Alle Artikel von SchöneSeiten

Fragebogen für Buchblogger

»Ich kenne tolle Buchblogs und tolle Leser*innen und Rezensent*innen«, schreibt Kritiker, Autor und Blogger Stefan Mesch. »Aber ich habe viele Fragen, die mir die ›über mich‹-Seite oder die kurzen persönlichen Gespräche mit Bloggern oft nicht beantworten.« Etwa, was sie antreibt, wie sie lesen und darüber schreiben, welche Bücher sie beschäftigen. Diese Fragen hat Stefan nun auf seinem eigenen Blog zusammengetragen, und er lädt alle, die mögen, »zum Mitnehmen und Beantworten« ein. Ich folge dem Aufruf gerne und hoffe, dass sich manch anderer anschließt …

Fragebogen für Buchblogger

»Ich kenne tolle Buchblogs und tolle Leser*innen und Rezensent*innen«, schreibt Kritiker, Autor und Blogger Stefan Mesch. »Aber ich habe viele Fragen, die mir die ›über mich‹-Seite oder die kurzen persönlichen Gespräche mit Bloggern oft nicht beantworten.« Etwa, was sie antreibt, wie sie lesen und …

I. J. Kay: Nördlich der Mondberge

Seit kurzem hat Ashley einen Job in einer Doughnut-Fabrik, und während der Zucker in ihre Augen rieselt, fragen ihre neuen Kolleginnen sie aus – ob sie verheiratet sei, ob sie Kinder habe. »Ich wappne mich für das, was noch kommt, und versuche, das Gewicht all dessen zu tragen, was ich nicht habe.« Tatsächlich ist das, was sie hat, nicht viel: eine heruntergekommene Sozialwohnung und manchmal, wenn das Geld reicht, auch Strom; eine Handvoll Besitztümer, die in einen Schuhkarton passen; kaum Freunde, keine Familie. Dafür aber eine beschissene Vergangenheit, viel verlorene Zeit und Wut, jede Menge Wut. Nicht einmal einen Namen hat sie, ihre Kolleginnen, die »Zuckergussbräute«, nennen sie Ashley, weil sie sich »Louise« nicht merken können, und womöglich stimmt auch dieser Name nicht. Im Laufe ihres Lebens nimmt sie viele Identitäten an, heißt Lulu, Catherine, Beverly, Kim …

E-Book #bloggerfuerfluechtlinge

Vor knapp vier Wochen haben die Blogger Karla Paul, Paul Huizing, Nico Lumma und Stevan Paul die Spendenaktion »Blogger für Flüchtlinge« ins Leben gerufen, seither sind weit über 100.000 Euro zusammengekommen, mit denen verschiedene Organisationen und Projekte bundesweit unterstützt werden. Unzählige Blogger und Nicht-Blogger haben auf die Aktion aufmerksam gemacht, haben ihre Stimme erhoben, um den Hetzern im Netz etwas entgegenzusetzen, und sich persönlich in die Flüchtlingshilfe eingebracht. Die Fülle an erhellenden und bewegenden Texten, die daraus entstanden sind, haben mich auf eine Idee gebracht: Warum nicht das Engagement all dieser Menschen mittels eines E-Books sichtbar machen? …

E-Book #bloggerfuerfluechtlinge

Vor knapp vier Wochen haben die Blogger Karla Paul, Paul Huizing, Nico Lumma und Stevan Paul die Spendenaktion »Blogger für Flüchtlinge« ins Leben gerufen, seither sind weit über 100.000 Euro zusammengekommen, mit denen verschiedene Organisationen und Projekte bundesweit unterstützt werden….

