Kategorie-Archiv: Literatur

Streulicht

Jetzt ist sie zurück: Die Protagonistin in Deniz Ohdes Debüt Streulicht besucht ihren Vater in der Industriestadt, in der sie aufwuchs. Sie ist angereist, um die Hochzeit ihrer Sandkastenfreund*innen zu feiern: Sophia und Pikka. Sie selbst, die der Stadt den…

Deniz Ohde: Streulicht

Die Erzählerin kommt zurück in den Ort ihrer Kindheit und Jugend, kommt zurück in den Vorort von Frankfurt, der durch die Chemie-Industrie geprägt ist. Wenn sie jetzt die Wege läuft, dann erinnert sie sich an ihre Abenteuer der Kindheit und …

Kleine Pilzkunde der Literaturkritik

Unter ernstzunehmenden Autoren haben die Adjektive keinen guten Ruf. Stilratgeber fordern, sie, soweit möglich, aus dem Text zu entfernen. Sind die Substantive die Bäume im Wortwald, so gleichen die Adjektive parasitären Pilzen, die die Kraft der Substantive schwächen….

Ganz schön abgefuckt oder doch nur „verquatscht“?

Kritik: Wer seinen Plot mit Rocklyrik und Satzfetzen aus Telephongesprächen der späten 1990er Jahre einleitet, dann ein Sieben-Tage-Programm  für seine unterschiedlichen „Tatorte“ entwirft, um anschließend seinem Leser etwas über „halbgare Buddhisten“ und einen „fehlenden Waffenschein“ vorzuschwafeln, mehr noch: bei… Weiterlesen

Das Naturtheater von Oklahama

Heute ist doch ein guter Tag, um in Kafkas „Der Verschollene“ zu lesen. Besonders hatte es mir, damals schon in Schulzeiten, das Naturtheater von Oklahama angetan: das Versprechen, das davon ausging und dann besonders diese Schlußszene, die in interessantem Kontrast …

Spinnen im Glas

Kritik: „Das Schimpfen zur Wissenschaft erheben“, ein Satz aus dem quasi-Protokoll Dostojewskis in der Stimme eines „leicht verrückten“ Berichterstatters, angeblich ein gefundenes Heft, seiner Jahre in Ketten in der Katorga, einem Verbannungslager in Sibirien – neu übersetzt als Aufzeichnungen aus …

„Beim schreiben auf die sprache gestoßen“

Keine Frauen-WG ohne Häutungen: Verena Stefans Bestseller aus den Siebzigerjahren gilt immer noch als das Kultbuch des deutschsprachigen Feminismus. Der schmale Band mit der ungewöhnlichen Gattungsbezeichnung Autobiographische Aufzeichnungen, Gedichte, Träume, Analysen war das erste Buch der 1947 in Bern …