Liebe und Schmerz
Itō Hiromi erzählt in „Dornauszieher“ von den ambivalenten Gefühlen eines alternden Ichs „Mutters Qual. Vaters Qual. Ehemanns Qual….
Itō Hiromi erzählt in „Dornauszieher“ von den ambivalenten Gefühlen eines alternden Ichs „Mutters Qual. Vaters Qual. Ehemanns Qual….
In „Capricho. Ein Sommer in meinem Garten“ findet Beat Sterchi beim Prokrastinieren einen Schatz „Gerade als ich ein weiteres Stück des Ackers in Angriff nehmen wollte, stand der alte Marcos auf dem Weg oben auf der Mauer neben dem Bewässerungskanal. …
In „Tage in Tokio“ hinterfragt Christoph Peters das westliche Japanideal „Während Kumekawa-san den Taxifahrer bezahlt, stehe ich etwas verloren auf der Straße, neben mir die beiden Koffern, und schaue mich um. Ein Konglomerat aus über Jahrzehnten angesammelten Bildern japanischer Lebenswelten …
In ihrem Roman „Dunkelblum“ erzählt Eva Menasse eine alte Geschichte auf neue Weise „In Dunkelblum haben die Mauern Ohren, die Blüten in den Gärten haben Augen, sie drehen ihre Köpfchen hierhin und dorthin, damit ihnen nichts entgeht, und das Gras …
Hervé Le Tellier trifft in „Die Anomalie“ fast jeden Geschmack Was ist dieses Buch? Ein Science-Fiction-Roman, der die Erdbevölkerung als Hologramm entlarvt? Ein Bestseller, der mit genialem Genremix den Mainstreamgeschmack trifft?…
Irene Dische erzählt in „Die militante Madonna“ von einem Ritter von variabler Gestalt „In meiner Zeit kann man die Menschen schon allein an ihren Zähnen auseinanderhalten. In ihrer Zeit sind alle Zähne gleich, und die Schminke wird mit …
Peter Stamm erzählt in seinem Roman „Das Archiv der Gefühle“ von einer Befreiung „Im Flur gleich neben dem Eingang unter der altertümlichen Garderobe steht ein großer Pappkarton mit leeren, graugelben Aktenmappen, die ich beim selben Großhändler beziehe, von dem auch …
Daniel Wisser schreibt in „Wir bleiben noch“ über das Schräge und das Schöne unserer Zeit „Victor wurde klar, dass er die Reaktion der Familie unterschätzt hatte. Doch er hatte auch seinen eigenen Widerstandsgeist unterschätzt. In dem Moment, in dem seine …
Charles Ferdinand Ramuz hat mit „Derborence“ ein Sprachkunstwerk in antiker Tradition erschaffen „Ah! Derborence, du warst so schön, du warst schön in jener Zeit, wenn du dich schmücktest von Ende Mai an, für die Männer, die kommen würden. Und sie …
Clare Chambers unterhält in ihrem Roman „Kleine Freuden“ mit erwartbaren wie unerwarteten Wendungen „Kleine Freuden — die erste Zigarette des Tages, ein Glas Sherry vor dem Mittagessen am Sonntag, eine Tafel Schokolade, so aufgeteilt, dass sie eine Woche hielt, ein …
In „Die Schlange im Wolfspelz“ legt Michael Maar die sprachlichen Lebensadern der Literatur frei „Wenn wir uns lesend treiben lassen (…) dann immer in der Hoffnung, man komme, exempla docent, dem Geheimnis des Stils und der großen Literatur nur durch …
Zeruya Shalev erzählt mit Pathos und Wiederholungen vom „Schicksal“ „So hat es das Schicksal gewollt und es hat keinen anderen Weg gegeben.“ Auch der aktuelle Roman der israelischen Autorin Zeruya Shalev behandelt die politischen wie religiösen Gegensätze ihres Heimatlandes….
