Robert Pfaller – Erwachsenensprache
In seinem Buch Erwachsenensprache (258 S., Fischer, 3. Aufl….
In seinem Buch Erwachsenensprache (258 S., Fischer, 3. Aufl….
War die Tankstelle einer der mythischen Räume, an dem der Zeitgeist des vergangenen Jahrhunderts offenbar wurde, so ist der Serverraum einer der Orte, an denen das 21. Jahrhundert paradigmatisch wird. Das Brummen der Algorithmen, die umfassende Vernetzung, die schöne Kühle …
Mit wachsendem Befremden beobachten wir, wie Deutschland durch die xenophobe Massenregression beschädigt wird. Wir solidarisieren uns mit denjenigen, die friedlich dafür demonstrieren, dass die rechtsstaatliche Ordnung in den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird….
Von Saskia Trebing Sehr geehrter Herr Grünbein, vorab: ich lese viel zu wenig Lyrik, geschweige denn Ihre, ich halte Ihren Namen für einen der fantastischsten Dichternamen aller Zeiten und „Der cartesische Taucher“ für einen Buch, das ich gern lesen würde, …
In (Markt-)Zeiten, in denen der gähnend-gängige 220-seitige Roman mit seiner leicht kaubaren Zeitgenossenschaft Erfolge feiert, ist es gewagt, sich als Debütant für Erzählungen zu entscheiden. Mit „Der böse Mensch“ geht der 1983 geborene Lorenz Just dennoch diesen Weg. Natürlich gibt …
Übersetzt von Nathalie Mälzer. Keine Ahnung, was immer alle mit Bergen und Wandern haben, wo doch die Natur keinen Geist hat….
1 In einem Essay auf dem diaphanes-Blog denkt Mário Gomes über Gewalt, Ästhetik und die Durchsetzung neuer „schöner“ Normen nach. An einer Stelle schreibt er über ein Foto, das einen „El País“-Artikel zum Drogenkrieg begleitet:…
Louise Gray zieht aus, um ein Jahr lang nur das Fleisch von Tieren essen, die sie eigenhändig getötet hat und scheitert bereits im Vorwort fast an einem Kaninchen. So führt sie in den Kampf ein, den sie ausfechten muss, im …
Manchmal versagt man ja völlig. Oder zumindest ich tue das. Ich habe einen Bekannten, den ich eigentlich gar nicht so gut kenne, ein Freund von Freunden eben, der mich eigentlich immer, wenn ich ihn treffe, mit irgendwelchen relativ langweiligen Klischees …
Die vor Kurzem vorgestellte Therese Huber korrespondierte unter anderem mit Caroline Pichler, deren Kontakt zu Dorothea Schlegel ja bereits erwähnt wurde – auch zu anderen Romantikerinnen hatte Pichler Kontakt. Weibliche Autorinnen waren früher durchaus vernetzt, sowohl untereinander, als auch mit …
Die Farbe des Meeres vor Ouessant ist die erste Herausforderung. Ist es türkisfarben? Mattblau?…
[Dieser Text wurde von mir als Leserbrief an die TAZ geschrieben und dort auch – selbstverständlich ob der Länge stark gekürzt – als Leserbrief abgedruckt. Ich habe ein bisschen etwas verändert, vor allem zwei längere, jeweils durch eckige Klammern gekennzeichnete …
Therese Huber wurde am 07.05.1764 als Tochter des einflussreichen und prominenten Göttinger Professors für Altphilologie, Christian Gottlob Heyne, geboren….
Nach Cloonoila – ein kleines, irisches Nest – kommt ein Fremder und sucht nach einer Herberge. Er ist gutaussehend und geheimnisvoll. Im Dorf ist man Neuankömmlingen gegenüber skeptisch, was durch dessen schillernden Berufsbeschreibungen Dichter, Heiler, Sexualtherapeut noch verstärkt wird, der …
Zuerst: Selten habe ich ein durchgängig so nerviges Buch gelesen, selten einen Autor mit mehr Eifer als Unsympath und Schwadroneur verflucht. Zugleich waren wenige Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe, so umsichtig, clever und spitzfindig wie Über Deutschland, …
Dorothea Veit-Schlegel ist zumindest wohl keine Frau gewesen, die Angst vor Veränderungen hatte: Am 24.10.1764 als Brendel Mendelssohn, Tochter des berühmten jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn und seiner Frau Fromet Mendelssohn in Berlin geboren….
Ein Buch nicht zusammenfassen zu können – das deutet meistens auf eine zähe Lektüre hin, auf eine klobige, verfahrene Geschichte. Mitunter kann die Unmöglichkeit, einen Text zu paraphrasieren, aber auf dessen beharrliche Eigenwilligkeit hindeuten, auf das Hirnrissige und heillos Eigenartige …
„Sobald man denkt, früher sei alles besser gewesen, wird die Gegenwart second hand und man selbst wird vintage – für Kleidung ist das okay, aber für Menschen nicht so toll.“ (Karl Lagerfeld) Endlich gibt es wieder Überlegungen dazu, wie …
Johanna Schopenhauer war eine bemerkenswert eigenwillige und selbstbewusste Frau: Als Goethe sie auf die Begabung ihres Sohnes Arthur hinwies, antwortete sie: „Ich habe niemals von zweien Genies innerhalb einer Familie gehört!“ – und sah dabei natürlich sich selbst als …
Am vergangenen Montag, den 20.11.2017, erhielt Hisham Matar für seinen Roman „Die Rückkehr….
Nie war es leichter, sich als Prophet zu gebärden, nie billiger, vom Ende des Friedens, des Westens oder gleich der ganzen Welt zu künden. Ein wenig Krise, dazu Krieg samt seinen Unwägbarkeiten, mittendrin Figuren, die straucheln und fallen – schon …
„Die Katze (Felix blandus susurrans) ist das streichelbarste Wesen im Universum.“ (S. 147), so beginnt Rudy Kousbroek seine Erzählung „Der Vertrag“ in der Anthologie „Katzenleben“ aus dem Schöffling-Verlag….
Zu den erfreulichsten Ereignissen während meiner zehnjährigen Rezensionstätigkeit für die Jüdische Zeitung, die Jüdische Rundschau sowie zuletzt im Rahmen meines Blogs gehörten jene seltenen, überraschenden Gelegenheiten, wenn mir bis dahin völlig fremde Menschen unverhofft Kontakt mit mir aufnahmen, um sich …
Eine deutschsprachige Schriftstellerin in Kopenhagen? Ja, auch das gab es. Friedrike Brun, am 3….
Robert Musil, 1914: „Würde man in Kilometern Zeilenlängen oder Kilogrammen Papier ausdrücken, was allein in Deutschland jährlich veröffentlicht wird, sähe man ohneweiteres, daß man es mit einem der seltsamsten sozialen Gebilde zu tun hat. Denn es muß mit dem Leben …