Großes Kopfkino
Am 25. Juli werden auf der San Diego Comic Con die renommierten Eisner Awards vergeben. Der Wahl-Berliner Olivier Schrauwen kann sich Hoffnungen auf drei Comic-Oscars machen….
Am 25. Juli werden auf der San Diego Comic Con die renommierten Eisner Awards vergeben. Der Wahl-Berliner Olivier Schrauwen kann sich Hoffnungen auf drei Comic-Oscars machen….
Der Journalist und Fotograf Issio Ehrich zeichnet in »Putsch. Der Aufstand gegen Europas Kolonialismus in Afrika« die jüngere (gesellschafts-)politische Entwicklung in Ländern wie Mali, Mauretanien, Senegal, Burkina Faso, Niger oder dem Tschad nach und zeigt, warum der Westen in der …
In Fabian Sauls Roman »Die Trauer der Tangente« stirbt ein Freund, Wirklichkeit und Erinnerungen beginnen zu verschwimmen. Mit seinem psalmodierenden Textgebäude verbeugt sich der Berlin lebende Autor vor Walter Benjamins »Passagenwerk« und vermisst die verborgenen Winkel der Erinnerung.
Der kanadische Journalist und Autor Omar El Akkad hat mit »Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein« eine leidenschaftliche Antwort auf den Krieg Israels in Gaza verfasst, in der er die Doppelmoral des Westens anklagt. Dass nicht jedes …
Wie dem gesellschaftlichen Rechtsruck begegnen? Isabel Waidner und Pol Guasch finden in ihren hochpoetischen und queeren Romanen Antworten abseits des Mainstreams.
Mit Ulli Lusts »Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte« war erstmals überhaupt ein Comic für den seit fünf Jahren bestehenden Preis nominiert. Die Jury hat den Deutschen Sachbuchpreis an den essayistischen Comic vergeben, weil er »die starke Frau …
Die Hamburger Comickünstlerin Isabel Kreitz erzählt in ihrem neuen Comic von einem verbotenen Autor und seinem Beitrag zum letzten NS-Propagandafilm. »Die letzte Einstellung« bedient sich frei an der Biografie von Erich Kästner, ist aber mehr als eine Kästner-Story.
Der Roman »Vilnius Poker« gilt als wichtigstes litauisches Werk des 20. Jahrhunderts. In diesem Kult-Buch streift ein Bibliothekar durch die Stadt und kämpft mit seinen Dämonen….
Mit Georg Diez und Michael Mazohl haben zwei Journalisten aus Deutschland und Österreich ähnliche Analysen über die Zusammenhänge der verdrängten Vergangenheit und der gruseligen Gegenwart geschrieben. In ihren Büchern rechnen sie mit den Fehlern der Achtziger und Neunziger Jahre ab.
Brady Corbet bringt mit »Der Brutalist« die fiktive Biografie eines jüdischen Architekten auf die Leinwand, der dem Holocaust entkommen ist und in Amerika seine (Alb)Träume in Beton meißelt.
Traumabewältigung, Epochengemälde, Kulturgeschichte – all das ist Dolores Pratos Roman »Unten auf der Piazza ist niemand«. Vor allem aber ist er Kindheitsbeschwörung und Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Vergleiche mit Marcel Proust sind mehr als berechtigt….
Dag Johan Haugerud hat mit den Filmen »Liebe«, »Sehnsucht« und »Träume« eine beeindruckende Filmreihe über die Lust auf Berührung geschaffen. Der Abschlussfilm der »Oslo-Trilogie« gewann im Frühjahr den Goldenen Bären bei der Berlinale, jetzt sind alle drei Filme in den …
Für den fünften Deutschen Sachbuchpreis sind acht Titel nominiert, die aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei geht es um die im Titel genannten, aber auch um Jahrhundertmenschen, Erinnerungspolitik, Pflanzenkräfte, Technikglauben und die prähistorische Geschichte aus weiblicher Perspektive. Gesucht …
Dass die Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel überhaupt in Vergessenheit geraten konnte, war für viele ein Skandal, die 2021 ihre Erzählungen gelesen haben. »Fern von hier« lautete damals der Titel des voluminösen Sammelbands. Nun kann man mit dem Band »Nah bei …
Ulrich Holbeins Kompendium »Jenseits im Nahbereich« versammelt Texte aus dem Leben eines Viellesers – Vom Aufsatz über Serienkiller in und außerhalb der Literatur über Erkundungen von Künstler:innengärten bis hin zur Kritik unentdeckter Wortschätze.
Was werden Frauen heute nicht alles für Rollen zugeschrieben? Die karrierebewusste Hausfrau mit Sexappeal ist längst ironische Trope. Daher sollen hier einige Romane vorgestellt werden, in denen anders auf Frauen und die Welt, in der sie leben, geschaut wird….
Anderthalb Jahre nach dem 7. Oktober ist noch immer kein Ende des Gazakriegs in Sicht. Die ungebremste Gewalt wirft abgründige Fragen auf: nach der langen Vorgeschichte des Konflikts….
Der Berliner Kulturwissenschaftler Onur Erdur untersucht in »Schule des Südens«, was es heißt, in Zeiten kolonialen Unrechts zu philosophieren. Dabei legt er die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie frei. Der Politikwissenschaftler Yascha Mounk vermutet dort die Ursprünge »einer gefährlichen Idee«….
Pieter Waterdrinkers Pageturner »Monsieur Poubelle oder: Der Mülleimer der Geschichte« ist ein rasanter Schelmenroman, der von Sex und Crime im Kunst- und Politikbetrieb erzählt. Einen unterhaltsameren Roman über das politische Europa und sein Verhältnis zum Ukrainekrieg gibt es aktuell nicht.
Homayoun, Yorgos, Ferdinand, Toni und Yasmina sind Mitte Zwanzig und verzweifelt. In Arad Dabiris vielversprechenden Roman »Gloria!« (ver)zweifeln sie an der Kunst, an den Maßstäben, am ausbleibenden Erfolg, am Alkohol und an der Liebe….
Die Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann zeichnet in ihrem Buch Aufstieg und Sturz des jüdischen Finanzrats Joseph Süßkind Oppenheimer nach und rollt den antisemitischen Schauprozess neu auf.
Michael Lockshins »Der Meister und Margarita« ist in Russland ein absoluter Publikumserfolg. Jetzt ist die mutige Romanadaption mit Anklängen an die totalitäre russische Gegenwart endlich in den deutschen Kinos zu sehen.
Die Geschichte eines expressionistischen Gemäldes, erzählt aus der Perspektive eben jenes Gemäldes: Comic-Star Luz hat mit »Zwei weibliche Halbakte« erneut unter Beweis gestellt, dass er einer der Großen der neunten Kunst ist.
Die Lyrikerin und Essayistin Monika Rinck stellt in ihrem aktuellen Lyrikband »Höllenfahrt & Entenstaat« der erdrückenden Langeweile der Legislative den Thrill der »Realitöt« gegenüber. Aufregender, aktueller und politischer kann Poesie nicht sein.
Davi Kopenawa ist einer der bekanntesten indigenen Aktivisten der Welt, mit dem Anthropologen Bruce Albert hat er jahrelang seine Ansichten geteilt. Ihr Gesprächsband »Der Sturz des Himmels« ist ein ebenso aufrüttelnder wie perspektivverändernder Weckruf.