Antisemitismus auf der Mikroebene
Sven Felix Kellerhoff beschreibt das Schicksal eines kleinen Dorfes in der ReichspogromnachtRezension von Magnus Münzinger und Silva Schreiner zuSven Felix Kellerhoff: Ein ganz normales Pogrom. November 1938 in einem deutschen DorfKlett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018
Von der Hyperinflation zur Nazidiktatur
Band sieben und acht der „Tagebücher“ Hedwig Pringsheims geben Einblicke nicht nur ins Alltagsleben ihrer Familie in den Jahren 1923 bis 1934Von Rolf Löchel
Rückblicke
Alternative Literatur – was war das denn? Erinnerungen an die 1970er JahreRezension von Klaus Hübner zuPeter Engel; Günther Emig (Hg.): Die untergründigen Jahre….
Zum Tod Claire Bretéchers und jene seltsam-wunderbaren 1980er Jahre
Ich hatte Claire Bretécher Mitte der 1980er gelesen. Ich mochte ihre Comics. Eine frauenbewegte Freundin in lila Latzhosen, wie man es gerne damals in jenen Kreisen trug, schenkte mir, vermutlich auch aus Gründen, mich frauenbewegungsfreundlicher zu modeln, zum Geburtstag einen …
Literatur: „American Dirt“ – Bewegendes Buch oder „Trauma-Porno“?
Efeu – Die Kulturrundschau vom 12.02.2020 – Literatur
Für die FAZ hat Sandra Kegel Ingeborg Bachmanns Bruder Heinz Bachmann und die Bachmann-Biografin Andrea Stoll zum großen Gespräch über die Schriftstellerin und deren Relevanz heute an einen Tisch gesetzt. Für Stoll war Bachmann eine Anitpodin zum Realismus, für den …
Höllensturz und Himmelfahrt
Schwarze Farbe auf dem Buchschnitt schmückt den Roman Solenoid von Mircea Cărtărescu und klebt die 900 Seiten oben und unten zuverlässig zusammen, sie schützend wie ein Tabernakel die nahrhafte Speise. Mehrere hundert Mal muss der Leser die miteinander verklebten Seiten …
Der Wunsch sich selbst zu gestalten – Das Tagebuch der Marie Bashkirtseff
Von Magda Birkmann Im Jahr 1882 forderte der französische Schriftsteller Edmond de Goncourt seine Leserinnen im Vorwort seines Romans La Faustin auf, ihm authentische Zeugnisse ihres Lebens und ihrer Empfindungen – in der Form von Tagebüchern, Erinnerungen und Lebensbeichten …
Der Dichter
Ernst Maria Flinker (* 1899 Czernowitz, † 9.7….
Selbst am untersten Rand der Gesellschaft, schaut man noch auf andere herunter
Der junge deutsche Schriftsteller Christian Baron debütiert mit einem Bericht über seine Kindheitswelt. Er verbrachte sie im Dunst von Alkohol und häuslicher Gewalt.
Der Krieg macht auch vor dem Dorf keinen Halt
In extremen Zeiten zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht. Monika Helfer stellt die Figuren ihres Romans auf eine harte Probe.
"das Fleischherz dem Maß enthoben"
Kritik: Sehr Punk und sehr urgewaltig ist „Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen“ von Lisa Jeschke, ein 2019 bei hochroth München erschienenes Büchlein. Ursprünglich war „The Anthology of Poems by Drunk Women“ eine englischsprachige Publikation der auch… Weiterlesen
Lavendellied
Kritik: Was für eine Ansage, was für ein Anspruch, dem sich Elke Laznia mit dem vorangestellten Zitat von Marguerite Duras aussetzt. „Schreiben heißt nicht Geschichtenerzählen. Es ist das Gegenteil von Geschichtenerzählen….
Der innere Meridian 2
Im Schoß der schönen Frau, die an der Hochzeitsfeier ihrer Halbschwester teilgenommen hatte, lag der weiße Schwan als zerknüllte Papierserviette, doch die Beglückte schien davon ganz unberührt. Sie erlebte ihr eigenes Märchen, aber ohne die wirklichen Ereignisse darin. *** Der……
Buch über Dora Benjamin – Die Frau, die Walter Benjamins Seele berührte
Die Ehe von Dora und Walter Benjamin war von zahlreichen Affären und Trennungen geprägt. Fest steht aber auch: Dora unterstützte den Philosophen nicht nur materiell, sie gab ihm auch seelischen Halt. Ein neues Buch rückt sie ins rechte Licht….
Lars Gustafsson: „Dr. Weiss’ letzter Auftrag“ – Alles ist überall und nirgends
Eine mythische Krone zu suchen – das ist „Dr. Weiss‘ letzter Auftrag“. In dem Science Fiction-Roman von Lars Gustafsson gibt es kein Anfang und kein Ende – als Leser kann man sich lustvoll in die Abgründe von Gustafssons Phantasie stürzen….
Wencke Mühleisen: „Du lebst ja auch für deine Überzeugung“ – Mein Nazi-Vater und ich
Die Schriftstellerin Wencke Mühleisen ist die Tochter eines überzeugten Nazis. Sie selbst lebte jahrelang in einer autoritären Kommune. In ihrem neuen Buch geht Mühleisen der Frage nach: Hat sie mit dem Vater vielleicht mehr gemein, als ihr lieb ist?…
VOM NACHTTISCH GERÄUMT: Kommt Zeit, kommt Packeis
Hokusai malt Bilder der fließenden Welt. Edward Burtynsky fotografiert die Macht der menschlichen Eingriffe: Machiavelli analysiert den Status quo. Suleika hat einen Auftritt….
Im Herz der Finsternis
Thomas Mullen schreibt in seiner viel gelobten »Darktown«-Krimiserie über Rassenhass im Amerika vor der Bürgerrechtsbewegung. Seine Bücher zeigen, wie Hass und Ideologie eine Gesellschaft von innen heraus zerfressen. »Welchen Teil findest Du schwieriger: die weißen Cops, die dich dafür hassen, …
Interview: „Wir sind eine Zukunftsgeneration!“
Die Lyrikerin Nora Gomringer kuratiert das Forum:Autoren auf dem Literaturfest München. Ein Gespräch über aktuelle Trends in der Buchwelt, den Vergleich mit den 1920er Jahren und warum es trotz allem Grund zu Hoffnung gibt.
Intensive Lektüre
Der Sammelband „Show, don’t tell“ von Tilmann Köppe und Rüdiger Singer beleuchtet ein als anschaulich empfundenes Erzählen in fiktionalen und faktualen Werken von der Antike bis in die GegenwartRezension von Jan Horstmann zuTilmann Köppe; Rüdiger Singer (Hg.): …
Er hat Zeugnis für den Menschen abgelegt
Zum 90. Geburtstag des Bildhauers, Zeichners, Grafikers und Schriftstellers Wieland FörsterEssay von Klaus Hammer
Literatur: Autor Kehlmann mag eigentlich gar keine historischen Romane
Zum Tod der Comic-Zeichnerin Claire Bretécher – Pionierin des Alltäglichen
Die Französin Claire Bretécher widmete sich in ihren Comics als eine der ersten überhaupt der schnöden Normalität. Nun ist Bretécher mit 79 Jahren gestorben. Ihr Einfluss auf andere Comic-Zeichner ist kaum zu unterschätzen….