Alle Artikel von AISTHESIS
Geselligkeitszonen – Marc Augé „Das Pariser Bistro“
In Zeiten geschlossener Bars, Cafés und Restaurants mag es geboten sein, an ein altes Leben zu erinnern, das wir einmal führten und daß wir nicht vergessen sollten, und auf ein Buch zu weisen, daß dieses alte Leben beschreibt, nämlich das …
1. Mai
Todestage und Tonspuren: 35 Jahre Tschernobyl
„Those were the days“ – Lutz Seilers „Stern 111“
Ein wenig geht es in diesem im Frühjahr 2020 erschienenen Roman von Lutz Seiler zu wie in seinem herrlichen Erstlingsbuch „Kruso“ (2014): Abschied von der DDR auf der Insel, die letzten Tage, nur diesmal nicht auf Hiddensee, sondern auf einer …
Fin de Siècle, Fin de partie: Samuel Beckett zum 115. Geburtstag
HAMM Was ist nur los? CLOV Irgend etwas geht seinen Gang. Pause HAMM Clov!…
Unter dem Himmel von Paris – Charles Baudelaire zum 200. Geburtstag
„Die Schwelle, die den avancierten Künstler von dem Muff des Heilen scheidet, ist heute wie vor hundert Jahren, als die ‚Fleurs du mal‘ geschrieben wurden, daß er dieser Schönheit ohne Reservat sich überantwortet. Was ein Kind empfindet, das im Neuschnee …
„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“
„Von Christus selbst konnte man keine Reliquien haben, denn er war auferstanden: das Schweißtuch Christi, das Kreuz Christi, endlich das Grab Christi wurden die höchsten Reliquien. Aber im Grabe liegt wahrhaft der eigentliche Punkt der Umkehrung, im Grabe ist es, …
Karfreitag und „Marias Testament“
Erinnerungen können täuschen, ich bin nicht sicher, ob ich dieses El-Greco-Bild damals im Frühjahr 1989 im Prado in Madrid wirklich gesehen habe oder ob es dort gar nicht hing: „Die Entkleidung Christi“. Vor allem an das flammende Rot erinnere ich …
Böhmischer Prater – Wien
Wien, Ende September 2018, Blasmusik tönt, wie selbstverständlich laufen die Burschen in Lederhose und die Madeln tragen Dirndl. Sie strömen zum Prater, dem Vergnügungspark im 2. Wiener Bezirk….
William Shatner zum 90. Geburtstag
Ein schöne Szene aus der unvergesslichen Serie „Raumschiff Enterprise“ und dazu ein guter Song aus William Shatners Platte mit dem ironischen Titel „Has Been“. Alles Gute zum Geburtstag, bleibt da nur zu sagen.
Parteitag der Grünen, Berlin März 2021
Der Wunsch des Kindes, einmal Indianerhäuptling zu sein. Gerne erinnern wir uns an die Deutsche Schlagerparade im NDR-Hörfunk der 1970er Jahre. Mit Ilse Rehbein….
Die Tonspur zum 18. März: Quand nous chanterons le temps des cerises
Jener 25. Todestag von Wolfgang Koeppen
Ich lese gerade in einem Beitrag von Deutschlandfunk „Zum 25. Todestag von Wolfgang Koeppen“ und bin erstaunt, und ich denke mir: „Wie und was? Ich meinte, Koeppen wäre seit über 40 Jahren schon tot?…
Chronologie des laufenden Schwachsinns (1). Teresa Bücker
Ich freue mich schon, wenn die Kinder von Klein-Teresa erwachsen sind und gegen die woken, weicheierigen Eltern rebellieren. Das wird ein Heidenspaß. Die beste Kindergeschichte für Leute wie Klein-Teresa wäre vermutlich ein Kinderbuch, wo alle Figuren auf allen Seiten gar …
Party, Jazz und Literatur. Zum 101 Geburtstag von Boris Vian
„Il n’y a plus d’après …“ Vor einem Jahr wurde, nicht nur von mir, sondern eigentlich vom gesamten Feuilleton, der 100. Geburtstag von Boris Vian grandios vergessen. Keine neue Gesamtausgabe, keine neue Biographie, kein Nichts, vielleicht der eine oder der …
Zum Frauentag
Daß auch beim Militär gendergerecht und genderfair marschieren werden kann, zeigt unsere glorreiche Kaiserarmee, allerdings die aus der k.u.k….
Geschlossene Gesellschaft – „Einkaufen soll dann möglich sein mit vorher gebuchten Terminen“
Paradeis und lecker EisEin Narr, wer da keine Frau aufreißt.Doch leider hat die Diele zu:Allein bleibst Du. (Aus der Rubrik: Metaphysische Obdachlosigkeit)
Serge Gainsbourg zum 30. Todestag
Gainsbourg bedeutet für mich ein Frankreich, daß es leider nicht mehr gibt. Gainsbourg bedeutet eine Zeit, die lange schon vorüber ist, zwischen weichgespülten Woken und einer halbdummen, halb-dämlichen lustfeindlichen Linken, die ihren Ort eher in aseptischen Uniseminaren der triggerfreien Zone …
Beethovenvariante zu Europa
Hingewiesen sei im Kontext dieses identitären Beethoven-Quarks von Bernadette La Hengst (siehe letzte Woche) auch auf Kurt Sowinetz‘ Beethoven-Version, die da lautet „Alle Menschen san ma zwider“, wofür ich meinem Facebookfreund Martin Ross herzlich danke, der mich auf dieses herrliche …
Wenn du denkst, schlimmer geht’s nicht mehr, kommt Bernadette La Hengst daher: Europahymne der VIELEN
Aus der Rubrik „Wir wiehern vor Lachen“. Es fehlt bei diesem unten im Video gezeigten Setting der „Europahymne der VIELEN“ nur noch die Sonderbeauftragte für Betroffenheitsangelegenheiten, Frau Carolin Emcke. Inzwischen hoffe ich nach den Corona-Einschlägen auf eine umfassende Pleitewelle in …
Erfahrungshunger: Deutschland neuf zéro. Marie Rotkopfs „Antiromantisches Manifest“
Ein Manifest macht eine Sache sichtbar und offenbart sie – das zumindest ist die etymologische Bedeutung: manifestare, manifestus. Und darin steckt ebenso: etwas handgreiflich machen und das kann manchmal auch in einer vergröbernden Skizze und als Wutrede erfolgen. Ein Manifest …
„Die Ursache bin ich“ – Thomas Bernhard zum 90. Geburtstag
Heute hat Thomas Bernhard seinen 90. Geburtstag. Er gehört für mich zu den Autoren, die mich und mein Lesen maßgeblich prägten – zusammen mit Flaubert, Kafka, Thomas Mann, Beckett, Benn, Celan, Jünger, Sartres „Der Ekel“ und „Die Wörter“ (auf keinen …
Schneetage
’s ist Schnee! ’s ist Schnee!O Gottes Engel wehre,Und rede Du darein!…
Geschichtszeichen und ökologische Krise. Thomas Seiberts „Zur Ökologie der Existenz“
Geschichte ist nach Marx‘ Kommunistischem Manifest die Geschichte der Klassenkämpfe. Für die spätmoderne Gesellschaft kann man es zuspitzen: Es ist die Geschichte der politischen Krisen und vor allem der ökologischen Katastrophe. Kapitalismus, der sich kybernetisch, global und über Datenströme entfesselte, …