Mein Leben als Sohn und Gespenst
Wie findet ein Schriftsteller zu seiner eigenen Stimme? Vielleicht muss er zuerst von allem abgeschnitten werden, was ihm lieb und teuer ist.
Wie findet ein Schriftsteller zu seiner eigenen Stimme? Vielleicht muss er zuerst von allem abgeschnitten werden, was ihm lieb und teuer ist.
Als Student traf Reinhart Koselleck mit Carl Schmitt zusammen. Der später weltberühmte Historiker schätzte den «Kronjuristen des Dritten Reiches» als scharfen Denker – ihre Briefe dokumentieren den intellektuellen Austausch.
Nicolas Mathieu erzählt in seinem Roman von einem Hitze flirrenden Sommer. Seine Figuren delirieren in einem Fiebertraum, aus dem es kein gutes Erwachen gibt.
Die Ehe ist nicht für alle. Genau so wenig wie die freie Liebe. Und Polyamorie ist nicht unbedingt besser….
Leopold Mozart, der 2019 seinen 300. Geburtstag begangen hätte, war ein hochgebildeter, freiheitsliebender Mensch – und beileibe nicht bloss der Manager des grössten musikalischen Wunderkindes aller Zeiten.
Alle Menschen sind gleich erschaffen worden – das deklarierten die Amerikaner im 18. Jahrhundert. Ihre Politik aber untergrub diesen Grundsatz ständig….
Es mangle ihr an «Liebe zum jüdischen Volk» – das haben Freunde der Jüdin Hannah Arendt vorgeworfen. Tatsächlich aber beschäftigte sich die Denkerin intensiv mit Fragen rund um Assimilation und Zionismus.
In Zürich hat er gelebt, in Paris wurde er gedruckt, und er verkehrte mit vielen Berühmtheiten der Literaturszene. Dennoch geriet Charles Racine (1927–1995) schon zu Lebzeiten fast in Vergessenheit.
Wie die Stasi die Regierungen von Adenauer bis Kohl bespitzelt hat
Unser Kontinent ist ein grosser Erinnerungsraum, die verschiedenen Nationen erzählen sich über die Vergangenheit je unterschiedliche Geschichten. Ein Buchprojekt führt die Perspektiven von über hundert Autoren zusammen und nähert sich so Europa an.
Der fröhlichste Entfesselungskünstler der deutschsprachigen Literatur wird neunzig Jahre alt. Paul Nizons Lebenshunger ist bis heute ungestillt.
Geisterstunde in den Singlebörsen: Die Journalistin Tina Soliman untersucht, warum Menschen in sozialen Netzwerken spurlos verschwinden.
Erinnerungen an den Warschauer Aufstand zeigen die Vielfalt des Lebens am Nullpunkt. Miron Bialoszewski bringt sie auf menschenfreundliche Weise vor.
Nach dem Ersten Weltkrieg haderten viele Zeitgenossen mit der neuen Unordnung, alles schien aus den Fugen und jede Gewissheit verloren zu sein. Wie reagierten Künstler und Denker auf diesen Zustand?
Noch ein bisschen Adventsstress, alles für Weihnachten vorbereiten – und dann entspannen. Zum Beispiel mit einem Buch. Am besten mit einem, bei dem man sich wünscht, es wäre nie zu Ende….
Die 1920er Jahre waren eine Wendezeit. Die Mechanik des inneren und äusseren Umsturzes führte Joseph Roth in seinem Roman «Die Rebellion» vor.
Mit 56 Jahren zog sich Gandhi vorübergehend vom Befreiungskampf zurück, um Rückschau auf sein Leben zu halten. Diese «Experimente mit der Wahrheit» sind nun in einer Neuedition nachzulesen.
Der Spott lässt in der Regel nicht auf sich warten, wenn ein Wohlmeinender so recht auf die Nase fällt. Auch die Figuren in Andrew Ridkers Debütroman «Die Altruisten» tun sich schwer, wenn sie Gutes tun; aber der junge Amerikaner gibt …
Aura Xilonen ist seit einem halben Jahr Writer in Residence in Zürich. Ihr Erstling, «Gringo Champ», machte nicht nur in Mexiko Furore.
Sonja Ruf erzählt in ihrem ersten Kinderbuch einen Kinderkrimi, der sozial denkt. «Mallows oder Katzengrütze» ist spannend und unterhaltsam zu lesen.
Erstmals in der Menschheitsgeschichte, so die These von Branko Milanovic, wird die Welt von derselben Wirtschaftsordnung dominiert. Der Triumph des Kapitalismus zeigt im Westen indes ein anderes Gesicht als im Osten.
Ambivalenzen und Brüche bestimmen die protestantische Haltung zu militärischer Gewalt seit Luther. Ein Band geht den verschiedenen Traditionslinien bis in die Jetztzeit nach.
Die Zeit des Faschismus ist im Wissenschaftsbetrieb Kroatiens nach wie vor ein gut gehütetes Tabu. Forschung darüber wird systematisch behindert, wie ein Erfahrungsbericht zeigt.
Der Sohn der französischen Schriftstellerin hat ein unfertiges Manuskript ausgegraben und herausgegeben. Ob er sich und der Mutter damit einen Gefallen tat, ist sehr ungewiss.
Er war jüdisch und lobte Hitler, pflegte konservative Werte und gab sein Coming-out: Hans-Joachim Schoeps wusste in seinem Leben manche Widersprüche zu verbinden – eine Biografie stellt den Religionshistoriker vor.