Ulrike Sprenger bietet in „Das Proust-ABC“ einen kompakten und anregenden Zugang zu Prousts Roman „Die Lektüre erscheint als ein Vorgang, bei dem nicht die Welt reproduziert wird, die der Autor sich beim Schreiben vorgestellt hat, sondern bei dem der Leser …
Judith Hermann erzählt in „Daheim“ von der Schwierigkeit sich im Leben einzurichten „Ich weiß, dass Arild längere Geschichten schwierig findet. Sprache scheint seine Instinkte zu verwirren, sie erschwert das blind Verstehen, das Finden, darüber hinaus fehlt ihm die Geduld, er …
Juli Zeh erzählt in „Über Menschen“ von der Widersprüchlichkeit „Dora mag keine absoluten Wahrheiten und keine Autoritäten, die sich darauf stützen. In ihr wohnt etwas, das sich sträubt. Sie hat keine Lust auf den Kampf ums Rechthaben und will nicht …
Julian Barnes beschreibt in „Der Mann im roten Rock“ schillernde Persönlichkeiten im Paris der Jahrhundertwende „Machen wir also weiter mit dem Greifbaren, dem Spezifischen, dem Alltäglichen: dem roten Rock. Denn so bin ich dem Bild und dem Mann zum ersten …
Steven Price imaginiert in „Der letzte Prinz“ die Beziehung von Schöpfer und Werk „Manchmal war es, als hörte er den Roman mit sich reden. Sein Fürst, den er sich immer als vom fehlenden Glauben ausgehöhlt gedacht hatte, entpuppte …
Arrhythmien des Herzens an der Küste von Gomorrha, Bd. IV, 219–367 „Ich erinnerte mich an die letzte Zeit im Leben meiner Großmutter und an alles, was mit ihr zusammenhing, an die Treppenhaustür, die offen geblieben war, als wir zu ihrem …
In „Die Stille“ inszeniert Don DeLillo den Systemausfall als absurdes Theater „Die aktuelle Lage macht uns klar, dass es nichts zu sagen gibt, außer was uns spontan in den Kopf kommt und nachher wissen wir das sowieso alle nicht.“ …
Stephen Fry legt mit „Helden“ den zweiten Band seiner Trilogie antiker Mythen vor „Die Götter in den griechischen Mythen stehen für menschliche Motive und Antriebe, die uns immer noch rätselhaft vorkommen.“ Als Kind bin ich mit Gustav Schwab in …
In John Grishams „Das Manuskript” ist die Schilderung des Hurrikans spannender als die eigentliche Story „Mitten im Sturm, als wäre das Heulen, Klappern und Knallen nicht schon genug, begann sich ein seltsamer Rhythmus herauszubilden: zuerst ein durchdringendes Brüllen, das immer …
In seinem neuen Erzählungsband „Wenn es dunkel wird“ dreht Peter Stamm seine Figuren „nur um eine Seltsamkeit mehr“ ins Surreale „Es fühlt sich an wie jener Moment, wenn man auf der Schaukel nach oben geschwungen ist und für einen Moment …
In „Das Gartenzimmer“ konstruiert Andreas Schäfer kunstvoll Geschichte „Bei der Vorstellung, dass Elsa Rosen den Brief in seinem späteren Zimmer geschrieben hatte, schauderte ihm, als klebte etwas von den damaligen Ereignissen an ihm, weil er jahrelang in den gleichen Räumen …
In „Dankbarkeiten“ erzählt Delphine de Vigan mit zärtlicher Zuneigung von Verlust und Freundschaft „Es dauert nicht mehr lange bis zum Ende, das weißt du, Marie. Ich meine das Ende des Verstands, der ist dann futsch und alle Wörter verflogen. Wann …
In „La pozza del Felice“ feiert Fabio Andina die Zufriedenheit am Ende des Lebens “Che poi, che la politica l’è tutta una gran porcada, e che il mondo è in mano ai soliti due o tre farabutti, questo lo sanno …