Stichwort: Liebe

Die Themen Vertreibung, Verfolgung und Unterdrückung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Lektüren meines Lebens. Die Gründe dafür sind nicht in meiner Geschichte und der meiner Familie zu suchen, der Grund ist schlichtweg: Es geht mich an – als Deutsche, als Europäerin, als Mensch. Insbesondere der Holocaust lässt mir keine Ruhe, unzählige Bücher hierzu stehen in meinem Regal, und das Masterstudium schloss ich mit einer Arbeit über Romane der zweiten und dritten Generation ab. Everything Is Illuminated von Jonathan Safran Foer und Stichwort: Liebe von David Grossman gehören bis heute zu den Büchern, die mich am meisten aufgewühlt haben, die etwas in mir angerichtet haben und mich ein Leben lang nicht mehr loslassen werden. Allein das Ende von Stichwort: Liebe, dieses vielstimmige Gebet, das eine Gruppe Versehrter zum Schutze eines noch unschuldigen Kindes ausspricht – es zerreißt mich immer wieder …

Stichwort: Liebe

Die Themen Vertreibung, Verfolgung und Unterdrückung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Lektüren meines Lebens. Die Gründe dafür sind nicht in meiner Geschichte und der meiner Familie zu suchen, der Grund ist schlichtweg: Es geht mich an – als …

»Durst war ja auch nur ein Synonym für Leben«

Kürzlich war ich im Urlaub. Zwar hatte ich kein türkisblaues Meer vor mir und keinen weißen Sandstrand unter mir, keinen Strohhut auf dem Kopf und keinen Cocktail in der Hand, aber da ich all das in meiner Vergangenheit als Inselkind ohnehin im Überfluss hatte, war ich keinesfalls traurig. Stattdessen machte ich es mir im beschaulichen Oberbayern schön, erklomm die Voralpen, radelte am Ufer des Ammersees, winkte Kühen zu, die müde auf der Weide standen, fuhr Kanu und Tretboot, badete in Flüssen und baute Sandburgen mit meinem Neffen, trank Bier und aß Kaiserschmarrn, oben in der Almhütte, und jede Menge Eis noch dazu. Und manchmal, wenn es gerade sonst nichts zu tun und zu gucken gab, las ich …

Im Gespräch mit Claudia Kramatschek

»Ich habe es teilweise wie einen Rausch erlebt« In knapp einer Woche wird die Longlist des Deutschen Buchpreises bekannt gegeben, die Buchpreisblogger laufen sich allmählich warm und diskutieren bereits über mögliche Kandidaten. Bevor jedoch der große Rummel um die Nominierten …

Im Gespräch mit Jan Drees

In der Reihe »SeitenBlicke« führe ich in unregelmäßigen Abständen Gespräche mit Literaturschaffenden aller Art – Autoren, Verlegern, Buchhändlern, Veranstaltern, Bloggern und anderen enthusiastischen Büchermenschen. Heute kommt der Literaturkritiker Jan Drees zu Wort …

#netzrundschau 07/2015

Auch im Juli wird eifrig Kritik an der Literaturkritik geübt und über neue Wege und Möglichkeiten nachgedacht. Angestoßen wurde die Debatte vor gut einem Monat von Wolfram Schütte, der zur Gründung eines Online-Literaturmagazins aufrief, woraufhin Kritiker, Blogger und Verleger allerlei Vorschläge und Gegenvorschläge machten und noch immer machen. Ekkehard Knörer beispielsweise wünscht sich eine Zeitschrift, die sich an den angelsächsischen Review-Formaten orientiert; Dana Buchzik weist auf die Notwendigkeit hin, auch die Leser einzubinden; Wolfgang Tischer hingegen zweifelt an der Idee einer neuen Zeitschrift, räumt aber ein, dass es einen »Inselführer« braucht, der »die literarischen Debatten im Netz zusammenfasst oder erschließt«; Florian Kessler plädiert stattdessen für einen renovierten Alfred-Kerr-Preis, der »Literaturbeiträge jedes Kalibers«, online wie offline, berücksichtigt; Jan Drees fordert schlichtweg mehr Leidenschaft (nicht, ohne zuvor ein bisschen Ordnung in die Debatte gebracht zu haben); und Guido Graf stellt sich die Kritik gar als »eigene Kunst« vor …

#netzrundschau 07/2015

# zukunft der kritik Auch im Juli wird eifrig Kritik an der Literaturkritik geübt und über neue Wege und Möglichkeiten nachgedacht. Angestoßen wurde die Debatte vor gut einem Monat von Wolfram Schütte, der zur Gründung eines Online-Literaturmagazins aufrief, woraufhin Kritiker, Blogger und Verleger allerlei Vorschläge …

