Sebastian Guhr: Die langen Arme
Es raschelt in den Zwischenwänden: Sebastian Guhr geht mit Die langen Arme (Kein & Aber) in die Keller einer DDR, die man so noch nie gelesen hat. Und die es so auch nicht gab, aber das ist eine andere Geschichte. …
Es raschelt in den Zwischenwänden: Sebastian Guhr geht mit Die langen Arme (Kein & Aber) in die Keller einer DDR, die man so noch nie gelesen hat. Und die es so auch nicht gab, aber das ist eine andere Geschichte. …
Alle Jahre wieder verabschieden wir die vergangenen zwölf Monate in den Ruhestand mit einem kleinen Abgesang. Na gut, es ist erst das dritte Mal, aber auch neue Traditionen wollen gepflegt und gehegt werden. 2019 hatte einiges auf dem Kasten, das …
Das Grauen des Krieges kennt unendlich viele Fratzen. David Diop lässt in Nachts ist unser Blut schwarz (Aufbau) einen »Senegalschützen« Bekenntnis ablegen. Ein überaus blutiges Bekenntnis, wie schon die roten Sprenkel auf dem Cover erahnen lassen….
Warum schämen wir uns beim Kauf von Tampons? Wie fühlt sich PMS an? Und wieso gelten menstruierende Personen in weiten Teilen der Welt immer noch als unrein?…
Langsam wird es kalt, das heißt mehr Zeit zum Lesen! Theoretisch zumindest, denn es gibt ja auch viele andere Dinge zu tun in Berlin. Im November etwa den 27….
Verschwörungen haben nach wie vor Konjunktur, das Internet ist randvoll mit dem absurdesten Geschwurbel. Holm Gero Hümmler wendet sich den größten aktuellen Theorien in seinem Buch Verschwörungsmythen (Hirzel) zu und hinterfragt sie auf naturwissenschaftlicher Basis….
Eingefroren liegen die Körper im Tank, während die Lebenden auf den Tod warten: Hendrik Otremba schreibt in seinem zweiten Roman Kachelbads Erbe (HoCa) eine düstere amerikanische Dystopie, die an Thomas Pynchon ebenso gemahnt wie an Jim Dodge. Kryonik….
Vor Kurzem überkam mich eine ungewöhnlich lange Leseflaute: Vier Bücher habe ich angefangen, aber keines motivierte mich zum Weiterlesen. Doch dann nahm ich zum Glück Marzahn, mon amour (Hanser Berlin) von Katja Oskamp zur Hand und fand ganz unerwartet mein …
Oktober ist Messe, also ab nach Frankfurt. Das große Klassentreffen des Literaturbetriebs ist auch bei uns die Zeit des Wiedersehens mit alten Kolleg*innen, Freund*innen und Bekannten. Aber auch sonst ist ein bisschen was passiert….
Bilder sind klammheimlich zum Leitmedium geworden, Digitalisierung, Instagram & Co. sei Dank. Die neue Reihe Digitale Bildkulturen bei Wagenbach verschreibt sich den neuen Bildsprachen des Internets….
Wohnen ist Wahnsinn. Zumindest für viele Stadtbewohner*innen wie mich ist das Thema zum Dauerbrenner geworden. Jan Brandt dokumentiert in Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt (DuMont) sowohl seine Mieterbiographie der letzten dreißig Jahre als auch …
Der Sommer ist definitiv vorbei, dafür lagen im September die Neuerscheinungen des Herbstes im Briefkasten. Auch der Literaturbetrieb lief sich warm für die Messe, während wir noch zum Urlaub in die Türkei abschwirrten….
Regretting Motherhood und die Generation Troll finden in Fake von Frank Rudkoffsky (Voland & Quist) zueinander. Der Roman erzählt von Erwartungen, Ansprüchen und tiefer Enttäuschung. So nah am Leben, dass er Angst machen kann….
Kintsugi bezeichnet das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu reparieren. In Miku Sophie Kühmels gleichnamigem Debütroman (S. Fischer) geht nicht nur eine Teeschale zu Bruch, sondern auch zwischen alten Vertrauten bilden sich kleine Risse….
Nicht aufgeben. Ocean Vuong feiert in seinem Debütroman Auf Erden sind wir kurz grandios (Hanser) die Macht der Sprache. Selbst dann noch, wenn die eigene Ohnmacht erdrückend erscheint….
Eine Kleinstadt, jeder kennt jeden. Eine Fabrik, deren Produkt niemand zu kennen scheint. Philipp Böhm lässt in Schellenmann (Verbrecher Verlag) ein süddeutsches Twin Peaks aufleben und liefert damit ein überaus interessantes Debüt ab….
Gaaaaaanz langsam kriechen wir aus dem Sommerloch. Immerhin ist die Wohnung fertig eingerichtet, eine permanente Wochenendbeschäftigung fällt also weg und macht den Weg frei für mehr Lesezeit….
Manchmal gibt es Bücher, die kommen einem so nah, dass man es kaum glauben will. Pixeltänzer von Berit Glanz (Schöffling) ist genau so eines. Es fängt die Gegenwart ein und bringt sie spielerisch zum Tanzen….
Eine Frau zwischen Kunst, Kind, und gleich zwei Männern. Andrea Grills longlistnominierter Roman Cherubino (Zsolnay) führt uns schmerzhaft nah an seine Protagonistin heran. Ein Kandidat für die Shortlist?…
Mick und Gabriel. Zwei Halbbrüder, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemeinsam haben als den Vater und die Hautfarbe. Brüder von Jackie Thomae (Hanser Berlin) erkundet ihre Abgründe und schafft es damit auf die diesjährige Longlist des Deutschen Buchpreis….
Väter und Töchter sind ein beliebter Topos der Literaturgeschichte. Dana von Suffrin wendet sich in ihrem Debütroman Otto (KiWi) dem Verhältnis von Timna, Babi und Otto zu. Eine jüdische Geschichte, die von heute weit in die Vergangenheit und quer durch …
Salvini, Órban, Höcke. Nur drei von vielen. Im Lichte des allgegenwärtigen Rechtspopulismus schreibt Michela Murgia eine bitterböse Satire auf den politischen Fluchtpunkt dieser Bewegung: Faschist werden….
Wir halten Wort und legen nach: Heute stellt Jens den aktuellen Roman von Sybille Berg vor. GRM ist in jeglicher Hinsicht ein Brett….
Hallo Sommerloch! In Berlin sind Ferien und die ganze Stadt scheint einen Gang runterzuschalten. Gar nicht so schlecht, finden wir….
Das Bewusstsein ist ein eigenartiges Ding. Unwetter von Marijke Schermer (Kampa) zeigt eine Frau, die ein einschneidendes Erlebnis so lange verdrängt, bis es mit Gewalt wieder aus ihr herausbricht und damit ihr ganzes Leben aus der Bahn wirft….