Alle Artikel von intellectures

Kunstwerke, kein Lesestoff

Zum zwölften Mal wurden heute auf der Leipziger Buchmesse die messeeigenen Literaturpreise in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung vergeben. Den laut Kritikerjury besten Roman des Frühjahrs hat der Göttinger Schriftsteller Guntram Vesper geschrieben, er spielt nur wenige Kilometer von …

Die Wundertüte der Literatur

Lange Zeit als Fleißpreis verschrien, bietet der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung den Wortschauflern der Literatur die Anerkennung, die ihnen oft verwehrt bleibt. Die fünf nominierten Bücher sind erzählerische Meisterwerke, deren Genuss wir ihren Übersetzer_innen verdanken. Was …

Literatur, lass es krachen

Die Welt ist am Ende, es lebe die Literatur. Es ist nicht das schlechteste Zeichen, wenn die nominierten Titel für den Literaturpreis der Leipziger Buchmesse literarisch etwas wagen. Dabei entführen sie nach Norddeutschland, in den wilden Osten oder in die …

Sinnlichkeit statt Sinn

So bunt war die Nominierungsliste für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse schon lange nicht mehr. Von der Pferdestudie über die kulinarische Reise und die biografische Annäherung bis hin zur klimapolitischen Kampfschrift ist alles dabei. Alles in allem scheint bei der …

Verstehen, nicht Verurteilen

Naomi Schenck erzählt in ihrem Buch »Mein Großvater stand vorm Fenster und trank Tee Nr. 12« von ihrer Reise in die verborgenen Winkel ihrer Familiengeschichte. Ein Gespräch über die Nöte, Dilemmata und Fehler der Großeltern-Generation während der Nazizeit, die moralische Pflicht, …

Achterbahnfahrt mit Zombies

Dath-Welten sind Nerd-Welten. Da werden schon mal ganze Arten abgeschafft oder Gesellschaft hinter tausend Monden neu erfunden. Sein neuer, brandaktueller Roman ist ein rasanter Abgesang auf den Zeitgeist, in dem Metaphysik, politische Theorie und Biopolitik die Klingen kreuzen, um am …

Unsere Berlinale-Favoriten

Über 400 Filme wurden auf der diesjährigen Berlinale gezeigt. Auch wenn wir bei weitem nicht alle davon gesehen haben, durften wir doch mehr Filme schauen, als wir besprochen haben. Bevor alle Preise vergeben sind, präsentieren wir unsere Favoriten aus allen Sektionen….

Zum Schluss brüllt der Drachen

Der iranische Regisseur Mani Haghighi schließt mit »A Dragon Arrives« den Wettbewerb so fulminant ab, wie er zu keinem Zeitpunkt war. In überwältigenden Aufnahmen erzählt er eine kafkaeske Geschichte des Iran und öffnet für den Zuschauer den Raum der Assoziation. …

Nackt unter Leuten

Der dänische Regisseur und Dogma-Mitbegründer Thomas Vinterberg hat mit »Kolektivet« die Erinnerungen an seine Kindheit in der Kommune verfilmt. Castings sind heutzutage ein gängiges Mittel der Selbstvermarktung, das jeder in Kauf nehmen muss, will er auf seinem Weg ins Egoistan …

No Sex in Englewood Chicago

Spike Lee präsentiert auf der Berlinale seinen neuen Film »Chi-Raq«, ein ebenso frivoles wie engagiertes Lehrstück für politische Schönheit im Hip-Hop-Score nach antiker Vorlage. In Spike Lees Chi-Raq kommt so ziemlich jedes Körperteil in Schwung. Long legs, big buts, low …

Von Dompteuren und Sinnsuchern

Die 66. Berlinale tritt in ihre literarische Phase, mit Romanen von Hans Fallada und Philip Roth, einem japanischen Krimi sowie der Geschichte von Tom Wolfe und seinem legendären Verleger. Danis Tanovic beeindruckt mit der Verarbeitung eines Bühnenstücks von Bernard-Henri Levy….

Die Fotografen hinter den Ikonen

Die Fotografen Robert Frank und Robert Mapplethorpe stehen im Zentrum zweier Dokumentarfilme, deren Macher sich über das Werk den Männern hinter der Kamera anzunähern versuchen. In diesem Jahr wird die Kunst der Fotografie mit Brigitte Lacombe nicht nur eine renommierte …

Wenn das Herz zerreißt

Der einzige deutsche Beitrag bei der 66. Berlinale polarisiert, weil er die Abtreibungsdebatte dem gesellschaftlichen Diskurs entzieht und sie dorthin führt, wo sie hingehört: auf die individuelle Ebene. Anne Zohra Berracheds Familiendrama »24 Wochen« wird aller Voraussicht nach der meistdiskutierte …

Shakespeare in Dschidda

Systemkritik geht auch anders, wie die saudi-arabische Romance-Satire »Barakah Meets Barakah« beweist. Der Film ist eine der kleinen Perlen, die man auf der diesjährigen Berlinale entdecken kann. Selten sind die Erwartungen an einen Kinobesuch derart übertroffen worden, wie bei diesem …

Europas träges Auge

Es ist nicht so, als wäre die Flüchtlingssituation bislang nicht auf der Berlinale wahrnehmbar gewesen. George Clooneey traf sich sogar eigens mit Angela Merkel zum Refugee-Talk. Mit Gianfranco Rosis erschütternd-anrührendem Dokumentarfilm »Fuocoammare« ist das Thema nun unmittelbar ins Zentrum dieses …

Hochgelobt und totmassiert

Der New Yorker Sprachkünstler Ben Lerner legt mit »22:04« einen schmalen, aber großen Roman über das Werden des Menschen und des Künstlers vor. Seine Prosa ist ebenso betörend wie verstörend. Seine Sprache durchbricht immer wieder das Sagbare und macht so …

Die Sache mit dem Glück

Die Berlinale sucht in diesem Jahr energisch nach dem Recht auf Glück, das in der Familie gehört vermeintlich selbstverständlich dazu. Wie die Filme am ersten wirklichen Wettbewerbstag gezeigt haben, ist das mit dem Recht auf Glück und Liebe in der …

Letzte Ausfahrt Rache

Wie viel Verantwortung hat eine Gesellschaft für das Glück und Unglück des Einzelnen? Diese Frage steht nicht nur im Zentrum der diesjährigen Berlinale, sondern auch des Auftaktfilms der Sektion Panorama »Já, Olga Hepnarová« (I, Olga Hepnarova) von Petr Kazda und …