Katja Lange-Müllers Roman «Drehtür»: Beim Sterben sind wir Anfänger
Ein Leben lang war Asta Arnold auf der Flucht. Im Augenblick des Todes tritt ihr ein letztes Bild vor das innere Auge. Es enthüllt ihr, wovor sie auf der Flucht war….
Ein Leben lang war Asta Arnold auf der Flucht. Im Augenblick des Todes tritt ihr ein letztes Bild vor das innere Auge. Es enthüllt ihr, wovor sie auf der Flucht war….
Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man erst recht sprechen, findet der Lyriker Christian Lehnert – gerade weil man dabei nur scheitern kann.
Die Solidarität für die inhaftierte türkische Autorin Asli Erdogan wächst – auch der Zürcher Stadtrat hat nun interveniert. Aber auch der Druck auf Medienschaffende in der Türkei nimmt zu.
Robert Spaemann versteht sich als «offenbarungsgläubiger Christ» und als «vernunftgläubiger Philosoph» gleichermassen. Seine Psalmenmeditationen legen davon Zeugnis ab.
Bissig, tragisch, erhellend – und teilweise beklemmend aktuell: So zeigt sich der wiederentdeckte Roman «Jerusalem wird verkauft oder Gold auf der Strasse», der ins Palästina von 1917 zurückblendet.
Wegen eines kritischen Artikels beendete das Polnische Institut in Wien auf Weisung aus Warschau die Zusammenarbeit mit dem Publizisten Martin Pollack. Es ist das Symptom zunehmender Repression.
In seinem Essayband «Topografie der Erinnerung» unternimmt Martin Pollack feinnervige Grabungen in den Erinnerungen. Beharrlich arbeitet er sich zu den verschatteten Zonen der Geschichte vor.
Nun hat auch der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter seine Vergangenheit aufarbeiten lassen. Die Studie von Angelika Königseder zeigt ein Musterbeispiel unternehmerischer Anpassung in der Nazizeit.
Sensibel und poetisch erzählt Shumona Sinha die Geschichte einer Heimkehr. Der Roman ist auch eine Hommage an ihren Vater, mit dessen politischem Idealismus die Autorin genau, aber zärtlich abrechnet.
Herta Müller setzt sich für den Erhalt der Thomas-Mann-Villa in Kalifornien ein
Wir lesen falsch. Wir lesen zu wenig selektiv und zu wenig gründlich. Wir brauchen einen anderen Umgang mit Lektüre: Plädoyer für eine radikale Buchkur….
Das Ferrante-Fieber grassiert schon länger, in Italien natürlich, aber auch in angelsächsischen Landen. Nun erscheint Band eins der Tetralogie über Leben, Lieben und Leiden zweier Freundinnen bei uns.
Der Zeitung «Cumhuriyet» gelang es, ein Interview mit der inhaftierten Autorin Asli Erdogan zu führen. Ihre Gesundheit ist angegriffen, und die gegen sie erhobene massive Anklage war ein Schock
Niemand kannte den Ort Walbrzych, bevor Joanna Bator ihn zum Schauplatz von drei Romanen machte, die weltliterarischen Rang haben. In allen verschränkt sich das Persönliche mit dem Fiktiven.
Andreas Urs Sommer erklärt in einem neuen Buch, warum er seine Meinung über das «Wertgerede» geändert hat und warum wir Werte brauchen, obwohl es sie nicht gibt.
Jaroslav Rudiš hat sich einen hochgradig pathologischen Protagonisten gewählt, aber er benutzt ihn nicht dazu, sich an einer literarischen Studie über den autoritären Charakter zu versuchen.
Mit 28 Jahren legte er seinen ersten Roman vor, mit den folgenden Büchern schrieb er Literaturgeschichte – Michel Butor, ein Autor der berühmten Editions de Minuit, ist hochbetagt gestorben.
Die Welt, wenn Jean Echenoz sie beschreibt, erscheint im Breitbildformat und als Makroaufnahme. Was davon ist real, was erfunden? Nach dem Nouveau Roman stellt der französische Autor die Frage neu….
Mit Witz und Eleganz erzählt Alex Capus in seinem Roman «Das Leben ist gut» aus dem Leben eines Barkeepers und Strohwitwers.
Kaum eine Freiheitskämpferin war radikaler als die Angloirin Maud Gonne. Hundert Jahre nach dem Dubliner Osteraufstand von 1916 hat ihr Elsemarie Maletzke eine grosse Biografie gewidmet.
Rembrandts Bildironie ist nie systematisch untersucht worden. In einer innovativen Studie stellt Jürgen Müller den Leidener Maler nun als modernen ironischen Erzähler vor.
Das kürzlich in London aus der Taufe gehobene Theaterstück um J. K. Rowlings Zauberlehrling liegt nun auch in Buchform vor….
Ein grossartiger Roman aus dem Ungarn des Jahres 1931 ist zu entdecken. Darin übt Andor Endre Gelleri Kritik an frühkapitalistischen Zuständen, ohne sich zur Ideologie zu verfestigen.
Celeste Ng überzeugt in ihrem Debütroman über eine asiatisch-amerikanische Familie durch psychologisches Feingefühl. Aber wie repräsentativ ist das Buch für die heutige Situation dieser Minderheit?
Der 47 Jahre alte Autor Ignacio Padilla ist bei einem Autounfall vergangenen Freitag ums Leben gekommen. Padilla war Mitunterzeichner des «Crack Manifesto».