Faschistische Machtergreifung
Christian Schwochow führt in seinem Film »Je suis Karl« die Strategien rechter Verführer vor Augen und erzählt in brachialen Bildern von einem faschistischen Umsturz.
Christian Schwochow führt in seinem Film »Je suis Karl« die Strategien rechter Verführer vor Augen und erzählt in brachialen Bildern von einem faschistischen Umsturz.
Bianca Schaalburg geht in ihrem Graphic Memoir »Der Duft der Kiefern« den Biografien ihrer Ahnen auf den Grund und findet die Schattenseiten einer verschwiegenen Geschichte.
Die Debatte um den Boykott der Frankfurter Buchmesse zeigt, wie es um die Kräfteverhältnisse in Redaktionen bestellt ist. Es waren vor allem die Positionen von gut situierten, weißen Männern, die die Debatte in eine bestimmte Richtung lenkten. Betroffene und BIPOCs …
Die diesjährige Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga beschreibt im Abschluss ihrer Romantrilogie den weiblichen Körper als Schlachtfeld gesellschaftlicher Verteilungskämpfe. Dass die Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge erscheinen, ist bedauerlich, schwächt aber nicht deren Strahlkraft.
Liest Du noch oder liegst Du schon? Diese Frage kommt meistens nach einer Buchmesse auf, ganz egal, ob sie in Leipzig oder Frankfurt steigt. In ihr drückt sich die beseelte Erschöpfung ob des Büchermarathons aus, den man hinter sich hat….
Antje Rávik Strubel bezieht bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises Position im Meinungsstreit um Fragen von Benennungen und Bezeichnungen. Ihre Dankesrede war ein Plädoyer für die Offenheit und Beweglichkeit der Sprache. Um eine Normalität greifen zu können, die normal ist, …
Julia Ducournaus Cannes-Sieger »Titane« ist ein brutales Drama, das die Grenzen von Gender und sexueller Identität in Körperhorror auflöst. Ein Horrorfilm, wie von vielen attestiert, ist es dennoch nicht.
Taiyo Matsumoto ist ein außergewöhnlicher Manga-Zeichner, dessen Herz insbesondere für Kinder schlägt. Seine magisch-realistischen Werke können endlich auch hier entdeckt werden.
Die Auszeichnung des Tansaniers Abdulrazak Gurnah mit dem Literaturnobelpreis hat den deutschen Literaturbetrieb auf dem falschen Fuß erwischt. Die weitgehende Unkenntnis von Autor und Werk zeigt nicht nur, dass die deutschsprachige Literaturlandschaft zu westlich orientiert ist, sondern macht auf ein …
Dietmar Dath hält mit Mathematik, Logik und Beweisführung der Gegenwart in der Zukunft den Spiegel vor. Sein neuer Roman »Gentzen oder: Betrunken aufräumen« fragt danach, wie es so weit kommen konnte, dass nicht wir die digitale Welt, sondern die digitale …
Der Berliner Zeichner Hannes Richert führt in seine zweiten Sammelband »Die Party ist vorbei« die Absurdität des Alltags vor Augen.
Die Kunsthistorikerin und Filmemacherin Nana Oforiatta Ayim erzählt in ihrem ambitionierten Debütroman »Wir Gotteskinder« von der Rückeroberung der eigenen Geschichte.
Daniel Craig hat in »Keine Zeit zu sterben« seinen fünften und letzten Auftritt als James Bond. Seiner Figur wird darin ein ebenso melancholisches wie brachiales Ende bereitet. Überzeugend ist das nur in Teilen….
Manchmal ist weniger mehr. Ein Gespräch mit Dilek Güngör über ihren zwar schmalen, aber unheimlich dichten Roman »Vater und ich«, die Bedeutung von Herkunft sowie die Sehnsüchte und Hoffnungen einer Tochter.
Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank zeichnete sich in der Corona-Krise die Sucht vom Leib. Seine DIY-Insta-Serie »Die Vögel« gibt es nun auch im Buchformat.
Maria Speth hat ein halbes Jahr lang eine 6. Klasse in der hessischen Kleinstadt Stadtallendorf begleitet. Ihr Film ist ein großes Gesellschaftsporträt, in dessen Zentrum ein Lehrer steht, wie man ihn sich für seine Kinder nur wünschen kann….
Mit »Die Anomalie« hat Hervé Le Tellier 2020 den Prix Goncourt gewonnen. Sein Roman bietet beste Unterhaltung und große literarische Qualität. Er ist aber auch Teil einer besonders programmatischen Literatur….
Beim Internationalen Literaturfestival in Berlin stand der Montagabend ganz im Zeichen des Booker Prize. Mit Maaza Mengiste und C Pam Zhang – erste in Addis Abeba geboren, zweite in Peking – waren zwei US-Autorinnen zu Gast, die im Rennen um …
Bae Suahs Roman »Weisse Nacht« ist surreales Märchen, unheimliche Geisterbeschwörung und doppelbödiger Hitzetraum. Magischer Realismus asian style.
Beim 21. Internationalen Literaturfestival in Berlin stellte der bosnisch-amerikanische Autor Aleksandar Hemon am Sonntagabend sein literarisches Doppelalbum »Meine Eltern / Alles nicht dein Eigen« vor.
Für mich ist es äußerst überraschend, dass Eva Menasses neuer Roman nicht auf einer der großen Buchpreislisten des Herbsts auftaucht. Die 1970 in Wien geborene Wahlberlinerin erzählt in »Dunkelblum« meisterhaft von einem NS-Verbrechen und seinen Folgen, ohne zur moralischen Aufarbeitungsliteratur …
Anthony Hopkins brilliert in Florian Zellers Demenzdrama »The Father« als Mann, dem sein Leben zwischen den Fingern verrinnt. Dieser Film holt nicht nur ein Tabuthema aus der dunklen Ecke des Schweigens, sondern ist auch ein großes Kunstwerk.
Nestor Burma ist einer der bekanntesten Ermittler Frankreichs. Über 20 Bände hat Léo Malet seinem Helden gewidmet. Vier davon hat der große Jacques Tardi als Comic adaptiert, die nun in einem edlen Sammelband erscheinen….
Georges Méliès – Magier, Visionär und der größte Geschichtenerzähler des frühen Kinos. Eine DVD-Box erweist dem Pionier des Films nun seine Ehre.
Die Essayistin Ida Lødemel Tvedt ist noch nicht einmal 35 Jahre alt, aber schon jetzt eine der aufregendsten Stimmen des Landes. Ihrer Auseinandersetzung mit den Kulturen der Gegenwart folgt man mit Neugier und Begeisterung.