Klaus Merz mobilisiert mit seinen Gedichten den Widerstand gegen die Vergänglichkeit
Der neue Gedichtband des Schweizer Schriftstellers weitet den Augenblick zum Echoraum der Erinnerung.
Der neue Gedichtband des Schweizer Schriftstellers weitet den Augenblick zum Echoraum der Erinnerung.
In der Gegenwart des Raums die Vergangenheit erkennen: Dieses Verfahren hat der Osteuropahistoriker Karl Schlögel zur Perfektion entwickelt. Im Buch «American Matrix» betrachtet er die USA aus neuer Warte.
In seinem Erstlingsroman «Sauhund» schreibt Lion Christ über die Münchner Homosexuellenszene der frühen 1980er Jahre. Emphatisch genau, als wäre er dabei gewesen.
Jan Wagners meisterlicher Gedichtband «Steine & Erden» erschafft eine zweite Existenz der Dinge.
Sie schreibt nachts, er am Tag: Seit vierzig Jahren lassen die beiden Schriftsteller Monika Helfer und Michael Köhlmeier ihr gemeinsames Haus über- und ihre Leben zusammenwachsen.
«Die weisse Iris» ist der vierzigste «Asterix»-Band. Dem neuen Autor Fabcaro gelingt es, die bewährten Figuren und Motive mit Inspirationen aus der Gegenwart zu beleben.
Der Autor und Kunsthistoriker Florian Illies widmet dem grossen deutschen Maler der Romantik eine literarische Zeitreise. Darin zeigt er, dass Caspar David Friedrich kein Naturalist, sondern ein Visionär war – und ein Vorläufer der Abstraktion.
Marion Poschmann schildert in ihrem neuen Roman die Geschichten von drei geknickten Frauen, die darum ringen, das eigene Leben wieder selber in die Hand zu nehmen.
Tine Melzer hat das anrührende Porträt eines Mannes geschrieben, der sich aus der Welt zurückzieht und die Wirklichkeit zu Hause als Miniatur nachbildet.
Der 50-jährige ungarische Erzähler Zoltán Danyi hat auch mit seinem zweiten Roman einen grossen Auftritt. Man könnte fast von einem Anti-«Candide» sprechen – Voltaires Vorstellung von der Pflege eines Gartens als Ort des Friedens erfährt ein scharfes Dementi.
Der neue Roman des Bestsellerautors Daniel Kehlmann erzählt die authentische Geschichte eines Filmregisseurs, der sich zum Nazi-Propagandisten machen liess.
Hannah Arendt ist allgegenwärtig, keine Philosophin wird öfter zitiert als sie. Aber wie präsent ist ihr Denken tatsächlich? Die Biografie von Thomas Meyer zeigt Arendts Leben vor dem Hintergrund neuer Quellen….
Der 2014 verstorbene slowenische Dichter Tomaž Šalamun war einer der letzten grossen Surrealisten. Sprudelte die Poesie lange aus ihm heraus wie bei einem Geysir, ereilte ihn mit den Jugoslawienkriegen eine Schreibblockade. Dennoch fand er im Spätwerk zu neuen Höhen….
Judith Keller erzählt in ihrem Roman «Wilde Manöver» eine abenteuerliche Geschichte. Und sie strapaziert die Nerven ihrer Leser.
Chinesische und koreanische Übersetzungen von «Wilhelm Tell» machten die Schweiz republikanischer, als sie war, und zu einem Ideal, nach dem man in Asien streben sollte.
Längst ist Slowenien als EU-Staat in der Gegenwart angekommen, und doch lastet das Vergangene noch immer schwer auf der Gesellschaft. Der westliche Teil des Landes ist eng mit Italien verflochten, nicht nur im Guten. Und auch intern wirken historische Spaltungen …
Mit Slowenien bestreitet dieses Jahr ein kleines Land den Part des Ehrengasts der Frankfurter Buchmesse. Literarisch gesehen jedoch sind die Slowenen eine Grossmacht. Diesen Herbst werfen sie sich besonders ins Zeug….
Thomas Hettche hat einen kleinen Roman zu grossen Fragen geschrieben. Eine davon heisst: Wo beginnt der Mensch, und wo hört er auf?
Es scheint im Moment unangebracht, in Deutschland eine israelkritische palästinensische Schriftstellerin zu feiern. Wer aber Adania Shiblis Roman «Eine Nebensache» liest, der für den «LiBeraturpreis» vorgesehen ist, findet kaum Gründe für wütenden Alarmismus.
Die Zürcher Schriftstellerin veröffentlicht einen Erzählband und zeigt, dass sie beides beherrscht: den bösen Blick und die zarte Geste.
In «Szenen keiner Ehe» schreiben die Schauspielerin Marie Theres Relin und der Dramatiker Franz Xaver Kroetz über ihr Scheitern als Paar. Die eigentliche Skandalnachricht darin: Relin soll von ihrem Onkel, dem Schauspieler Maximilian Schell, als Mädchen vergewaltigt worden sein.
Gegen aussen erscheint China als monolithischer Block. Dies ist ganz im Sinne der KP, doch findet sich allen Widrigkeiten zum Trotz ein im Westen kaum wahrgenommener, kontroverser Diskurs. Eine Anthologie wirft ein Licht auf das chinesische Denken der Gegenwart….
Der Korridor des Schreibbaren ist in Russland mittlerweile so eng geworden, dass selbst private Tagebuchaufzeichnungen als gefährlich gelten. Natalja Kljutscharjowa ist das Wagnis dennoch eingegangen – ihre Notizen sind ein Dokument, das zum Himmel schreit.
Mit psychedelischen Pilzen lässt sich Geld verdienen, mit Büchern weniger. Das ist bekannt. Selten wurde darüber so klug und vergnüglich geschrieben wie in Ulrike Sterblichs Roman «Drifter»….
Der ungarische Exilschriftsteller János Székely (1901–1958) erinnert an Sándor Márai, dessen Werk um 2000 neues Interesse fand. Die Wiederentdeckung seines verschollenen Romans «Eine Nacht, die vor 700 Jahren begann» kommt einem Wunder gleich.