Emmy Hennings: Sünde und Sehnsucht
In der Münchner Bohème-Szene war Emmy Hennings das Produkt wilder Männerphantasien und ihres Drogenmissbrauchs. Erst mit Hugo Ball und als Dichterin kam sie zu sich selbst.
In der Münchner Bohème-Szene war Emmy Hennings das Produkt wilder Männerphantasien und ihres Drogenmissbrauchs. Erst mit Hugo Ball und als Dichterin kam sie zu sich selbst.
Rilke war schon zu Lebzeiten ein Superstar der Poesie, doch die Faszination von Leben und Werk hält heute noch an. Die Archive sind fruchtbar noch – und nicht weniger ist es der Geist der Interpreten.
Seit vielen Jahren lebt der Schriftsteller Günter de Bruyn in der brandenburgischen Abgeschiedenheit. Im November wird er neunzig. Eine Spurensuche….
Zwar folgt man als Leser dem Schicksal einer deutsch-schlesischen Familie mit Interesse, doch ist die eigentliche Attraktion von Szczepan Twardochs Roman «Drach» die Erzählinstanz – die Erde selbst.
Kurz nach Erscheinen wurde «Eden Eden Eden» auf den Index gesetzt, elf Jahre lang blieb das Buch verboten. Unter seinen Verteidigern figurieren Sartre, Boulez, Foucault. Brauchen wir es auf Deutsch?…
Milli ist ein weisses Häschen unter lauter schwarzen. Nirgends findet sie ein Versteck vor Jäger, Adler, Fuchs. Sie rennt und rennt – bis etwas geschieht, das die Logik der Farben umkehrt….
Die zwölfjährige Annika lügt für ihr Leben gern. Als ihre Mutter eine Frühgeburt hat und alle sich um das Baby sorgen, flüchtet sich Annika vor der schmerzhaften Wahrheit in eine Parallelwelt.
Zuerst wird ein Autotunnel in den Berg gesprengt, dann folgen Elektrizität und Touristen. Für den zwölfjährigen David sind die Veränderungen aufgrund seines Autismus eine besondere Herausforderung.
An ihrem Praktikumsplatz erfährt die 13-jährige Vicky von den dubiosen Geschäftspraktiken ihrer Chefin. Zusammen mit ihren Schulkameraden bringt sie den Skandal ans Licht der Öffentlichkeit.
Das neue Buch von Nikolaus Wachsmann darf den Anspruch erheben, eine Gesamtdarstellung des Systems der nationalsozialistischen Konzentrationslager zu sein. Es verbindet Analyse mit Empathie.
Der Schriftsteller Wilhelm Genazino buchstabiert in seinem neuen Roman mit einem alternden Stadtflaneur und obsessiven Erotiker sein altes Thema in höchster Virtuosität.
«The Hatred of Poetry» heisst, knapp und hart, das schmale Buch des US-Dichters Ben Lerner. Hält seine steile These, dass Leser und Lyriker die Dichtung gleichermassen verachten, der Prüfung stand?
Im Zusammenhang mit der Buchmesse Turin sind Unregelmässigkeiten bei der Vergabe von Aufträgen ans Licht gekommen. Ausserdem wird über einen Wechsel nach Mailand nachgedacht.
Ihre harsche, aber vielschichtige literarische Abrechnung mit Frankreichs Asylsystem machte Shumona Sinha auf einen Schlag berühmt. Nun lebt die indische Autorin als «Writer in Residence» in Zürich.
In den siebziger und achtziger Jahren erlebte Zürich einen regelrechten Mode-Boom. Die Edition Patrick Frey legt nun in Buchform ein gewichtiges Zeugnis vergangener Zürcher Modewelten vor.
Nicht weniger als zwei Millionen Dollar Vorschusshonorar hat ein US-Verlag für «The Girls» hingelegt. Was ist dran an diesem Erstling, der in die Zeit der mörderischen Manson-Family zurückblickt?
Ein Familiengeheimnis führt den Brasilianer Chico Buarque bis nach Berlin. Sein Roman «Mein deutscher Bruder» ist ein raffiniertes Spiel mit Fiktion, Erinnerung und Autobiografie.
Mit prononciert sozialkritischen Werken trat Mahasweta Devi für Indiens Urbevölkerung, für Arme und Marginalisierte ein. Die in ihrer Heimat hochgeachtete Autorin ist 90-jährig in Kolkata gestorben.
Der Anthropologe Marc Augé widmet sich dem Velo und dem Bistro und erkennt in den mit ihnen verbundenen Praktiken die Umrisse einer besseren Welt.
Die vielfach preisgekrönte britische Autorin Hilary Mantel wurde insbesondere durch ihre historischen Romane bekannt. Nun liegt auch ihr Debütroman, eine sinistre Sozialstudie, auf Deutsch vor.
Dieter Zwicky las sich am Bachmann-Wettlesen in Klagenfurt auf den zweiten Platz. Die Feuilletonistenwelt klatscht, doch wie lange? Zwickys Texte sind, wie Zwicky zu treffen: ein Heidenspass….
Der pakistanische Autor Mohsin Hamid ist vor allem als Romancier bekannt. In seinen Essays bekennt er sich zum Pluralismus und den geistigen Spielräumen, die er in der Realität schwinden sieht.
Die Wut und Trauer über das Versagen der politischen Eliten in ihrer Heimat balanciert Yvonne Owuor mit souveräner, sinnlicher Erzählkunst aus. Ihr erfolgreicher Debütroman liegt nun auf Deutsch vor.
Nach zwei hervorragenden Romanen beweist Saša Stanišić mit einer Sammlung von Erzählungen, dass er auch in der kurzen Form Grossartiges zustande bringt.
Lange war der Pole Andrzej Stasiuk vor der ganz grossen Leere zurückgescheut, die sich weiter gen Osten erstreckt. Nun endlich ist er nach Russland, in die Mongolei und nach China aufgebrochen.