Peter Hille
»Es dauert höchstens zwanzig Minuten, Peter!« Er nickte lächelnd – aber er vergaß auch sofort wieder, daß er den Kopf nicht hin- und zurückbiegen durfte, von der Zeitung auf und nieder, und so kam’s, daß ich entweder das …
»Es dauert höchstens zwanzig Minuten, Peter!« Er nickte lächelnd – aber er vergaß auch sofort wieder, daß er den Kopf nicht hin- und zurückbiegen durfte, von der Zeitung auf und nieder, und so kam’s, daß ich entweder das …
Wir leben im Zeitalter des Socialismus, der Frauenbewegung, des Verkehrs, des Individualismus. Gehen wir nicht dem Zeitalter der Jugend entgegen? Jedenfalls leben wir in einer Zeit, wo man keine Zeitschrift aufschlagen kann, ohne daß einem das Wort „Schule“ in……
Wir verdanken ihm viel und haben ihm sehr zu danken. Er hat den Sozialfonds der Literar-Mechana begründet Den Milo Dor – fast niemand kennt seinen „wirklichen“ Namen Milutin Doroslovac – braucht man in der Österreichischen Literaturszene nicht vorzustellen. Jeder……
Der Traum des Kritikers ist es, eine Kunst durch ihre Technik zu definieren. (Roland Barthes) Am 21. März 2006 verschickte Jack Dorsey den erste „Tweet“ mit dem Inhalt „just setting up my twttr….
Dreißig Jahre sind es her, daß der Mann seine Augen für immer geschlossen hat, dem die moderne Arbeiterklasse mehr verdankt all irgendeinem sterblichen. Das Werk, dem Marx sein Leben gewidmet hat, kann nur aus der geschichtlichen Perspektive richtig gewürdigt……
Die denkwürdigsten Jahre der modernen Kunstentwicklung bleiben die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in denen der französische Impressionismus sich in seinem eigenen Feuer verzehrte, während aus seiner Asche sich phönixgleich ein Schwarm neuer Ideen erhob, Vögel mit bunten Federn……
Die Kunst und nichts als die Kunst! Sie ist die große Ermöglicherin des Lebens, die große Verführerin zum Leben, das große Stimulans des Lebens. Friedrich Nietzsche (1888) Du verlierst dich im Rausch der Worte und Gedanken Nietzsches….
Die Philosophie ist, und zwar auch bei gescheiten Leuten, nur ein leeres Wort, das keine Beziehung zur Wirklichkeit hat. KUNO hat zum dritten Mal ein essayistisches Jahr ausgerufen. Die Redaktion muss daher zwingend auf den Erfinder der neuen literarischen Gattung……
EIN MORD ist geschehen und die Menschheit möchte um Hilfe rufen. Sie kann es nicht. Sie, die Lärmvolle, immer bereit, mit dem stärksten Schrei den kleinsten Stoß zu rächen, sie, die sich das Maß der Schöpfung dünkt und nur……
Es sind eigenartige, immer wieder überraschende Widersprüche, die einen aufmerksamen Leser bei seiner ersten Begegnung mit den Photographien von Sebastiao Salgado auf dem Umschlag und den Eingangsseiten des Buches mit dem seltsam fremden und zugleich scheinbar vertrauten Titel fesseln….
eine der qualitäten dieses buches ist es, daß die autoren technologische entwicklungen historisch und gesellschaftlich einordnen und damit technokratischen denkweisen, die komplexität verweigern, etwas entgegensetzen. technik wirkt immer in prozessen und zusammenhängen. die »Einleitung« der herausgeber zitiert den maler……
Herr Nipp, ein entfernter Verwandter von Herrn Keuner und Herrn Karl. Seit 1994 betreibt Herr Nipp auf KUNO das einfache, das wahre Abschreiben der Welt, er bewegt sich damit zwischen Ereignis und Reflexion. Bereit die erste Geschichte von Herrn Nipp……
Es ist einige Jahre her, seitdem ich ein literarisches Buch veröffentlicht habe. Nicht zögerte ich, weil ich nichts mehr geschrieben hätte – das Gegenteil ist der Fall. Ich zögerte aber, weil ich mir viele Gedanken machte, ob und warum……
Auf dem Weg zum nächst gelegenen Stausee kommt er an einer Pferdekoppel vorbei, am Ende einer ausgebauten Straße. Der asphaltierte Weg biegt von dort in einen Ortsteil ab, der nach jenem Wald benannt wurde, der sich dort zu früheren……
Notiz: Kein Sterben heißt kein Wachsen (und was ich an mir nicht ertrage zu lieben an dir) *** Baumzyklen, Gedichte von Sophie Reyer, KUNO 2023 Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten……
Wir hatten wenig; sehr wenig. Beinah hatten wir nichts. Das mache ich keinem zum Vorwurf; es sah eben nicht anders aus….
Er ist der grüne Heinrich, und alle glauben es, wenn ich das sage. »O ja, er ist der grüne Heinrich.« Seine Augen sind grün, sein Haar ein geschorener grüner Wiesenfleck; seine Eidechsennase – immer schlängelt sie sich….
Menschen sind unterwegs. Zwischen zahllosen Orten der Welt unterwegs. Mit gerichteten Blicken auf handtellergroße Geräte, wechselnd bebilderte und filmbewegte Fensterchen, die sie mit ihren verkrümmten Daumen streicheln….
Georg Büchners Danton glaubt, eine Marionette innerhalb eines sich in der Geschichte manifestierenden mechanistischen Determinismus zu sein. Er befindet sich in einem doppelten Dilemma: Er durchschaut sein Determiniertsein und muss in seinem radikalen Skeptizismus scheitern, denn er kann nicht……
»Ich schmeiss den Job«, nuschelt Willbert Neumann undeutlich vor sich hin. Zuckt zusammen. Wacht von einem Alb durchgeschüttelt schweissgebadet neben Noëmi auf….
Das Buch der Geschichte findet mannigfaltige Auslegungen. Zwei ganz entgegengesetzte Ansichten treten hier besonders hervor. – Die einen sehen in allen irdischen Dingen nur einen trostlosen Kreislauf; im Leben der Völker wie im Leben der Individuen, in diesem, wie……
Lessings schriftstellerische Verdienste sind schon mehr als einmal der Gegenstand eigner beredter Aufsätze gewesen. Ein paar dieser Aufsätze, welche viele treffende und feine Bemerkungen enthalten, rühren von zwei der achtungswürdigsten Veteranen der deutschen Literatur her. Ein Bruder, der Lessingen……
»heimwehe« hat gegenüber dem vorherigen gedichtband »herzecho. lyrische sonogramme« von 2016 noch an substanz gewonnen, indem die textkörper komplexer und vielschichtiger geworden sind und das phantastische darin, über das spielerisch experimentelle hinaus, immer stärker prägend wurde. anfangs waren die……
Vielleicht war es immer so. Vielleicht war immer eine weite Fremde zwischen einer Zeit und der großen Kunst, welche in ihr entstand. Vielleicht waren die Kunstwerke immer so einsam, wie sie es heute sind, und vielleicht war der Ruhm……
Man mag das Problem des Erotischen anfassen wo man will, stets behält man die Empfindung, es höchst einseitig getan zu haben. Am allermeisten aber wohl dann, wenn es mit Mitteln der Logik versucht wurde: also von seiner Außenseite her….