Alle Artikel von intellectures

Meister der Strichmännchen

Am 10. März feierte »Akira Kurosawa und der meditierende Frosch«, der neue Comic des Wiener Comiczeichners Nicolas Mahler, in der Pablo-Neruda-Bibliothek in Berlin seine Buchpremiere. Ich durfte die Veranstaltung moderieren und mit Mahler über seine Arbeit, das vertrottelte Feuilleton und …

Trabanten und Schnapskirschen

Die Folgen der Wiedervereinigung beschäftigen Deutschland bis heute, das Verhältnis zwischen Ost und West ist nach dreißig Jahren immer noch von Vorurteilen und Befindlichkeiten geprägt. Die vielfältige literarische Aufarbeitung der Wende- und Nachwendejahre zeigt die enormen Erschütterungen und Verluste der …

Das Gewicht der Welt

Krieg, Klimawandel, Katastrophen. Ist diese Welt denn noch in Worte zu fassen? Die neuen Gedichtbände von Lina Atfah, Nico Bleutge und Marius Hulpe zeigen eindrucksvoll, dass die Poesie die Wirklichkeit deutlich besser und nachhaltiger in den Griff bekommt als die …

Frustriert und abgestempelt

Wer sind die Ostdeutschen und woher kommt ihr Unmut? Die Ethnologin Juliane Stückrad, der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann und eine Sammlung von Briefen aus der Wendezeit geben auf ganz unterschiedliche Art und Weise Antworten. Dabei wird deutlich, dass der Osten keine …

Vielleicht wird doch alles gut

Der französische Ökonom Thomas Piketty hat mit seinem neuen Buch zur »Kurzen Geschichte der Gleichheit« zurück zum Optimismus gefunden. Nachdem er in seinen vorangegangenen Werken die (neo)liberale Wachstumsideologie bloßgestellt hat, zieht er längere historische Linien und sieht in der Neuausrichtung …

Der Traum einer neuen Weltordnung

Die Politologin Adom Getachew zeigt in ihrer Studie »Die Welt nach den Imperien« eindrucksvoll, wie antikoloniale Aktivist:innen vergeblich eine gerechtere Welt gestalten wollten. Von zwei der wichtigsten Intellektuellen sind inzwischen auch Übersetzungen ihrer Schriften erschienen.

»Es ist etwas Persönliches«

Die amerikanische Fotografin Nan Goldin hat am Freitag den Käthe-Kollwitz-Preis 2022 der Akademie der Künste erhalten. Aus diesem Anlass zeigt die Akademie einiger Arbeiten der Amerikanerin in ihren Räumen. Parallel wurde auch der in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete …

»Die Zukunft ist völlig ungewiss«

Irina Kilimniks Debütroman „Sommer in Odessa“ ist eine flirrende Liebeserklärung an die ukrainische Metropole am Schwarzen Meer und ihre Menschen. Politik spielt nur eine Nebenrolle. Ein Gespräch über Kindheitserinnerungen, knorrige Patriarchen, emanzipierte Frauen und die Odessiter Unbeschwertheit….

»Auf‘n Sack gehen«

Am Ende der 73. Berlinale sprechen alle über ein Thema: toxische Männlichkeit. Die vierte Auflage des Filmfestivals unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian überzeugte mit einem spannenden Wettbewerb, lässt aber auch eine gewisse Willkür erkennen….

Die Freiheit der Kunst

Der Chinese Liu Jian rückte kurz vor dem Start der Berlinale noch mit seinem Animationsfilm »Art College 1994« in den Wettbewerb des Festivals. Er erzählt darin anhand einer Handvoll Figuren von den Debatten um Kunst, Politik und Gesellschaft am Campus …

Die Liebe ist eine Qual

Der portugiesische Regisseur João Canijo konkurriert mit dem Drama »Mal Viver« um die Bären. Darin porträtiert er fünf Frauen und ihre schwierigen Beziehungen zueinander. Parallel läuft im Nebenwettbewerb Encounters sein Film »Viver Mal«, in dem die Genialität dieses Spiegelprojekts überhaupt …

Selbstsuche in Lost Places

Während in den vergangenen Jahrzehnten der japanische Animationsfilm einen festen Platz in der westlichen Filmwelt hat, war davon auf der Berlinale wenig zu spüren. Nun ist mit dem mitreißenden Epos »Suzume« erstmals seit 21 Jahren ein animierter Film aus Japan …