeit und Gedankenwelt. Alltagsbeobachtungen und Lebenserinnerungen einer der Avantgarde Verschriebenen geben sich hier in anarchischen Sprachspielen die Klinke …

Orwellsche Bilderwelten

Orwell-Fans, die gerne Comics lesen, müssen sich nicht mit den Illustrationen des Berliners Reinhard Kleist begnügen. Um George Orwell und seine Visionen bilderreich zu erobern, haben sie die Wahl zwischen vier Roman-Adaptionen und einer fulminanten Comicbiografie. Siebzig Jahre nach seinem …

Die Gnade des Todes

Zwei Jahre nach seiner Auszeichnung in Cannes erscheint nun endlich Kantemir Balagovs »Bohnenstange« fürs Heimkino. Er erzählt aus weiblicher Perspektive von den schrecklichen Folgen der Belagerung von Leningrad.

Der Rausch der Erinnerung

Christoph Ransmayr ist einer der besten deutschsprachigen Erzähler überhaupt. In seinem neuen Roman Erzählt ein Wasseringenieur von seinen Abenteuern an den großen Strömen der Welt und dem Trauma seiner Familie. »Eine kurze Geschichte von Töten« lautet der Untertitel des neuen …

Hüterin der Vergangenheit

Als Schriftstellerin und Herausgeberin erkundet Judith Schalansky Natur, Kultur und Geschichte. Sie schreibt gegen die Vergesslichkeit und Ignoranz unserer Zeit an. Die englische Übersetzung ihres Buches »Verzeichnis einiger Verluste« ist nun für den Booker International Book Prize 2021 nominiert….

Sofort ein Meisterwerk

Siebzig Jahre nach George Orwells Tod erscheinen mehr als ein Dutzend Neuübersetzungen seiner Romane. Manfred Allié hat das Debüt des britischen Dystopisten, den Kolonialroman »Tage in Burma« übersetzt. Hier gibt er Auskunft, warum es sich lohnt, nicht nur zu den …