500 Jahre «Orlando furioso»: Auf dem Rücken des Hippogryphen
Ein Buch über Männer und Frauen ist Ariosts «Rasender Roland» in erster Linie, doch auch ein Buch über Literatur: Motive, Genres, ja ganze Episoden aus der Tradition werden darin zitiert.
Ein Buch über Männer und Frauen ist Ariosts «Rasender Roland» in erster Linie, doch auch ein Buch über Literatur: Motive, Genres, ja ganze Episoden aus der Tradition werden darin zitiert.
Vor 500 Jahren erschien «Orlando furioso» von Ludovico Ariosto erstmals in gedruckter Form. Bald schon zirkulierte das Reimepos in Raubdrucken. Sogar Cervantes war davon beeindruckt….
Es ist Mode geworden, Literatur auf ihre Themen hin abzufragen und ihre Stoffe als Symptome für Befindlichkeiten der Gesellschaft zu deuten. Das ignoriert fundamentale Aspekte der Kunst.
Mit ihrer vielschichtigen und informierten Erzählkunst ist A. S. Byatt zu einer grossen Stimme der britischen Literatur geworden….
In Istanbul wurde vergangene Nacht die Schriftstellerin Asli Erdogan verhaftet, weil sie für eine kurdische Zeitung arbeitete. Die so mutige wie fragile Frau war 2012 Writer in Residence in Zürich.
Als die Naxaliten 1969 in Indien zur Revolte aufriefen, hofften viele kastenlose Landarbeiter auf Befreiung aus ihrer Misere. Wagten sie Wiederstand, dann zahlten sie oft einen schrecklichen Preis.
Der bulgarische Schriftsteller Georgi Gospodinow war 2012 Gast im Kapuzinerkloster Maria Offenbarung in Zug. Seine Notate aus dieser Zeit erscheinen hier erstmals auf Deutsch.
Der niederländische Schriftsteller hat einen bewegenden Roman geschrieben über eine Klosterschule in den fünfziger Jahren, wo Gewalt und Missbrauch an der Tagesordnung waren.
Der diesjährige Gottfried-Keller-Preis geht ins Tessin. Der Lyriker und Literaturwissenschafter Pietro de Marchi erhält ihn für sein literarisches Werk.
Im Alter von 88 Jahren ist in Luzern der Lyriker Hans Leopold Davi gestorben. Davi sprach Spanisch und Deutsch und hat fast alle Bücher zweisprachig herausgegeben.
Das Oberste Gericht in Israel hat entschieden, dass die Hinterlassenschaft Max Brods mit wichtigen Handschriften von Kafka nicht in Privatbesitz bleibt.
Warum ist Gewalt für viele Menschen so attraktiv? Juan Villoro erkundet die Grauzonen von Drogenhandel, Geldwäsche und Tourismus. Ein Gespräch über die Absurdität des mexikanischen Alltags….
Die Epochen des Klassizismus und des Historismus hinterliessen in Basel besonders reiche architektonische Spuren. Eine Studie lässt einen das Bild der Stadt am Rheinknie neu entdecken.
Die Wissenschaftshistorikerin Marietta Meier erzählt in einer Studie die Geschichte der Leukotomie, sie konzentriert sich auf die schweizerische Anstaltspsychiatrie und enthält sich eines Urteils.
Eine Fotografin versucht, auf ihren Bildern die Welt festzuhalten: Die französische Schriftstellerin Cécile Wajsbrot fasst die Fragilität der Existenz in imponierende Formulierungen.
Sosehr man ihn in seiner Heimat schätzt, im Unterschied zu Zbigniew Herbert oder Wislawa Szymborska ist Miron Bialoszewski hierzulande noch kaum wahrgenommen worden. Eine Crux ist die Übersetzung.
Fiston Mwanza Mujila wagt den Versuch, die Gewaltgeschichte seiner Heimat Kongo-Kinshasa literarisch von innen heraus zu demontieren. Damit gelingt ihm ein brillantes, aber auch riskantes Experiment.
Die Prager Literaturszene bis 1939 war äusserst lebhaft. Dazu gehörten auch Zeitungen, die literarische Texte druckten. Robert Walser hat vieles in Prager Zeitungen veröffentlicht….
Max Brod gründete einst den «Prager Kreis» als Zusammenschluss von Autoren. Später schrieb er dessen Geschichte und wahrte sich damit lange auch die Deutungshoheit über Kafka.
Die Nachfrage nach Zürich-Krimis wächst rasant. Sie verbinden kriminalistische Spannung mit dem Reiz des Vertrauten.
Vor 25 Jahren wurde die Literaturwerkstatt gegründet. Inzwischen widmet sich das Haus ausschliesslich der Lyrik – mit erfolgreichen Veranstaltungen und kühnen Übersetzerprojekten.
Graham Swift ist kein Freund lauter Töne, aber er gehört zu den führenden Vertretern der britischen Gegenwartsliteratur. Wie ist es, an seiner Seite durch London zu streifen und über Bücher zu reden?
Im Milieu seiner Herkunft, der Arbeiterklasse, galt der Bücherwurm Didier Eribon schon im Kindesalter als Verräter. Jetzt hat sich der Intellektuelle, zu dem er wurde, dieser Herkunft gestellt.
Ein verschlafenes englisches Städtchen, ein Restaurator, der ein verblasstes Fresko freilegt: «Ein Monat auf dem Land» könnte eine Idylle sein, läge darauf nicht der Schatten des Ersten Weltkriegs.
In der Münchner Bohème-Szene war Emmy Hennings das Produkt wilder Männerphantasien und ihres Drogenmissbrauchs. Erst mit Hugo Ball und als Dichterin kam sie zu sich selbst.