Das Kinderbuch «Kirschendiebe – oder als der Krieg zu Ende war» ist ein Glücksfall
Anke Bär erzählt so schön leicht von einer Zeit, die für die Menschen damals schwer war. Wer ihr Buch liest, kann das alles besser nachvollziehen.
Anke Bär erzählt so schön leicht von einer Zeit, die für die Menschen damals schwer war. Wer ihr Buch liest, kann das alles besser nachvollziehen.
Und keiner erzählt davon in derart schlafwandlerischer Präzision wie Thomas Stangl. Seine «Geschichte des Körpers» schildert den stillen Verfall.
Kant war nicht Anfang, sondern Gipfel einer langen Entwicklung: Hermann Cohens Denken kreist um den grössten Philosophen der deutschen Aufklärung. Und er gewinnt ihm unerwartete Erkenntnisse ab.
Verkündigung – das war für Karl Barth der Kern jeder theologischen Existenz. Schon als junger Mann stand er regelmässig auf der Kanzel. Seine Predigten sind eindringliche Zeugnisse für ein unablässiges Fragen nach Gott….
Wenn der Schriftsteller Jáchym Topol in seinem neuen Roman eine vierköpfige Schauspielerfamilie im Caravan eine europäische Tour de Force unternehmen lässt, dann wird daraus Kasperletheater und Ritterroman in einem. Zugleich wirbelt der Autor die historischen Traumata seiner Heimat Tschechien durch die …
Feinkost für Schöngeister – das gilt für Lyrik schon lange nicht mehr. Im Gegenteil: Die ins Exil getriebenen syrischen Dichterinnen und Dichter führen vor, wie facettenreich sich die Erfahrung von Krieg und Gewalt gerade in dieser Kunstform fassen und transformieren …
Reinhard Kaiser-Mühlecker hat einen Krimi aus Schweigen und sprechenden Gesten geschrieben. Und nebenbei erfindet er das Genre des Heimatromans noch einmal neu.
Vom futuristischen Hightech-Büro bis zur dystopischen Trümmerlandschaft reichen die Szenarien, die je fünf afrikanische Autorinnen und Autoren für die Anthologie «Imagine Africa 2060» verfasst haben. Besonders reizvoll ist der Vergleich zwischen Erzählungen, die dasselbe Thema auf unterschiedliche Weise in den …
Wolfgang Koeppen machte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit drei grandiosen Romanen Furore. Dann verstummte er fast vollständig.
Der ungarische Schriftsteller György Dragomán legt einen grossartigen neuen Erzählreigen vor. Das Phantastische ist darin immer in Reichweite. Ein Handgriff, ein Gedankenblitz – und die Story kippt….
Er suche einen Stil, «der etwas verbirgt und zugleich etwas entlarvt», gab der britische Schriftsteller Alan Hollinghurst einmal zu Protokoll. Mit dieser Strategie umkreist er seit gut dreissig Jahren das Thema Homosexualität. Sein neuer Roman spannt einen Bogen von der …
Eine Welt, in der es nur Schafe, Ziegen, Wiesen, Wälder und klare Bäche gibt: Der Hirtenroman des Longos ist ein Hohelied an die Liebe. Und ein Buch über die Sehnsucht nach der Natur.
Die Massenproteste und der Rücktritt des greisen Staatschefs Bouteflika weckten Hoffnungen auf einen Wandel in Algerien. Doch die Altlasten seines Regimes dürften das Land weiter prägen, wie zwei kritische Analysen zeigen.
Wenn die Staatsfinanzen aus dem Lot geraten, sind Austeritätsprogramme gefragt. Wie sollten solche Programme aussehen, damit die wirtschaftlichen Kosten möglichst gering ausfallen? Ein Buch liefert Antworten – und räumt auf mit Dogmen….
Wenn der Pole Szczepan Twardoch sich in seinem jüngsten Werk dem Genre des Tagebuchs zuwendet, signalisiert dies die literarische Liga, in der er zu spielen gedenkt. Witold Gombrowicz und Gustaw Herling-Grudziński waren Titanen dieser Schreibweise. Aber auch Ernst Jünger steht …
Wie gehen wir mit künstlicher Intelligenz um – und was passiert dabei mit uns selbst? Der britische Schriftsteller Ian McEwan probiert das in einer pikanten Konstellation aus und hobelt nebenher ein bisschen an der Welt- und Wissenschaftsgeschichte.
Was hat Schenk von Stauffenberg, was Georg Elser nicht hat? Warum wurde der eine zum Ideal des Widerstandskämpfers gegen das Naziregime, während der andere in Vergessenheit geriet? Die Philosophin Bettina Stangneth will verstehen, wie eine Gesellschaft sich ihre Bilder macht….
Verse sind umweltfreundlich, sie heben die Stimmung und sind nachhaltig. Eigentlich spricht in unseren Tagen alles dafür, sich häufiger in Gedichten zu verlieren.
Jugendliche gelten in der Schweizer Nachkriegszeit als auffällige und aufmüpfige soziale Gruppe. Die Historikerin Rahel Bühler zeigt, wie die Jugend damals zu einem neuen Forschungsobjekt und Politikfeld wurde.
Ein namhafter amerikanischer Historiker wirft ein völlig neues Schlaglicht auf die Geschichte der USA. Seine These versteht er als Provokation. Diese ist ihm voll gelungen….
Mit grimmigem Witz und schönem Scharfsinn nimmt Isolde Schaad in ihren neuen Erzählungen die Gegenwart aufs Korn. Sie verbindet darin die Nüchternheit einer genauen Beobachterin mit der Luzidität der Schriftstellerin.
Erstmals sind die Tagebücher des 1969 tragisch verstorbenen österreichischen Schriftstellers Gerhard Fritsch veröffentlicht worden. Man lernt ihn darin von einer unerwarteten Seite kennen.
Immer wieder haben sich die Russen an den Völkern des Kaukasus wund gerieben. Die Gebirgsregion war für das Imperium Unruheherd und Kampfzone. Tolstoi kannte den Krieg aus eigener peinvoller Anschauung….
Sibylle Bergs neuer Roman lässt sich schwer einordnen. Ist er Zeitdiagnose, Zukunftsvision oder einfach ein schlaues Spiel mit modischen Motiven? Er ist alles und nichts in einem….
Wer hat die Abenteuer von Daniel Defoes findigem Protagonisten nicht in Gedanken weitergesponnen und überlegt, wie er – oder sie – auf der einsamen Insel zurechtkäme? Vor dreihundert Jahren ist der Klassiker erschienen, der nicht nur die Leser, sondern auch andere Schriftsteller inspiriert …