Cynan Jones: Graben

»Niederwalzen«: Will man über die Art von Literatur reden, die der Münchner Verlag Liebeskind macht, dann ist dieses Wort zweifelsohne angemessen. Gewiss, das Programm ist vielseitig, es finden dort auch das zauberhaft-surreale Werk der Japanerin Yoko Ogawa Platz oder humorvolle Titel wie Mordecai Richlers Wie Barney es sieht und aktuell Das Liebesleben des Nathaniel P. von Adelle Waldman. Und doch: Der Schwerpunkt liegt woanders, beim literarischen Noir nämlich, der zwar erst 2005, fünf Jahre nach der Verlagsgründung, einen Platz im Programm bekam, seither aber so stark wie keines der anderen Segmente in der Wahrnehmung von Presse und Publikum verhaftet ist. David Peace erscheint hier, James Sallis, Pete Dexter, Donald Ray Pollock, Daniel Woodrell – allesamt hochkarätige Vertreter einer Literatur, die rau ist und düster, die dorthin geht, wo es wehtut, von einer maroden Welt erzählt und in marode Seelen eindringt. In diesem Frühjahr ist ein neuer Name hinzugekommen: Cynan Jones. Und niederwalzen, das kann auch er …

Cynan Jones: Graben

»So als wüssten sie, dass er gleich von etwas entsetzlich Großem niedergewalzt würde« »Niederwalzen«: Will man über die Art von Literatur reden, die der Münchner Verlag Liebeskind macht, dann ist dieses Wort zweifelsohne angemessen….

Literarische Neuerscheinungen im Herbst 2015

Hier sind sie wieder, meine Herbsthighlights – höchste Zeit, denn die ersten Titel erscheinen bereits. Zwei Schwergewichte sind darunter, Andrea De Carlos Villa Metaphora und Clemens J. Setz‘ Die Stunde zwischen Frau und Gitarre, jeweils über tausend Seiten von zwei Autoren, die ich sehr schätze. Der Roman von Setz wird übrigens von der @Wolfseule auf einem eigens eingerichteten Twitteraccount bereits gelesen und kommentiert. Worauf ich mich außerdem freue: den neuen Roman von Katharina Hartwell, die mit Das fremde Meer eines der schönsten Bücher 2013 vorgelegt hat. Das – wie ich finde – am aufregendsten klingende Debüt der Saison stammt von Kat Kaufmann, zudem gibt es Neues von Größen wie Umberto Eco, Zeruya Shalev und Ilija Trojanow. Et voilà:

Leif Randt: Planet Magnon

So viel sei vorweg gesagt: Aus dem Halbschlaf werden wir, wiewohl es zu Beginn von Leif Randts neuem Roman Planet Magnon verkündet wird, nicht erwachen. Nicht der Ich-Erzähler Marten Eliot und auch nicht der Leser. Wir bleiben bis zum Schluss in einem »Schwebezustand«, ähnlich jenem, den die titelgebende flüssige Substanz Magnon induziert – seltsam apathisch, zwar nicht vollkommen unberührt, aber auch nicht erschüttert vom Geschehen, allenfalls irritiert. Wir versuchen zu rekapitulieren, was da passiert ist, versuchen es rational und emotional zu erfassen, aber wir merken, es geht nicht so recht an uns heran, es geht uns nichts an …

#netzrundschau 06/2015

Den Junirückblick beginne ich mit einer Notiz in eigener Sache: Vor wenigen Tagen ist der Startschuss zum Projekt »Die Buchpreisblogger« gefallen. Eine Gruppe von sieben Literaturbloggern – analog zur siebenköpfigen Jury – liest die Longlist des Deutschen Buchpreises, die am 19. August bekannt gegeben wird, begleitet den Auswahlprozess kritisch und stößt Diskussionen an. Die teilnehmenden Blogs sind buchrevierBuzzaldrins BücherKaffeehaussitzer, Klappentexterinlustauflesen.demasuko13 und Sätze&Schätze. Was ich damit zu tun habe? Ich bin wie schon im vergangenen Jahr die Facebook-Redakteurin des Buchpreises, koordiniere als solche das Projekt und werde selbst einige Hintergrundberichte beitragen. Meine sieben MitstreiterInnen und ich freuen uns auf den Austausch mit allen Interessierten! …