Alle Artikel von 54books

Julian Barnes – Am Fenster

Das Cover eines doofen Buchs Julian Barnes und ich haben es nicht einfach miteinander. Der geiernasige Engländer hat mir in Before she met me gezeigt, wie man die bereits auf dem Klappentext enthaltene Story ohne Entfaltung neuer Motive oder irgendwie …

„Aron und der König der Kinder“ von Jim Shepard

Der große visionäre Pädagoge und Schriftsteller Janusz Korczak (1878-1942), der sich wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen für eine umfassende gesellschaftliche Übereinkunft über allgemein verbindliche Kinderrechte sowie eine von liebevoller Achtung der kindlichen Persönlichkeit geprägte Form der Erziehung einsetzte, beklagte …

Drei Alchemisten in Bethlehem

Ein TagtraumWas für eine spannende Geschichte: drei weise Männer folgen der Bahn eines Himmelskörpers in ein fremdes Land, um die Geburt eines Kindes zu bezeugen, das laut ihrer gemeinsamen, der Reise zugrunde liegenden Vision mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet sein …

Hitlers Knastrede

Über das Wegsehen als deutsche PflichterfüllungEs scheint wie ein merkwürdiges synchronistisches Event, dass Adolf Hitlers unseliges Pamphlet mit dem martialnarzisstischen Titel „Mein Kampf“ in Deutschland ausgerechnet jetzt zur freien Veröffentlichung freigegeben wird, da in unserer Gesellschaft ganz ähnliche wirre …

„Das Tagebuch der Rywka Lipszyc“

Wenn bei einer Buchneuerscheinung der Anhang mehr Platz einnimmt als der eigentliche Text, muss das den Leser unwillkürlich misstrauisch stimmen, glaubt er doch schon vor der eigentlichen Lektüre zu ahnen, dass der Text ohne seinen umfangreichen Erläuterungsapparat möglicherweise nicht als …

„Gott gab es aber Gretel ein“

Über den Verbleib der bösen Mutter im Märchen Als Hänsel und Gretel den dunklen Wald ihrer furchtbaren inneren Reise verlassen und das Wasser des Unbewussten auf dem Rücken einer weißen Ente überqueren, schließt der dankbare Vater seine beiden Kinder erleichtert …

Einfalt statt Vielfalt

Zum nachlassenden Leserinteresse an hebräischer Literatur in deutscher Übersetzung  Nachdem israelische Literatur im deutschen Sprachraum über einen bemerkenswerten Zeitraum von fast einem Vierteljahrhundert aufgrund zahlreicher Übersetzungen aus dem Hebräischen mit Autoren wie Amos Oz, David Grossman oder Zeruya Shalev …

„Böse Absichten“ von Keigo Higashino

Es gibt derzeit international kaum einen originelleren Krimiautoren als den Japaner Keigo Higashino, dem es mit jedem einzelnen seiner Romane immer wieder aufs Neue gelingt, den eng gesetzten Grenzen des klassischen Kriminalromans scheinbar mühelos ganz neue Seiten und überraschende Perspektiven …

„Odins Söhne“ von Harald Gilbers

Für seinen packenden historischen Kriminalroman „Germania“ wurde der langjährige Fernsehredakteur und Theaterregisseur Harald Gilbers im Jahr 2014 zu Recht mit dem Friedrich-Glauser-Preis für das beste (und überraschendste) Krimi-Debüt des Jahres ausgezeichnet. In seinem überaus originellen, vielfach gebrochenen Protagonisten Richard Oppenheimer, …

„Akzeptanz“ von Jeff VanderMeer

Es ist absolut kein Zufall, dass im furchtbesetzten finalen Showdown des dritten Bandes von Jeff VanderMeers fulminanter Southern-Reach-Trilogie ausgerechnet jener überrational-penible FBI-Stratege und unnahbare kommissarische Direktor der kafkaesken Southern-Reach-Geheimbehörde, der sich von seinen untergeordneten Mitarbeitern in blinder Hybris durchaus folgerichtig …

„Der Dieb“ von Fuminori Nakamura

In einem von Stephan Krawczyk eindringlich vertonten, anonymen Text aus der Romalyrik („Zigeunerlied“) vernehmen wir die unerbittliche Antwort Gottes auf die ohnmächtige Anklage eines bitterarmen Mannes, der in seinem harten, freudlosen Leben Tag und Nacht vergeblich schuftet, um seine kleine …