«Die Hölle, das ist mein Heim»
Salmen Gradowski gehörte dem Sonderkommando in Auschwitz an. Nachts hat er das Grauen aufgezeichnet. Sein literarisch-historisches Zeugnis gehört zu den erschütterndsten Texten des 20….
Salmen Gradowski gehörte dem Sonderkommando in Auschwitz an. Nachts hat er das Grauen aufgezeichnet. Sein literarisch-historisches Zeugnis gehört zu den erschütterndsten Texten des 20….
Die Zeitzeugen sterben, und in den jüngeren Generationen schwindet das Wissen. Umso wichtiger sind Bücher, die den Holocaust beschreiben. Die Französin Ginette Kolinka legt einen schonungslosen Bericht vor….
Nach dem Buch über ihren Vater schreibt die französische Schriftstellerin Annie Ernaux nun auch über ihre Mutter. Es ist ein ergreifend genaues Porträt geworden.
Michail Prischwin schrieb fünfzig Jahre lang ein geheimes Tagebuch über die Schrecken der Sowjetexistenz. Wie durch ein Wunder sind die Aufzeichnungen erhalten geblieben. Sie stellen eine literarische und historische Quelle ersten Ranges dar….
Wie unser Zeitgefühl entsteht: Claudia Hammond erklärt, warum sich die Zeit manchmal in die Länge zieht und zugleich so rasen kann, dass nichts zurückbleibt.
Ein Sammelband geht der Frage nach, wie (links-)liberale Politiker in aussenpolitischen Konflikten agierten. Seit dem 19. Jahrhundert zeichnen sich zwei ziemlich konstante Muster ab….
Der Fitness-Tracker am Handgelenk funktioniert wie ein kleines Panoptikum: Anna-Verena Nosthoff und Felix Maschewski warnen vor einer neuen Form der Überwachung.
Im Gespräch mit Michael Krüger und Martin Meyer erzählt der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski aus seinem Leben.
Georges Perec war ein sehr junger Mann, als er seinen ersten Roman schrieb. Siebzig Jahre später erscheint die verrückte Liebesgeschichte auf Deutsch.
Auch ganz unauffällige Charaktere können einen Schriftsteller nicht mehr loslassen. Den Amerikaner Stewart O’Nan überkam sogar eine «tolstoische Phantasie», als er die Familie Maxwell entwarf; dies und anderes zu seinem jüngsten Maxwell-Roman hat O’Nan der NZZ verraten.
Der 1989 verstorbene jugoslawische Schriftsteller gehörte zu den ganz Grossen seiner Zunft. Bereits in seinem Erstling ist die ganze Wucht seines modernen Erzählens da. Er hat auf komplexe Weise das Schicksal seiner jüdischen Familie im Holocaust beschrieben….
Die ungarische Literatur besitzt einen starken poetischen Überschuss. Szilárd Borbély, der Verfasser des erschütternden autofiktionalen Romans «Die Mittellosen», liess sich von Berlin inspirieren, und János Térey rückte der Stadtlandschaft Budapests auf den Pelz.
Einst war der Schriftsteller im engsten Machtzirkel der Sandinisten an der Regierung beteiligt. Heute bekämpft er Daniel Ortega mit literarischen Mitteln.
Der Historiker Guy Marchal geht seiner Familiengeschichte nach und schreibt über ein notorisches Mitglied der NSDAP. Lücken des Unwissens füllt er mit Fiktionen – so entsteht ein veritabler Forschungskrimi.
Es war eine Überraschung, dass erneut jemand aus Polen den Literaturnobelpreis gewann. Im eigenen Land stösst Olga Tokarczuk jedoch noch immer auf Ablehnung.
Sie gehören zu den seltsamsten Wesen in der Tierwelt: zauberhaft und rätselhaft. Und je mehr wir über sie wissen, desto rätselhafter erscheinen sie uns.
Vor rund hundert Jahren regelten zwei Verträge die Neuordnung der ehemaligen Donaumonarchie. Der Wiener Historiker Arnold Suppan analysiert die Abkommen von Saint-Germain und Trianon und zeigt an ihrem Beispiel, dass Stabilität nicht ohne Gerechtigkeit geschaffen werden kann.
Wie die Christen von Verfolgten selber zu Verfolgern wurden und Abweichler mit einer Härte bestraften, die keine Gnade kannte. Der amerikanische Literaturwissenschafter Stephen Greenblatt fragt nach den Anfängen religiöser Intoleranz.
Der österreichische Publizist Paul Lendvai erzählt aus seinem bewegten Journalistenleben. Sein Buch ist ein Plädoyer für politischen Anstand.
Es gibt verschiedene, sie unterscheiden sich, und nicht in jeder haben alle etwas zu sagen: Die «Sparte» ist etwas, das man nicht so leicht wechseln kann, auch wenn man das möchte.
Zwei Jahrzehnte lang prägte Hanno Helbling das NZZ-Feuilleton und den intellektuellen Diskurs in der Schweiz. Martin Meyer widmet ihm ein Buch.
Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, steht zu Unrecht im Schatten von Freud und Jung. Er hat das Individuum als Teil der Gesellschaft untersucht und das Verhältnis zwischen Arzt und Patient überdacht.
Ein Roman über die Poesie und den Betrug der Bilder, über Gott, über den Krieg? Ja, das alles findet sich in Jérôme Ferraris bewegendem Korsika-Roman.
Hat sie einen guten Ruf, die Klugheit? Ja und nein. Es haftet ihr immer auch etwas von unseriöser Verschlagenheit an….
Das war überfällig: Die alte deutsche Fassung von «Vom Winde verweht» wird nun durch eine Neuübertragung ersetzt. Doch der Umgang des Übersetzerteams mit aus heutiger Sicht rassistischen Elementen wirft auch Fragen auf.