Er glaubte, die Nazis würden ihn sein glanzvolles Leben fortführen lassen
Shelly Kupferberg erzählt in ihrem Roman das Schicksal ihres Urgrossonkels Isidor Geller, der 1938 in Wien verhaftet und ermordet worden war.
Shelly Kupferberg erzählt in ihrem Roman das Schicksal ihres Urgrossonkels Isidor Geller, der 1938 in Wien verhaftet und ermordet worden war.
Von klugen Affen, knapper Zeit, genialen Architekten und weit entfernten Sternen: Wir haben die Bücher der Saison gesichtet und die Titel ausgesucht, die wir für Weihnachten empfehlen. Zum Schenken und Selberlesen.
Der britische Wirtschaftshistoriker Harold James wirft einen Blick auf die sieben grössten weltwirtschaftlichen Erschütterungen seit 1850. Und er erkennt in diesen traumatischen Schocks auch viel Positives. Jede Erschütterung erfordert wieder neue Strategien….
Rund um den Globus nahm der Kriegsverlauf im November 1942 entscheidende Wendungen. Der Historiker Peter Englund rückt das individuelle Erleben ins Zentrum: Sein Buch schildert die zentrale Phase des Kampfes aus der Perspektive von Soldaten, Lastwagenfahrern oder Literaten.
Virtuos verwischt der in Paris lebende Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Umso schärfer treten die Widersprüche unserer Zeit hervor.
Als der französische Kaiser 1808 in Erfurt ein Gipfeltreffen der europäischen Grossmächte einberief, wollte er auch den Weimarer Dichterfürsten sprechen. Das Treffen hatte eminente Folgen, wie Jeremy Adler in seiner Goethe-Biografie schlüssig darlegt.
Sorgsam macht der österreichische Lyriker am Strand eine Inventur und fügt zu Versen, was die Wellen ans Ufer spülen. Es ist wie am ersten oder am letzten Tag der Welt.
Sie beschrieb das hinter den bürgerlichen Kulissen lauernde sanfte Grauen und war eine Spezialistin für schauerliche Szenarien. Jetzt ist die 1965 verstorbene Autorin neu zu entdecken.
Der Schriftsteller Ádám Bodor wurde in den neunziger Jahren gross gefeiert, kam dem deutschen Sprachraum dann aber wieder abhanden. Jetzt erinnert sein Endzeitroman «Die Vögel von Verhovina» an die hohe Kunst und umwerfende Wucht seiner literarischen Phantasie.
Was soll ein Handbuch, wenn superschnelle Suchmaschinen innert Sekunden fast jede Frage beantworten? Die Geschichte der römischen Kaiserzeit von Hartwin Brandt zeigt: Synthesen zwischen Buchdeckeln haben im 21. Jahrhundert nicht ausgedient….
Im Oktober ist der grosse französische Denker gestorben. In seiner letzten Schrift entwarf er eine Ökologie, die vernunftbasiert und menschenfreundlich daherkommt.
Gerade ist ein Porträtfilm über die österreichische Nobelpreisträgerin zu sehen, und ein neues Buch ist erschienen. Da wie dort erfährt man viel über sie, ihr Lebenswerk und ihre Familie.
«Radio Nacht» hat der Ukrainer Juri Andruchowytsch noch vor dem Krieg verfasst. Der Zeitroman ist vieles in einem – raubeiniges Märchen und Exilerzählung, Flucht- und Liebesgeschichte.
Noch sind die USA militärisch schwer zu schlagen. Doch China besitzt rüstet rasant auf. Der Journalist Elmar Thevessen zeigt in seinem Buch, wozu das führen könnte….
Hackerangriffe und koordinierte Einflussnahmen. Wie von Moskau aus versucht wird, Konflikte anzuheizen.
Das massenhafte Sterben von Soldaten ethnischer Minderheiten im Ukraine-Krieg wirft ein Licht auf Russlands kolonial-despektierlichen Umgang mit der nicht russländischen Bevölkerung. Gusel Jachinas neuer Roman erzählt eine Geschichte dahinter.
Die Soziologen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey zeichnen die «Querdenker» als Schar von Enttäuschten und Beleidigten. Und verlieren darüber den Blick dafür, was Freiheit ist.
Geheimnisse und Mutmassungen umrankten die Beziehung, die die beiden Literaten ab 1958 führten – war Frisch als Egomane schuld am Tod der Geliebten? Die nun erstmals publizierten Briefe entlarven diverse Gerüchte als falsch.
Sozialer Aufstieg galt in den achtziger Jahren als Pflicht. Der französische Schriftsteller erzählt, was mit Menschen geschieht, die dabei ins Straucheln geraten.
Wer etwas über das prekäre Geschäft des Schreibens wissen will, der lese Gertrud Leuteneggers jüngstes Buch: Unter dem Titel «Partita» hat die Schweizer Autorin Notate veröffentlicht, die sich als poetologisches Programm lesen lassen.
Mit «Taube und Wildente» legt der deutsche Autor einen Kunstroman vor, der den Verlust des Echten beklagt. Die Welt erscheint darin wie ein Stillleben – und gerät nach und nach ins Wanken.
Während der Musiker mit seinem jüngsten Album um die Welt tourt, erscheint sein drittes Buch – ein 350-seitiger und grosszügig illustrierter Band mit dem Titel «Die Philosophie des modernen Songs».
Der Harvard-Historiker beschreibt in zwei Büchern die Geschichte seines Heimatlandes. Es tritt dabei immer wieder als Kontaktzone verschiedener Imperien auf.
Corona-Leugner, Cancel-Culture, die AfD – und schon ist von der Spaltung der Gesellschaft die Rede. Der Journalist Jürgen Kaube und der Soziologe André Kieserling zeigen, dass die Diagnose ins Leere zielt. Und doch nicht ganz falsch ist….
In «Cinema Speculation» blickt der Regisseur von «Pulp Fiction» und «Inglourious Basterds» zurück auf die Filme, die sein Aufwachsen in den siebziger Jahren geprägt haben. Herausgekommen ist eine Fachsimpelei höherer Ordnung.