Nichts widersteht der Zeit, es sei denn das Wort
Gedichte seien schwierig zu lesen, heisst es. Ugo Petrini und Pierre Chappuis beweisen das Gegenteil. Beide Dichter lesen im Buch der Natur und bringen zauberhaft genaue Gedichte hervor….
Gedichte seien schwierig zu lesen, heisst es. Ugo Petrini und Pierre Chappuis beweisen das Gegenteil. Beide Dichter lesen im Buch der Natur und bringen zauberhaft genaue Gedichte hervor….
Ruppiges Amerika contra zivilisiertes Europa? So einfach war und ist das nicht. Mark Twain, der zwei Jahre lang aus dem Wiener Reichsrat berichtete, konnte dort jedenfalls seinen Schimpfwörter-Schatz ordentlich äufnen….
In einem bisher unveröffentlichten Essay denkt Hannah Arendt über den Zusammenhang zwischen Revolution und Freiheit nach
Sprache ist mehr als Mitteilung. Sprechen heisst denken, reden heisst Bedeutung erschaffen. Charles Taylor zeigt, wie zentral die Sprache für den Menschen ist….
Erklärt Kultur alles? Terry Eagleton macht sich auf die Suche nach den blinden Flecken der postmodernen Geisteswissenschaften.
Der deutsche Erfolgsautor Bernhard Schlink zeichnet in seinem neuen Roman ein grosses Panorama deutscher Gegenwartsgeschichte. Eine Nummer kleiner wäre schon gut genug gewesen, er übernimmt sich aber mit der Aufgabe.
Madeleine Thien hat einen aufwühlenden Roman über zwei Familien chinesischer Musiker geschrieben. Voller Empathie erzählt sie von Menschen, die überzeugt sind, dass es nicht lohnt, in Zeiten der Barbarei die eigenen Ideale zu verraten.
Seit Monaten beschäftigt die #MeToo-Debatte die Öffentlichkeit. Die Essays der Amerikanerin Rebecca Solnit falten den Hintergrund der Diskussion breit aus; aber auch diese intelligente Autorin ist manchmal auf einem Auge blind.
Kann man die Systematik des Christentums heute noch enzyklopädisch erfassen? Eilert Herms tut es, auf bewundernswerte Art.
Früher waren die Zeiten besser, und das Leben ist doch ein ewiges Auf und Ab. Arno Camenischs neues Buch ist eine poetisch-witzige Elegie auf das allmähliche Verschwinden.
Wann ist man ein Opfer? Und was heisst es, ein Opfer zu sein? Die Zürcher Historikerin Svenja Goltermann schreibt ein Kapitel Mentalitätsgeschichte….
«Langweilig» findet die schöne Dewi Ayu die erste von vielen Vergewaltigungen, die sie über sich ergehen lassen muss. Sie steht in Eka Kurniawans Roman für die Geschichte eines geschändeten Landes.
Lüge und Geschichte verbindet der französische Schriftsteller Sorj Chalandon in seinem Roman über einen tyrannischen Vater zu einem Gespinst, in dem sich die Figuren rettungslos verheddern.
Die Homerischen Hymnen bieten reizvolle Geschichten. Und die neue Übersetzung von Ludwig Bernays macht es zu einem Vergnügen, sie zu lesen.
Es war ein veritabler «coup de foudre», als die Schauspielerin Maria Casarès und der Schriftsteller Albert Camus aufeinandertrafen. Dennoch vergingen ein paar Jahre, bis sie dauerhaft ein Liebespaar wurden.
Von verblüffender emotionaler Reife spricht der Debütband der jungen amerikanischen Schriftstellerin April Ayers Lawson. Sie zeichnet mit schmerzhafter Präzision Menschen, die den Weg zum Du nicht finden.
Ein Essayband versammelt Erinnerungen an die Anfänge des Concentus Musicus Wien aus dem Nachlass von Nikolaus Harnoncourt – eine wahre Fundgrube.
Das Leben von Adrian Naef würde Stoff bieten für eine halbe Bibliothek. Am Mittwoch wird der Zürcher Schriftsteller siebzig Jahre alt.
Wie kommt es, dass wir uns wie Kinder aufführen? Der unerschrockene österreichische Philosoph Robert Pfaller seziert gekonnt den Wohlstandsbürger. Und fordert mehr Erwachsenheit statt Empfindlichkeit….
Ist’s ein Dichter – oder will er mehr? John Crowleys Roman «Die Übersetzerin» geht die Frage subtil an und hebt dann ziemlich steil ab.
Der Ruhm der früh verstorbenen Ingeborg Bachmann wächst stetig. Das ist auch eine Folge des sehr selektiven Zugangs zum Nachlass.
In den Kriegswinter 1944 schaut Arno Geiger in seinem neuen Roman. Er findet in den Winzigkeiten des Lebens einen Rest an Menschlichkeit.
Als stiller Meister der Form präsentiert sich der Brite David Constantine in seinen Kurzgeschichten. Nahe am Leben verfasst, weisen sie dennoch subtile literarische Bezüge auf.
«Der Sonnenschirm des Terroristen» ist ein faszinierender politischer Kriminalroman des 2007 gestorbenen Jori Fujiwara. Erzählt wird eine monströse Terrorgeschichte, die eine frappante und sehr japanische Wendung nimmt.
Der Romancier Catalin Dorian Florescu veröffentlicht seinen ersten Erzählband und stellt seine Kunst auch in dieser kürzeren Form unter Beweis.