Alle Artikel von intellectures

Eine Familie im Krieg

Wie erzählt man von den physischen und psychischen Verheerungen des Krieges? Und wie schleichen sich Schuld und Traumata in Familienlinien ein? Der deutsche Comiczeichner Tobi Dahmen geht diesen Fragen in seinem monumentalen Comic »Columbusstraße« am Beispiel der eigenen Familie nach….

»Sprich und sei frei!«

Der weißrussische Autor Alhierd Bacharevič feiert in seinem Opus Magnum »Europas Hunde« den Eskapismus und die Kraft des freien Worts. Dass seine besten Romane in Weißrussland verboten sind, spricht für die erzählerische Kraft ihres Schöpfers.

Schneckenprinzessinnenbad

Die Berliner Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger hat ihre Kindheit und Jugend in der DDR in spektakulären Bildern auf Papier gebracht. Nach der Nominierung für den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse muss sie nun als Favoritin für den Max und Moritz-Preis beim Comicsalon …

Erzählen trotz allem

In ihren Wuppertaler Vorlesungen verbindet Carolin Emcke mit hohem Erkenntnisgewinn Umweltschutz und Menschenrechte. In einer von Gewalt und Klimakollaps bedrohten Gegenwart wirbt sie für wahrhaftiges Erzählen und utopisches Denken.

Stark sein

Die Französin Constance Debré schmeißt erst ihren Job als Anwältin hin, verlässt dann Mann und Kind und kündigt sogar ihre Wohnung, um neu anzufangen. In ihrem autobiografischen Roman »Love me Tender« schreibt sie über den aufreibenden Kampf, dem bürgerlichen Leben …

Das Böse und die Harmonie

Der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi gewann mit seiner Murakami-Verfilmung »Drive My Car« einen Oscar. Nun ist sein neuer Film »Evil Does Not Exist« im Kino zu sehen, der in meditativen Bildern dem Raubbau des Menschen an der Natur auf den …

Der Sound eines Jahrhunderts

Die Edition »Jahrhundertstimmen« des Hörverlags versammelt nicht nur bekannte und unbekannte Perlen aus den Originalton-Archiven, sondern versteht es, durch die Einordnung der kundigen Herausgeber:innen, ihre Bedeutung im Kontext der Zeit aufzuzeigen.

Eine begnadete Autorin

Besser spät als nie. Endlich kann man die hellwache Prosa der amerikanischen Kultautorin Joy Williams entdecken. Nach den aufregenden »Stories« ist nun ihr Debütroman »In der Gnade« in der Übersetzung der Autorin Julia Wolf erschienen….

Ein Haus in Flammen

Paul Murrays Familien-Epos erzählt von einer Familie, die unter dem Druck der zahlreichen Krisen und der Vergangenheit in sich zusammenfällt. »Der Stich der Biene« stand im vergangenen Jahr auf der Shortlist des Booker Prize und gehört zu den mitreißendsten Lektüren …

Politisches Kino und die Ästhetik

In den vergangenen Monaten sind einige eindrucksvolle Filme in die Kinos gekommen, die die weltweiten Flüchtlingsbewegungen in den Blick nehmen. Agnieszka Holland erzählt vom Elend an der polnisch-belarussischen Grenze, Brandt Andersen von den verschiedenen, in eine Flucht involvierten Akteuren und …

Leuchtende Bernsteine

Die verblüffenden Erzählungen des ungarischen Autors Dénes Krusovszky macht die Fragilität der Männlichkeit zwischen Fussballstadion und queerer Existenz sichtbar. »Das Land der Jungen« ist eines, in dem Ambivalenz die Eindeutigkeit schlägt.

Literaturkritik oder Bookstagram

Die Literaturkritik kämpft gegen die Windmühlen der Wirtschaftlichkeit in einer sich verändernden Medienlandschaft. Sendeplätze, Seiten und Honorare werden gestrichen, die Vielfalt der Kritik gerät in Gefahr. Über den Zusammenhang von Schreiben und Ökonomie….

Horror, Flüche und die Siebziger

Barbi Markovics »Minihorror«, Tom Holerts »ca. 1972« und Ki-Hyang Lees Übersetzung von Bora Chungs »Der Fluch des Hasen« gewinnen beim Preis der Leipziger Buchmesse. Das Gruselige, Abgründige und Dunkle, das die Jury in den nominierten Büchern fand, passt zur weltpolitischen …

Leicht neben die Norm gesetzt

Im Übersetzerzentrum der Leipziger Buchmesse wurden wenige Stunden vor der Vergabe des Preises der Leipziger Buchmesse die fünf nominierten Titel in der Kategorie Übersetzung vorgestellt. Dabei sprachen die Übersetzer:innen über besondere Aspekte ihrer Arbeit.

Hellsichtige Chronistin Haitis

Die Literatur von Marie Vieux-Chauvet wäre längst Teil des klassischen Kanons, hätte der Westen einen klareren Blick auf die Literatur des globalen Südens. Als Tochter Haitis hat sie die Geschichte ihres Landes und ihrer Menschen in der Literatur festgehalten. Ein …

Wer will ich sein?

Montserrat Roig erzählt in ihrer Barcelona-Trilogie von Frauen auf der Suche nach ihrer Identität. In ihrem Hohelied auf die katalanische Selbstbehauptung zeigt die 1991 verstorbene Autorin eine Stadt, die unter der Geschichte tanzt und taumelt und erzählt von Frauen, die …