Summer of Love 1967: Love, Peace und Paragrafen
Vor fünfzig Jahren liess San Francisco seine Bürger gewähren, als diese den Summer of Love feierten. Heute verheddern sich die Blumenkinder im Gesetzesdschungel.
Vor fünfzig Jahren liess San Francisco seine Bürger gewähren, als diese den Summer of Love feierten. Heute verheddern sich die Blumenkinder im Gesetzesdschungel.
Victor Klemperer schrieb nicht nur Tagebücher, sondern auch Briefe. Eine Auswahl zeigt, wie der Romanist und Chronist unter allen Umständen um Wahrhaftigkeit bemüht war.
Das Schamgefühl scheint out zu sein – Andrea Köhler beschreibt in einem mit eleganter Feder verfassten Essay, warum wir es auch im Zeitalter von Twitter und «Dschungelcamp» noch brauchen.
Gerade hat die Saison der nationalen literarischen Meisterschaften begonnen. Während Juroren im Verborgenen um den besten Roman ringen, redet das Publikum am Spielfeldrand mit: besserwisserisch, kenntnisreich und leidenschaftlich.
Sie steht zwar quer zum Mainstream – aber sie verfasst ideale Lesekost fürs 21. Jahrhundert. Die Grübeleien und Synapsen-Blitze der Amerikanerin Lydia Davis führen eine vergnügliche Art des Denkens vor….
Den Londoner Himmel finden sie kalt und bleich, aber die Heimat bietet den Immigranten aus der Karibik auch keine besseren Perspektiven. Samuel Selvon hat ihnen ein spritziges Romanporträt gewidmet.
Matthias Zschokke liest einen Sommer lang Proust und legt davon in einem dünnen Büchlein Rechenschaft ab. Er beschimpft Proust und alle Proustianer und beschädigt sich selbst damit am meisten.
Suchen Andrzej Stasiuk und Juri Andruchowytsch mit ihrer literarischen Archäologie eine mitteleuropäische Utopie zu rekonstruieren, macht sich ein junger Pole nun daran, die galizischen Verhältnisse zu persiflieren.
Willst du jemanden verletzen, so schreib ein Buch: eine Farce aus dem norwegischen Literaturbetrieb.
Der Lyriker und diesjährige Büchnerpreisträger Jan Wagner veröffentlicht einen glänzenden Essayband. Darin untersucht er sein eigenes poetisches Schaffen, indem er über Kollegen nachdenkt.
Wie das frühe Christentum es mit dem Reichtum hielt, wie Rom unterging und wie die Kirche aufstieg: Der Historiker Peter Brown führt es in einem meisterlichen neuen Werk vor Augen.
Aufmerksamkeit schätzen wir im Allgemeinen, aber wenn man sich beobachtet fühlt, kann das ziemlich ungemütlich werden. Das erlebt auch Patrick Flanerys mausgrauer Romanheld.
Sie hat zehn Romane verfasst und als Mitarbeiterin einer NGO in mehr als dreissig afrikanischen Ländern gelebt. Nun ist die senegalesische Autorin Ken Bugul für ein halbes Jahr in Zürich zu Gast.
Zum 80. Geburtstag des Petersburger Autors Andrei Bitow legt der Suhrkamp-Verlag dessen«Georgisches Album» von 1996 wieder vor: ein Momument der Sehnsucht nach dem Süden – auch in uns selbst.
Eine Handvoll Dichter haben sich in der Eifel zum Gedankenaustausch getroffen. Die Avantgarde ist noch nicht tot, aber die Tradition ist nicht mehr in Verruf.
Erbarmungslos führt Yasmina Reza in ihrem neuen Roman «Babylon» die Schwächen des Menschen vor. Sie schaut in Abgründe des Daseins und erzählt davon, als wär’s ein Slapstick.
Die britische Hogarth Press erbringt den Nachweis für Shakespeares Unsterblichkeit auf besondere Art. Sie hat Gegenwartsautorinnen und -autoren aufgefordert, seine Stoffe in Romanszenarien umzusetzen.
Obwohl er Kafka, Proust oder Joyce kaum nachsteht, ist Andrei Platonow bisher ein Geheimtipp geblieben. Dabei hat keiner die Absurdität des kommunistischen Heilsversprechens besser in Szene gesetzt.
Der Dichter machte sich auf, die Revolution nach Deutschland zu bringen. Sie trieb ihn dazu an. Am Ende scheiterten Emma und Georg Herwegh kläglich an der Freiheit, die er sich nahm – als Ehemann….
Er kam aus armseligen Verhältnissen in Bangladesh, heute ist er ein erfolgreicher Banker. Aber Zia Haider Rahman weiss: Es hätte auch anders gehen können. Mit diesem Szenario spielt sein erster Roman….
Als er vor 30 Jahren sein erstes Shakespeare-Stück in Angriff nahm, ahnte Frank Günther nicht, dass daraus eine Neuübertragung sämtlicher Dramen werden sollte. Nun ist die Herkulesarbeit vollendet.
Protokolle aus einer verdunkelten Landschaft: Kerstin Preiwuss erkundet in ihrem zweiten Roman Szenarien eines sanften Untergangs.
Ein neuer Band seiner Korrespondenz zeigt den Soziologen Max Weber im dritten Lebensjahrzehnt.
Zwanzig Jahre lang hat sich die Inderin Arundhati Roy nach dem stupenden Erfolg ihres Erstlingsromans ganz aufs politische Engagement konzentriert. Das schlägt sich auch in ihrem neuen Buch nieder.
«Unter Sternen» ist halb Autobiografie, halb populäre Sternkunde: Gary Fildes erzählt darin von seiner ganz eigenen, schrittweisen Entdeckung der Astronomie und bietet Hand zu ersten Beobachtungen am Nachthimmel.