Political Correctness: Hai im Goldfischteich
Als «Weissen Hai» bezeichnete sich die US-Autorin Lionel Shriver am Anfang ihrer Tirade gegen politische Korrektheit in der Literatur. Ihre Polemik schlug Wellen – und provozierte Widerspruch.
Als «Weissen Hai» bezeichnete sich die US-Autorin Lionel Shriver am Anfang ihrer Tirade gegen politische Korrektheit in der Literatur. Ihre Polemik schlug Wellen – und provozierte Widerspruch.
«Adult coloring» ist zu einem Massenphänomen geworden. Was reizt Erwachsene, sich stundenlang in Malbücher zu vertiefen, um darin vorgegebene Muster auszumalen?
Als er 2013 seinen ersten Gedichtband vorlegte, wurde der muslimische Migrantensohn Yahya Hassan in Dänemark sogleich zum Star. Er hatte es gewagt, die Doppelmoral der Generation seiner Eltern zu attackieren.
In einem Gesprächsband hält Benedikt XVI. Rückschau auf sein Leben und Wirken. Die Stimmung ist heiter und versöhnlich, doch Kritik nicht ausgeschlossen….
Mit Korruption und Verbrechen im politischen Alltag von Rom befasst sich Giancarlo De Cataldo seit Jahren intensiv. Im persönlichen Gespräch ist er aber nicht so pessimistisch wie im neuesten Roman.
Der am Londoner King’s College lehrende Cyber- und Sicherheitsexperte Thomas Rid erzählt in einem neuen Buch die Geschichte der Kybernetik seit ihren Anfängen – leider nicht bis heute.
Die Einwanderer aus Deutschland haben den jüdischen Staat kulturell stark geprägt, obgleich sie eine Minderheit bildeten. Der Jerusalemer Historiker Moshe Zimmermann spürt diesem Kulturtransfer nach.
In der arabischen Geschäftswelt haben Amerikaner einen schweren Stand – jedenfalls in der Literatur. Nach Dave Eggers lässt nun auch Joseph O’Neill seinen Helden an den Tücken der Fremde auflaufen.
Der literarische Underground war der Ort, an dem in der UdSSR das wahre Leben tobte. Julia Kissina vergegenwärtigt die Szene in einem hinreissend verspielten Roman. An Spott lässt sie es nicht fehlen….
Mit seinem Roman «Die Toten» wagt Christian Kracht das Äusserste: Wie soll man vom Grauen erzählen? Kracht wagt das Äusserste. Es gelingt ihm ein eminent politisches Buch….
Peter Sloterdijk entwirft in seinem Roman eine Evolutionstheorie der weiblichen Lust aus dem Geist der frivolen Spekulation – von ihrem Niederschlag in der fröhlichen Kopulation nicht zu reden.
Mit Aris Fioretos‘ Roman «Mary» hat die KZ-Insel Jaros, deren Name auf griechischen Karten gar nicht verzeichnet ist, im Atlas der Literatur ihren prägenden Eintrag gefunden – als Ort der Schande.
Die Koreanerin Han Kang war die Überraschungssiegerin des Booker-Preises 2016. Ihr Roman «Die Vegetarierin» von 2007 bietet ein Röntgenbild der koreanischen Gesellschaft. In seiner Mitte kreist die Gewalt….
Das «Anthropozän» ist dabei, das «Holozän» als diensttuende Bezeichnung für das gegenwärtige Erdzeitalter abzulösen. Der Philosoph Andreas Weber glaubt, das neue Zeitalter brauche eine Poetik.
Hollywood ist die Stadt der Stars – aber auch der vielen, die an ihren Hoffnungen zerbrechen. Ein solches Schicksal rückt Alfred Hayes mit raffinierter Erzähltechnik ins Zentrum seines Romans.
Der in Chicago lebende bosnische Autor karikiert seine Wahlheitmat USA. Mit «Zombie Wars» beschreitet er neue Wege, ohne seine bevorzugten Themen Exil und Einwanderung aus den Augen zu verlieren.
Der Roman, für den Mathias Enard 2015 den Prix Goncourt erhalten hat, führt den Erinnerungen eines schlaflosen Musikwissenschafters entlang in den Orient. Was darin nicht fehlt: eine Liebesgeschichte.
Warme Farben, viel weisse Fläche – mit diesen Mitteln fängt Jim Field die Stimmung der afrikanischen Steppe ein. Die kleine Maus besucht den grossen Löwen – sie will sich Gehör verschaffen.
Der 17-jährige Jona hat ein Geheimnis: seine Drohne «Elanus». Mit ihr versucht er, den dunklen Machenschaften an der Universität auf die Spur zu kommen. Ein fesselnder Thriller mit Tiefgang!…
Statt an den Olympischen Spielen tritt Lou an einer Unterwassershow auf – mit irrwitzigen Pannen und Katastrophen. Galgenhumor und Selbstironie retten sie. Ein Comedyroman über den Hochleistungssport….
Die 17-jährige Vega hat bei einem Unfall einen Gehirnschaden erlitten. Schritt für Schritt arbeitet sie sich wieder ins Leben zurück – und sie will ihren eigenen Unfall aufklären.
Kenya beherbergt das Flüchtlingslager Dadaab – das grösste der Welt. Es ist auch die Heimat der Schriftstellerin Yvonne Owuor, die Europas Debatte über die «Flüchtlingskrise» hart infrage stellt.
Unter dem Vorwand, Literaturkritik zu betreiben, trägt das Schweizer Fernsehen vielmehr zu deren Verluderung bei. Die ARD macht es nicht besser.
Die Suche nach sich selbst sei das wichtigste gesellschaftliche Thema unserer Zeit, so Juli Zeh. Sie beschreibt eine Dorfgemeinschaft, die an den Forderungen unserer Zeit zerbricht.
In seinen «Späten Notizen» zieht der Schriftsteller Bruno Steiger so etwas wie eine literarische und philosophische Lebensbilanz.